Neuer Höhepunkt im Pinneberger Schulstreit: Bei einer großen Kundgebung verteilen Schüler, Eltern und Lehrer eine glatte Sechs.
Pinneberg. Es ist Mittwochabend, kurz vor 17 Uhr: Mehrere Hundert Schüler, Eltern und Lehrer versammeln sich in der Pinneberger City. Sie haben die Nase gestrichen voll von Unterricht auf Dauerbaustellen. Von feuchten Räumen und immer wieder aufgeschobener Sanierung.
Eigens kreierte Plakate künden von tief sitzendem Frust. „Schulabschluss gleich Tinnitus“, steht darauf zu lesen. „Neun Jahre Heuss-Schule – Abi fertig, Innenhof nicht.“ Oder auch: „Hier regiert der Verfall und Ihr lasst es zu.“ Vertreter mehrerer Pinneberger Schulen kritisieren massive Baumängel an den Bildungseinrichtungen.
Adressaten sind Pinnebergs Politiker und die Stadtverwaltung. Ulrike Graefen, Sprecherin der Schul-Allianz, hat die Demo angemeldet. Sie sagt schon im Vorfeld der Protestaktion: „Für den Zustand in einigen Schulen bekäme die Stadt eine glatte Sechs, wenn es Noten gäbe.“ Pinneberg habe lange zu wenig Geld in seine Gebäude investiert. Die 2014 versäumten Sanierungsarbeiten müssten 2015 unbedingt aufgeholt werden. „Es gibt bereits Zigtausende Schüler, die ihre Zeit in verrotteten Schulen verbracht haben“, so Graefen weiter. „Wir lassen nicht locker.“