Wedel . Kita-Mitarbeiter versammelten sich am Mittwoch vor dem Rathaus. Kinder konnten sich schminken oder auch Plakate bemalen.
Demonstrieren und feiern. Passt das zusammen? Es passt – zumindest, wenn die Organisatoren es so geschickt miteinander verknüpfen wie in Wedel. Dort machten die streikenden Kita-Mitarbeiter am Mittwoch lautstark ihrem Unmut Luft. Vor dem Rathaus hatten sich Erzieher aus dem Kreis Pinneberg versammelt, um für eine Tariferhöhung zu trommeln. Gleichzeitig hatten die Kita-Mitarbeiter zu einem Kinderfest geladen. An sieben Stationen konnten sich die Lütten, die derzeit aufgrund des Streiks nicht in die Kita können, schminken oder Protestplakate bemalen.
Organisiert hatten das die Mitarbeiter der Lebenshilfe-Kita in Wedel. Sie ist die einzige Einrichtung in der Stadt, die sich derzeit an dem Streik beteiligt – zum wachsenden Unmut der Eltern. „Wir müssen sehr dafür kämpfen, dass die Stimmung nicht kippt und der Unmut sich gegen uns richtet“, erklärt Benjamin Wirth, Vertreter der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft im Kreis Pinneberg.
Einige Eltern verlieren die Geduld
Dass der Unmut unter den Eltern wächst, bestätigen die Elternvertreterinnen Kristin Kastens und Jana Windisch. Zwar gibt es in Wedels einziger Streik-Kita eine Notgruppe. Diese fasst aber nur 35 der 100 Kinder. „Die meisten Eltern haben viel Verständnis. Aber einige verlieren die Geduld, weil sie sich hilflos fühlen“, so Kastens. Es gebe viele Alleinerziehende, die auf die Betreuung angewiesen seien.
Auf ein baldiges Streikende kann Ralf Schwittay von Verdi keine Hoffnung machen: „Wir sind gesprächsbereit. Bislang gibt es kein Angebot. Wir streiken weiter.“ Für die kommende Woche ist eine Demo in Quickborn geplant.