Helgoland. Nach dem Streit um den kürzlich geschlossenen Betreuungsvertrag für die Helgoländer Düne sucht nun das Landesamt nach einer Lösung mit Insulanern.
So richtig verstehen kann man es in Flintbek nicht, was sich da derzeit auf Helgoland abspielt. Die Hochseeinsel und die kleine Gemeinde Flintbek, in der das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) seinen Sitz hat, trennen in diesem Fall nicht nur die Nordsee, sondern vor allem Welten.
„Wir sind von dieser Entwicklung überrascht worden, vor allem vor dem Hintergrund, dass es zwei bestehende Betreuungsverträge zwischen dem Land und dem Verein Jordsand für zwei Helgoländer Gebiete gibt“, sagt Martin Schmidt, Pressesprecher des LLUR. Mit den Entwicklungen meint er den Ärger, den ein kürzlich unterzeichneten Betreuungsvertrag auf der Insel ausgelöst hat und der keine Ende nimmt.
In dem Vertrag, der zwischen dem LLUR und Jordsand geschlossen wurde und von dem die Helgoländer selbst nichts wussten, geht es um den Naturschutz auf der gemeindeeigenen Düne. Um den wollen sich die Insulaner aber selbst kümmern. Und jetzt nach dem Ärger um den Betreuungsvertrag erst recht. Während einer Sitzung des Hauptausschusses sprachen sich die Gemeindevertreter einstimmig dafür aus, alles zu tun, um den Vertrag wieder aufzukündigen. Des Weiteren sollen zwei Stellen für Dünenranger bei der Gemeinde geschaffen werden.
LLUR-Sprecher Schmidt räumt Kommunikationsfehler ein, verweist aber auf Vertreter des Vereins Jordsand, die die Gemeinde informieren wollten. Er versucht sich in Schadensbegrenzung, betont: „Durch den Vertrag wird sich nichts ändern. Es wird keine Maßnahme geben, die an der Gemeinde vorbeigeht.“ Zum Beschluss der Helgoländer, den Vertrag zu boykottieren, sagt er: „Unsere Naturschutzabteilung wird sich jetzt umgehend mit dem Bürgermeister zusammensetzen.“