Seth. Die Elf von Trainer Dominik Fseisi besiegt die SG Oering-Seth glatt mit 5:0 – im zweiten Derby erhitzen sich die Gemüter.
Mit unterschiedlichsten Erlebnissen sind die Fußballer aus der Region in die Saison der Verbandsliga Süd-West gestartet. Spitzenreiter, Schlusslicht, Sieg und Niederlage in letzter Minute sowie Ärger über einen Platzverweis – der Überblick zum ersten Spieltag.
Fußball-Verbandsliga: SG Oering-Seth – SSC Phoenix Kisdorf 0:5 (0:2)
Weit nach dem Abpfiff bekamen die Feierlichkeiten des ersten Tabellenführers einen kleinen Dämpfer. Der späte Hattrick des eingewechselten Jannies Gliem (78./80./88. Minute) wurde vom Schiedsrichter zu einem Doppelpack degradiert. Die Kisdorfer erfuhren davon erst, als sie den offiziellen Online-Spielbericht einsehen konnten. Gliems ersten Streich hatte der Unparteiische als Eigentor von Fynn Maack gewertet.
„Das ist ein bisschen schade“, sagte Trainer Dominik Fseisi, der sich die Szene direkt im Video ansah. „Es war kein Eigentor.“ Der Coach hatte den 18-Jährigen von seinem Ex-Verein SV Henstedt-Ulzburg nach Kisdorf gelotst. „Dort wollte man ihn nicht“, sagte er. „Bei uns macht er seine Sache sehr gut. Für ihn freut es mich besonders.“
Zunächst keine Anzeichen für einen hohen Auswärtssieg
Nach einem derart hohen Auswärtssieg sah es zunächst nicht aus. „Die ersten 20 bis 30 Minuten waren davon geprägt, dass keiner Fehler machen wollte. Und wir mussten improvisieren, hatten eine Mannschaft auf dem Feld, die so noch nie zusammengespielt hat“, sagte Fseisi. „Wir haben unseren Gegner aber recht schnell durchschaut und zur richtigen Zeit die Tore gemacht.“ Für den 2:0-Halbzeitstand sorgten Konstantin Korella (26.) und Mats Lorisch (38.).
Bei der SG Oering-Seth fand der Trainer klare Worte: „Das ging in die Hose, wir haben sehr viel Lehrgeld gezahlt. In puncto Laufbereitschaft, Zweikampfverhalten und Griffigkeit war es über das gesamte Spiel ein Klassenunterschied“, sagte Yorck Männich. „Unsere Leistung war in den ersten 30 Minuten noch in Ordnung, nach dem 0:1 ging das Spiel dahin. Nach dem 0:3 ist die Gegenwehr erlahmt. Das war insgesamt enttäuschend, aber wir müssen daraus lernen.“
TuS Hartenholm – Fetihspor Kaltenkirchen 2:1 (1:1)
Im zweiten Derby des ersten Spieltags dauerte es bis in die Schlussminute, ehe sich ein Sieger gefunden hatte. Tjorven Spieler überlief Kaltenkirchens Verteidigung und traf zum Hartenholmer Auftaktsieg. Den besseren Start erwischten die Gäste und gingen durch Jean-Philipp Wagner (21.) verdient in Führung. Vorausgegangen war ein Fehlpass der Hausherren.
„Das war symptomatisch für unsere Leistung. Aber danach haben wir uns gefunden“, sagte Trainer Martin Genz. Tobias Tedsen (35.) glich noch vor der Pause aus. Bei Fetihspor war der Ärger über einen Platzverweis groß: Alhassan Issahk hatte erst zwei Minuten zuvor die Gelbe Karte für ein Foul gesehen, als er sich zu einem Schubser an der Seitenauslinie hinreißen ließ – Gelb-Rot (56.).
Fetihspors Alhassan Issahk sieht Gelb-Rot
„Sportlich gesehen war es natürlich eine Vollkatastrophe, so lange in Unterzahl spielen zu müssen“, sagte Trainer Sven Tepsic. Noch wichtiger sei es aber, auf das Image des Vereins zu achten. „Solche Aktionen sind ein schlechtes Signal nach außen. Wir haben gesagt, dass wir uns bestmöglich präsentieren müssen, denn es gibt nun mal gewisse Klischees über Vereine mit ausländischem Namen. Wir wollen uns nicht in so eine Schublade stecken lassen. Deshalb schadet uns so etwas. Das wird definitiv Konsequenzen haben.“ Auf die Leistung gegen den TuS Hartenholm könne das Team aber aufbauen.
„Nach der schwierigen Vorbereitung sind wir noch nicht da, wo wir hinwollen. Von Automatismen will ich gar nicht sprechen. Umso höher ist es einzuordnen, dass die Mannschaft bis zum Ende gekämpft hat und in Unterzahl sogar Chancen auf die Führung hatte.“
WSV Tangstedt – SG Elmenhorst/Tremsbüttel 1:0 (0:0)
Mit einem knappen Sieg im Stormarn-Duell ist Aufstiegskandidat WSV Tangstedt in die neue Spielzeit gestartet. Pasquale Sutt (74.) erzielte das Tor des Tages. Schon in der ersten Halbzeit forderte der WSV vergeblich einen Elfmeter, Kritik wollte Trainer Kevin Steen deshalb aber nicht formulieren. „Ich mache den Schiedsrichtern keinen Vorwurf, weil sie gefühlt genau so nervös waren wie meine Spieler.“
Die Anspannung des Vizemeisters war deutlich zu spüren, am Ende wurde es ein Arbeitssieg. „Wir hätten besser und schöner spielen können“, sagte Steen. „Aber ich ziehe den Hut vor der Mannschaft, dass sie es trotzdem immer weiter versucht hat. In der letzten Saison wären wir wahrscheinlich nur mit einem Punkt nach Hause gefahren.“
TuS Krempe – Leezener SC 0:1 (0:1)
Auch dem Leezener SC reichte ein Treffer für die ersten drei Punkte. Trainer Marco Heß sah Licht und Schatten: „Wir standen sicher, haben aus dem Spiel heraus nichts zugelassen. Wir hätten aber das 2:0 machen und die doppelte Überzahl in der Schlussphase besser nutzen müssen.“
- Fußball: Die neue Verbandsliga-Saison wird extrem spannend
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- Kontinuität statt Chaos – die Wandlung des WSV Tangstedt
Adrian Holst (8.) verwandelte einen Freistoß aus gut 20 Metern direkt. Die größte Chance auf die Entscheidung vergab Marcel Behnsen in der 80. Minute, als er mit einem eigentlich gut geschossenen Elfmeter an Keeper Tobias Lohse scheiterte. Nach zwei Gelb-Roten Karten (89./90.+1) beendete Krempe die Partie mit nur noch neun Akteuren.
SV Todesfelde II – VfR Horst 1:1 (0:0)
Todesfeldes neuformierte U23 musste sich mit einem Remis begnügen. Den Führungstreffer von Felix Daniel (70.) glichen die Gäste nur zwei Minuten später aus. Sascha Petersen traf zum Endstand.