Henstedt-Ulzburg/Norderstedt. Der SVHU ist Regionalliga-Tabellenführer. Die Freude der Henstedt-Ulzburgerinnen über den Erfolg fällt allerdings verhalten aus.
Die Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg haben ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt und durch ein 11:1 (8:0) beim Eimsbütteler TV ihre Tabellenführung in der Regionalliga Nord souverän verteidigt. Vor allem die einseitige erste Halbzeit geriet vor 50 Fans zur Demonstration des großen Könnens des Titelkandidaten.
Schon Monja Kunrath (3. Minute, drüber) und Vera Homp (7., Pfosten) hätten die Gäste in Führung schießen können. Das 1:0 für den SVHU in der 11. Minute war dann ein „Tor des Monats“: Liv Fuß verwandelte eine Ecke von links mit rechts direkt. ETV-Torhüterin Klara Weinkouff hatte den Ball unterlaufen.
Frauenfußball-Regionalliga: SV Henstedt-Ulzburg im Torrausch
Auch der zweite Henstedt-Ulzburger Treffer ging auf die Kappe der Keeperin. Weinkouff ließ den Fernschuss von Malin Hegeler aus 25 Metern durch die Finger ins Netz flutschen (19.).
Nun ging es Schlag auf Schlag. Homp per Lupfer (24.), Weinkouff mit einem Eigentor nach einer Ecke (26.), Indra Hahn (28.), Sara Batchadji (33.), Liv Fuß per Foulelfmeter (37.) und Hahn nach einem Fehler im Aufbau des Eimsbütteler TV (42.) sorgten mit ihren Treffern für den deutlichen Halbzeitstand von 8:0. Bei noch konsequenterer Ausnutzung der Chancen wäre ein zweistelliges Ergebnis schon zu diesem frühen Zeitpunkt möglich gewesen.
Vera Homp bricht sich das Schlüsselbein
Nach dem Wechsel kam der ETV besser ins Match. Der SVHU agierte jetzt fahriger, ließ die Partie etwas schleifen. Trotzdem reichte es noch für drei weitere Treffer: Batchadji nach Steilpass von Hahn (54.) und zweimal Homp auf Vorlage von Fuß (76./ 78.) machten den Kantersieg perfekt. Das Ehrentor für die die tapferen Eimsbüttelerinnen erzielte Paulina Bartz in der 55. Minute.
Einen dicken Wermutstropfen erhielt das sportlich so überzeugende Gastspiel des SVHU zehn Minuten vor dem Abpfiff: Homp stürzte unglücklich bei einem Zweikampf im gegnerischen Sechzehnmeterraum, brach sich dabei das Schlüsselbein und musste ausgewechselt werden.
Henstedt-Ulzburgerinnen empfangen am Sonntag Hannover 96
„So eine Scheiße, so unnötig“, stammelte die in Tränen aufgelöste Homp bei ihrem Abgang in die Kabine konsterniert. Weil der SVHU in der 65. Minute auf einen Schlag fünffach gewechselt hatte, musste das Team in Unterzahl zu Ende spielen.
Trainer Christian Jürss, war mit der Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden. „In Hälfte eins haben wir uns sehr druckvoll und kombinationsfreudig präsentiert. Das Ergebnis zur Pause war nicht zu hoch, mein Team hat ja noch einige Chancen liegen gelassen. Wir haben unsere Ambitionen, ganz oben mitzuspielen, deutlich unterstrichen. Am kommenden Sonntag geht’s gegen Hannover 96, das ist der erste echte Gradmesser für uns.“
Frauenfußball-Regionalliga: HSV setzt sich in Jesteburg mit 1:0 durch
Zu einem solchen Gradmesser mutierte für den Hamburger SV der VfL Jesteburg. Das Auswärtsspiel bei den Niedersächsinnen gewann der HSV knapp mit 1:0. Der erlösende Treffer durch Svea Stoldt fiel in der 89. Minute: Victoria Schultz chippte den Ball über die Abwehrkette der Gastgeberinnen hinweg, Stoldt verwandelte die Vorlage. Zuvor hatte der HSV zwar das Spiel dominiert, das Tor aber trotz einiger guter Chancen nicht getroffen.
Fast wäre nach dem späten Führungstreffer trotzdem nur ein Remis herausgesprungen. Nach einem dicken Abwehrfehler des HSV tauchte die Jesteburgerin Maleen Gerkens alleine vor Keeperin Lela-Celin Naward auf, die glänzend parierte und das 1:1 verhinderte (90.+3).
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Der Hamburger SV belegt nun mit ebenfalls neun Punkten, aber dem im Vergleich zum SV Henstedt-Ulzburg klar schlechteren Torverhältnis Rang zwei in der Regionalliga Nord. „Ich habe schon vor unserem Führungstreffer zu meinem Co-Trainer gesagt, dass wir ein sehr gutes Spiel gemacht haben“, sagte Coach Lewe Timm, „wir sind mit dem, was wir zurzeit an Leistung auf den Rasen bringen, wirklich sehr zufrieden. Unser einziges Thema ist der effektivere Abschluss vor dem gegnerischen Tor.“