Lukas M. soll in einer geschlossenen Psychatrie untergebracht werden. Der 16-Jährige hatte das Mädchen aus Tornesch im März zu Tode gewürgt. Vor Gericht gestand er die Tat. Lisa Maries Eltern begleiteten den Prozess.

Itzehoe/Tornesch. Für den Mord an der 18-jährigen Lisa Marie aus Tornesch im Kreis Pinneberg hat das Landgericht Itzehoe den 16-jährigen Lukas M. zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt. Nach vier Verhandlungstagen ordnete die Jugendkammer am Mittwoch außerdem die Unterbringung des Schülers in einer geschlossenen Einrichtung an. Diese wird so lange aufrechterhalten, bis seine Persönlichkeitsstörung austherapiert ist.

Die Eltern von Lisa Marie hätten den Richterspruch sehr gefasst aufgenommen, sagte Opferanwalt Thomas Erdmann. „Es stand nicht der Rachegedanke im Vordergrund, sondern die Frage, wie weitere derartige Taten durch den Angeklagten künftig verhindert werden können.“ Die Frage nach dem Warum habe der Angeklagte allerdings nicht beantwortet. „Das war das, was meine Mandanten am meisten interessiert hätte.“

Der junge Mann hatte in nicht-öffentlicher Sitzung gestanden, die zwei Jahre ältere Frau im März dieses Jahrs erwürgt zu haben. Der 16-Jährige und sein Opfer waren beide Mitglieder der Feuerwehr. Schon vor der Ermordung Lisa Maries war der Tornescher mit drei ähnlichen Vorfällen aktenkundig geworden.

Die Richter entsprachen mit ihrem Urteil der Forderung der Staatsanwaltschaft. Entscheidend sei die dauerhafte Unterbringung des Angeklagten in der Psychiatrie, so Staatsanwältin Maxi Wantzen. „Zur Tatzeit war die Steuerungsfähigkeit des Angeklagten aufgrund seiner psychiatrischen Erkrankung aufgehoben.“ Kurz vor der Urteilsverkündung trafen sich rund 20 Freunde und Angehörige des Opfers vor dem Gerichtsgebäude, um mit Kerzen und einem zum Herz ausgerollten Feuerwehrschlauch ein letztes Mal Abschied zu nehmen.