Kreis Pinneberg. Die Kosten liegen jetzt schon bei 20,3 Millionen Euro. Der Neubau wird nun nördlich des jetzigen Standortes in der Stadt Elmshorn geplant
Der geplante Neubau der Kooperativen Rettungsleitstelle am jetzigen Standort an der Agnes-Karll-Allee in Elmshorn wird teurer als zunächst erwartet.
Nach den aktuellen Berechnungen der Verwaltung wird der Kreis einschließlich der Technik 20,3 Millionen Euro in dieses Vorhaben investieren müssen. Das sind vier Millionen Euro mehr, als beim Grundsatzbeschluss des Kreistages vor einem Jahr veranschlagt wurden.
Damals handelte es sich aber nur um eine grobe Kostenschätzung, die sich nun in der konkreten Planung als unrealistisch erwiesen hätte, betont Kerstin Kiesel vom Fachdienst Gebäudemanagement. Zudem sei darin auch noch nicht der Anbau für fünf weitere Rettungsdienstfahrzeuge eingeplant gewesen, der wegen der zunehmend älter werdenden Bevölkerung in einigen Jahren notwendig werde.
Darum soll der Neubau nun nicht mehr auf dem Hubschrauberlandeplatz entstehen, sondern nördlich versetzt werden, wo sich zurzeit ein kleines Waldstück befindet. Im Vergleich zu einer Sanierung sind die nun berechneten Baukosten aber immer noch um eine halbe Million Euro günstiger, stellt Kiesel dar.
Wenn der Pinneberger Kreistag auf seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 20. Mai, grünes Licht gibt, könnte der Neubau mit einer Gesamtnutzfläche von 4200 Quadratmetern im Frühjahr 2016 beginnen und die Leitstelle bis Ende 2017 fertiggestellt sein. Solange soll die jetzige Leitstelle weiter genutzt werden können, die erhebliche bauliche Mängel aufweist und kein ausreichendes Lüftungssystem besitzt, sodass die dortigen 120 Mitarbeiter im Sommer unter extremer Hitze zu leiden haben.
Die Kooperative Rettungsleitstelle koordiniert sämtliche Polzeieinsätze für die Kreise Pinneberg, Steinburg, Dithmarschen und Segeberg sowie die Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst zwischen Pinneberg und Heide. Auch der Planungstab des Katastrophenschutzes wird im Ernstfall von hier aus alle Notfallmaßnahmen in die Wege leiten.
Die Investition wird für den Kreis Pinneberg, der Eigentümer des Gebäudes bleibt, durch Mieteinnahmen refinanziert. So nimmt er nach Darstellung der Kreisverwaltung pro Jahr 600.000 Euro ein, die das Land für die Polizei sowie die Nachbarkreise und die Krankenkassen für den Rettungsdienst anteilsmäßig zu tragen haben.
Die Forstbehörde habe bereits zugestimmt, die Waldfläche für den Neubau zu nutzen. Dafür muss der Kreis die doppelte Fläche als Ausgleichsfläche nachweisen. Der Walduntergrund müsse aber mit Hilfe von 16 Pfählen für den Bau gefestigt werden, was die Kosten um eine halbe Million Euro verteuern werde, so die Verwaltung. Alle Beteiligten hätten ihre Zustimmung für dieses Vorhaben signalisiert. Mit dem Land ist 2009 ein Nutzungsvertrag für die Polizeileitstelle über 30 Jahre vereinbart worden.