Burkhard Fuchs. Stadtwerke Barmstedt feierten 100-jähriges Bestehen der Stromversorgung. Heute versorgt das Unternehmen 3600 Haushalte.

Mit 80 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden feierten die Stadtwerke Barmstedt jetzt ein besonderes Jubiläum. Vor genau 100 Jahren hat das Unternehmen, das heute noch vollständig in kommunaler Hand ist, die ersten Haushalte mit elektrischem Strom versorgt. Mit 169 Kunden ging es damals los, erinnerte Werkleiter Fred Freyermuth im Hotel Seegarten an die Anfangszeit.

Heute würden 3600 Haushalte in Barmstedt ihre zahlreichen elektrischen Geräte über das Barmstedter Stromnetz betreiben, das inzwischen den Stadtwerken gehört. Während zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur 1140 Kilowattstunden (kwh) im Monat verbraucht wurden, seien es heute fast eine Million kwh jeden Monat.

Dabei sind die Stadtwerke in Barmstedt sogar noch etwas älter, wie Bürgervorsteher Christian Kahns berichtete. Seit 1899 stellte die Gasanstalt in Barmstedt die Gasversorgung sicher, mit der früher auch die Straßenlaternen betrieben wurden. Mit der Stromversorgung 16 Jahre später hätten die Stadtwerke „das Leben in Barmstedt sicherer und komfortabler gemacht“, würdigte der Vorsitzende der Stadtvertretung die Bedeutung des größten kommunalen Eigenbetriebes für die Entwicklung der Stadt. „Die Stadtwerke haben zweifellos zum wirtschaftlichen Aufschwung und zum Wachstum unserer Kommune beigetragen.“

Das Aufgabenfeld hat sich seit der Liberalisierung des Energiemarktes in den 1990er-Jahren noch erweitert. Außer der Strom-, Gas- und Wasserversorgung sind die Stadtwerke heute auch für die Telekommunikation zuständig. Mit dem Tochterunternehmen Xitylight würden zurzeit Barmstedt und sein Umland mit Glasfaserleitungen versehen, die schnellste Datenübertragungen im weltweiten Netz ermöglichen, führte Bürgervorsteher Kahns aus. Die Daseinsvorsorge habe sich verändert. „Viele Städte sind heute vom Wohlergehen ihrer Stadtwerke abhängig.“

Das gilt auch für die 10.000 Einwohner zählende Stadt Barmstedt und ihren wichtigsten Gewerbesteuerzahler und Arbeitgeber, der 74 Menschen beschäftigt. Denn seit der Ausweitung des Vertriebsmarktes vor zehn Jahren auf ganz Norddeutschland, wo heute mehr als 20.000 weitere Kunden mit Strom und Gas versorgt werden, hat sich der Umsatz auf 48 Millionen Euro im Jahr vervierfacht, sagte Werkleiter Freyermuth stolz. 1,1 Millionen Euro Gewinn warf das Unternehmen zuletzt 2013 ab.