Norderstedt. Im Regionalliga-Match von Eintracht Norderstedt und dem TSV Havelse sieht alles nach einem 0:0 aus. Doch dann wird‘s turbulent.

Max Krause, der Anfang Oktober neu installierte Coach der Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt, durchlebte im Match gegen den TSV Havelse ein Wechselbad der Gefühle. Bis zur 89. Minute hatte sein Team gegen die zuletzt fünfmal in Folge siegreichen Niedersachsen eine tadellose Defensivleistung abgeliefert, keine hochkarätigen Möglichkeiten der Gäste zugelassen.

Doch dann schwebte eine Ecke von rechts in den Strafraum der Gastgeber. Luca Mittelstädt war im richtigen Moment an der richtigen Stelle – und schädelte den Ball über die Linie.

Eintracht Norderstedt: Ärgerliches Gegentor nach einem Eckball

„Ich war natürlich fassungslos. Da hatten wir so lange die Null gehalten und kassieren nach einer Standardsituation das späte 0:1“, sagte Krause. Doch der Trainer hat sich eines fest vorgenommen: „Ich will an der Seitenlinie zum Stehaufmännchen werden, glaube demzufolge immer an eine letzte Chance.“

Und die gab’s dann tatsächlich für seine Mannschaft. Der in den gegnerischen Sechzehnmeterraum aufgerückte Norderstedter Keeper Arne Exner verlängerte einen Freistoß von Incheol Choi per Kopf, das Spielgerät landete bei Ayoub Akher. Und der 21 Jahre alte Stürmer, der vor einer Woche beim 3:1-Auswärtserfolg gegen den FC Kilia Kiel sein erstes Regionalliga-Tor erzielt hatte und in der 72. Minute für Nick Gutmann auf den Platz gekommen kam, war erneut erfolgreich und erzielte den umjubelten Ausgleichstreffer. Max Krause: „Wir sind überglücklich. Das war ein toller Moment mit tollen Emotionen.“

Ayoub Akhber trifft in der 96. Minute zum verdienten 1:1

Akhber fährt aktuell übrigen zweigleisig – er gehört zum Kader der ersten Mannschaft, spielt aber auch regelmäßig in der U-23-Truppe von Eintracht Norderstedt, die als Aufsteiger in der Landesliga Hammonia für Furore sorgt. „Wir wissen, warum wir ihn bringen“, so sein Coach, „er ist besonders stark in Eins-gegen-eins Situationen.“

Lars Kuchenbecker (21) ist in der U 23 einer von Ayoub Akhbers Teamkollegen. Er trainiert zweimal pro Woche im Regionalliga-Aufgebot mit, hat aber ein ganz anderes Aufgabengebiet als der Angreifer. Er ist Innenverteidiger – und feierte gegen Havelse sein Regionalliga-Debüt, weil Dane Kummerfeld schon in der 17. Minute nach einem heftigen Pressschlag verletzt ausgewechselt werden.

Innenverteidiger Lars Kuchenbecker feiert sein Regionalliga-Debüt

Zunächst war dem Youngster, für den Saibo Ibraimo im Defensivzentrum Platz machte und auf Kummerfelds Linksverteidigerposition rückte, seine Nervosität noch ein wenig anzumerken. In der 34. Minute leistete er sich einen haarsträubenden Fehlpass, den Abwehrchef Moritz Frahm dann aber in souveräner Manier ausbügelte.

Doch mit zunehmender Spieldauer wurde Kuchenbecker immer sicherer, ließ nichts mehr anbrennen. Und verdiente sich ein Sonderlob seines Trainer. „Lars hat das überragend gemacht“, sagte Max Krause, „das war top.“

Mittelfeldstratege Jonas Behounek fehlt wegen einer Erkältung

Verzichten mussten die Norderstedter auf ihren Mittelfeldstrategen Jonas Behounek, den einer Erkältung flachgelegt hatte. „Es hätte nichts gebracht, ihn einzusetzen“, so der Coach, „wir wollten da nichts riskieren und hoffen, dass er am kommenden Wochenende wieder hundertprozentig fit ist.“

Nächster Gegner von Eintracht Norderstedt ist am Sonnabend, 11. November, Drittliga-Absteiger SV Meppen. Die Emsländer sind genau wie der TSV Havelse schwach in die Saison gestartet, kommen am Ende der Hinrunde aber immer besser in Schwung und haben sich mittlerweile auf den fünften Tabellenplatz vorgearbeitet.

Eintracht Norderstedt: Nächster Punktspielgegner ist der SV Meppen

Eine Woche später kommt der SC Weiche Flensburg 08 ins Edmund-Plambeck-Stadion. Mit der Heimpartie gegen den Hamburger SV II (Sonntag, 26. November, 14 Uhr) beginnt dann auch schon die zweite Saisonhälfte

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Eintracht Norderstedt – TSV Havelse 1:1 (0:0). – Schiedsrichter: Jannek Hansen (TSV Drelsdorf-Ahrenshöft) – Zuschauer: 345. – Tore: 0:1 Luca Mittelstädt (89.), 1:1 Ayoub Ahber (90.+6). – Eintracht: Exner – Musse (85. Choi), Frahm, Ibraimo, Kummerfeld (17. Kuchenbecker)– Koch (56. Bölter) – Gutmann (72. Akhber), Zehir, Brüning, Selutin (82. Awuku) – von Anhalt.