Die Beratungsstelle Wendepunkt in Elmshorn hat im Jahr 2013 insgesamt 635 Fälle bearbeitet. Die Zahl der Fälle von Jugendlichen mit sexuell auffälligem Verhalten hat sich verdoppelt.

Elmshorn. Der Verein Wendepunkt hat seinen Jahresbericht 2013 in Elmshorn vorgestellt. Die Arbeit der kreisweit tätigen Beratungsstelle mit Sitz in Elmshorn und Außenstellen in Quickborn, Schenefeld und Hamburg beinhaltet drei Fachbereiche, zum einen die Traumaintervention, Beratung und Erziehungshilfen, zum anderen Rückfallprophylaxe und Täterarbeit. Der dritte Punkt betrifft die schulische Gewaltprävention und Fortbildungsmaßnahmen. 34 Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr insgesamt 635 Fälle bearbeitet. „Die Fallzahlen sind auf konstant hohem Niveau“, sagt Geschäftsführerin Ingrid Kohlschmitt.

Am häufigsten suchten Opfer sexuellen Missbrauch Hilfe beim Wendepunkt. Insgesamt 165 Fälle wurden beraten. Es gab zudem 133 Fallanfragen, die sich auf Jugendliche mit sexuell auffälligem Verhalten bezogen. Davon kamen 29 aus dem Kreis Pinneberg, 104 aus Hamburg. „Auffällig ist, dass sich die Zahlen im Kreis verdoppelt haben“, sagt Kohlschmitt. Allerdings sei es zu früh, von einem Trend zu sprechen. Es könne sich auch um einen Ausreißer handeln. 89 Mal wurden Therapiemaßnahmen wegen sexuell auffälligen Verhaltens ergriffen.

In 52 Fällen haben die Mitarbeiter des Wendepunkts Zeugen vor Gericht psychosozial betreut. „So viele wie nie zuvor“, sagt Kohlschmitt. 2012 wurden noch 43 Kinder und Jugendliche, zunehmend aber auch Frauen, während des Prozesses begleitet. 60 Familien erhielten zudem Erziehungshilfe, 40 Mal wurden gewaltpräventive Maßnahmen in Gruppen durchgeführt.