Henstedt-Ulzburg. Die Henstedt-Ulzburgerinnen unterliegen Bundesligist Werder Bremen mit 0:3. Im Optimalfall wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen.

In der Serie 2021/2022 hatten die Fußballfrauen des SV Hen­stedt-Ulzburg mit dem Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokal für bundesweite Aufmerksamkeit gesorgt.

Erst der spätere Finalteilnehmer 1. FFC Turbine Potsdam stoppte den Siegeszug des SVHU, setzte sich am 2. März im Beckersbergstadion vor 720 Zuschauern mit 7:0 durch.

DFB-Pokal: Besseres Ergebnis als im März gegen Turbine Potsdam

Im Wettbewerb der noch jungen Saison 2022/2023 musste das Team von Trainer Christian Jürss in Runde zwei die Segel streichen. Erneut gegen einen Bundesligisten. Aber mit einem besseren Ergebnis als vor einem halben Jahr.

Diesmal kamen bei angenehmem Spätsommerwetter 327 Fans – und die meisten von ihnen rieben sich beim mehr als respektablen 0:3 (0:1) gegen den SV Werder Bremen einige Male verwundert die Augen. Denn ein Zwei-Klassen-Unterschied zwischen beiden Mannschaften war über weite Strecken der Partie nicht zu erkennen.

In der Offensive läuft es beim Underdog nicht ganz rund

„In der Offensive lief bei uns nicht ganz so viel, wie ich es mir vor der Partie erhofft hatte“, sagte Coach Jürss, „aber das ist ja auch kein Wunder, wenn Amateure gegen Profis antreten.“

In puncto Zweikampfverhalten und Laufbereitschaft gab es dagegen nichts auszusetzen. „Wir waren sehr präsent. Diese Leistung macht Mut für die kommenden Aufgaben.“

Indra Hahn hat in der 19. Minute das 1:0 auf dem Fuß

Möglicherweise wäre das Match sogar richtig eng geworden, wenn Schleswig-Holsteins Fußballerin des Jahres, Indra Hahn, in der 19. Minute ihre tausendprozentige Möglichkeit zum 1:0 genutzt hätte.

Nach Vorarbeit von Jennifer Michel stand die Stürmerin frei vor Werder-Keeperin Sarah-Lisa Dübel, war davon aber offenbar selbst ein wenig überrascht und konnte die Kugel nicht im Kasten unterbringen.

Die ersten beiden Gegentore sind extrem ärgerlich

Ärgerlich weil unglücklich waren auch die ersten beiden Gegentore. Vor dem 0:1 (33.) leistete die SVHU-Hintermannschaft tatkräftig Schützenhilfe: Chiara Pawelec und Liv Fuß waren sich bei einer Abwehraktion nicht einig und brachten durch ihr Missverständnis ausgerechnet die frühere Henstedt-Ulzburgerin Christin Meyer in Schussposition – und die nahm das Geschenk dankend an.

Das 0:2 durch Michell Ulbrich fiel durch einen Strafstoß, der aus Sicht von Christian Jürss keiner war. Doch Schiedsrichterin Lara Wolf (Wilhelmshaven) sah dies anders. Sie zeigte auf den Punkt – und der guten SVHU-Torhüterin Milena Vanselow, die zuvor ihrer Meinung nach eine Bremerin im Sechzehnmeterraum gefoult hatte, die Gelbe Karte (71.).

Strafstoß bringt SV Henstedt-Ulzburg aus dem Konzept

„Das hat meine Mannschaft aus dem Konzept gebracht“, so der Coach. Anschließend kam, was kommen musste: Die Köpfe der Gastgeberinnen gingen runter, die Beine wurden in der Schlussviertstunde immer schwerer. Und Werders Lina Hausicke sorgte in der 77. Minute für den Endstand.

Das also war die Kür, es folgt die Pflicht. Am kommenden Sonntag geht’s für Regionalliga-Tabellenführer SVHU wieder um Punkte – und zwar beim Aufsteiger Eimsbütteler TV. Anstoß auf dem Kunstrasen an der Gustav-Falke-Straße ist um 13 Uhr.

2. Runde im DFB-Pokal der Frauen: SV Henstedt-Ulzburg – SV Werder Bremen 0:3 (0:1). – Schiedsrichterin: Lara Wolf (Wilhelmshaven). – Zuschauer: 327. – Tore: 0:1 Christin Meyer (32.), 0:2 Michelle Ulbrich (71./Foulelfmeter), 0:3 Lina Hausicke (77.). – SVHU: Vanselow – Johannsen (81. Kossy), Pawelec, Fuß (81. Knobloch), Eggers – Batchadji, Nagorny (61. Marquardt), Hegeler, Michel – Homp (76. Kunrath), Hahn.