Themen des Theaterstücks „Trau dich!“, das vier Schauspieler vor etwa 500 Kindern im Stadttheater Elmshorn aufgeführt haben, sind Kinderrechte, körperliche Selbstbestimmung und sexueller Missbrauch
Elmshorn. Kinderrechte, körperliche Selbstbestimmung und sexueller Missbrauch sind die Themen des Theaterstücks „Trau dich!“, das vier Schauspieler der Kompanie Kopfstand am Mittwoch vor etwa 500 Kindern im Stadttheater Elmshorn aufgeführt haben. Das Anfang März in Berlin uraufgeführte Stück ist ein zentrales Element der bundesweiten Initiative „Trau dich!“ zur Prävention des sexuellen Missbrauchs.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat die Initiative gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im November vergangenen Jahres gestartet.
Ziel ist es, Jungen und Mädchen zwischen acht und zwölf Jahren über ihre Rechte aufzuklären, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und sie zu informieren, wo sie im Falle eines Übergriffs Hilfe finden. Bei den beiden Aufführungen in Elmshorn kamen die Schüler aus Elmshorn, Kölln-Reisiek, Heidgraben, Tornesch, Heist und Hemdingen. Im Kreis Pinneberg hat die Bundeszentrale mit der Organisation Wendepunkt, dem Schulamt und dem Team Prävention und Jugendarbeit des Fachdienstes Jugend und Bildung zusammengearbeitet. Lehrer vieler Schulen nahmen an einem Workshop teil, und 60 Eltern kamen vorab zu einem Elternabend zum Thema sexueller Missbrauch.
In dem Theaterstück spielen zwei Frauen und zwei Männer insgesamt vier Geschichten, die von Jugendlichen handeln, die Opfer sexueller Übergriffe werden. Die zentrale Frage lautet: Warum ist es manchmal so schwer, den eigenen Empfindungen zu trauen?
Schleswig-Holstein ist das erste Bundesland, das eine Kooperation mit der Bundesinitiative „Trau dich“ eingegangen ist. Die Premiere des Theaterstücks lief im Mai im Kieler Opernhaus. Bis Ende dieses Jahres sind 16 Theateraufführungen in acht Landkreisen und kreisfreien Städten geplant, mit denen die Initiative über 4000 Kinder im Grundschulalter direkt erreichen will. Bundesweit sind rund 100 Aufführungen geplant, die sich mehr als 25.000 Kinder ansehen werden.