Quickborn. Rund um die Marienkirche in Quickborn soll das Areal der evangelischen Gemeinde neu gestaltet und durch Wohnungsbau finanziert werden.

Die 6800 Mitglieder zählende evangelische Kirchengemeinde Quickborn-Hasloh entwickelt sich zur Investorengemeinschaft. Neben dem Neubau von Kirche und Gemeindesaal in Hasloh plant die Gemeinde nun die Umgestaltung des 13.000 Quadratmeter großen Areals rund um die Marienkirche an der Kieler Straße in Quickborn. Dort sollen Gemeindehaus und Pastorat neu errichtet werden, was mit dem Bau von 50 Mietwohnungen finanziert werden soll, stellt Kirchengemeinderatsvorsitzender Hartmut Ermes das Projekt vor.

Dafür muss eigens der Bebbauungsplan für das Areal zwischen Bahnhofs-, Kieler- und Ellerauer Straße sowie der Straße Am Freibad geändert werden. Eine erste Vorstellung des Vorhabens stieß bei Verwaltung und Politik auf positive Resonanz. „Das, was die Kirchengemeinde hier vorhat, werden wir wohlwollend begleiten“, sagt dazu CDU-Ratsherr Wolfgang Kluge, der dem Stadtentwicklungsausschuss vorsitzt. Er rechnet noch in diesem Jahr mit der erforderlichen B-Plan-Änderung, die der Kirchengemeinde grünes Licht gäbe. Aus seiner Sicht könnten entlang der Freibadstraße sogar bis zu 70 Wohneinheiten mit einer Gesamtwohnfläche von 7000 Quadratmetern entstehen, von denen etwa 15 sozial gebunden sein sollten.

Für das neue Gemeindehaus, das künftig direkt an der Ecke Kieler Straße/Ellerauer Straße auf dem jetzigen Parkplatz stehen soll, gibt es bereits einen fertigen Architektenentwurf, den ein Preisgericht aus fünf Entwürfen ausgewählt hat. Diesen Wettbewerb hat ausgerechnet Reinhold Wuttke in Neumünster gewonnen, nach dessen Plänen die Marienkirche zu ihrem 200-jährigen Bestehen für 400.000 Euro saniert wurde. „Unser Ziel ist es, Kirche, Pastorat und Gemeindehaus als klassizistisches Gesamtensemble zu realisieren und so der Kirche in Quickborn wieder die Bedeutung zu geben, die sie verdient.“ Schließlich sei dies der erste Kirchbau des königlich-dänischen Hofbaumeisters Christian Frederik Hansen gewesen, der auch die Kirchen in Husum und Neumünster bauen ließ.

Das Gemeindezentrum mit einem Saal für bis zu 180 Menschen soll zweigeschossig und mit einem schräg verlaufenden Pultdach versehen sein. Es wird von einer lichtdurchfluteten Galerie getrennt, die sich auf den Kirchturm ausrichtet, beschreibt Wuttke seinen Entwurf. Die Nutzfläche beträgt 700 Quadratmeter und die Baukosten etwa 2,5 Millionen Euro.

Diese gewaltige Investition - für den Kirchbau in Hasloh ist noch einmal etwa eine halbe Million Euro vorgesehen - will die Gemeinde mit der Vermietung der Wohnungen Am Freibad refinanzieren, die auf bis zu vier Geschossen am östlichen Rand des Kirchgrundstücks errichtet werden sollen, wo sich jetzt die beiden Pastoratswohnungen befinden, erläutert Ermes. Als Ersatz sind zwei Pastoratshäuser ebenfalls mit Pultdächern an der Bahnhofsstraße geplant.

„Wir wollen jetzt zusammen mit dem Architekten und der Stadt ausloten, was möglich ist und wie dies zu finanzieren ist“, kündigt Ermes an. Im Idealfall kann mit den Mieteinnahmen der Bankkredit abbezahlt werden.