Henstedt-Ulzburg. Drittligist SV Henstedt-Ulzburg setzt sich gegen den VfL Stade dank einer Leistungssteigerung nach der Halbzeitpause mit 29:20 durch.

Die Drittliga-Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg haben ihre Pflichtaufgabe gelöst und bei Tabellenschlusslicht VfL Stade mit 29:20 (16:13) gewonnen. Gegen den noch punktlosen Aufsteiger tat sich das Team von SVHU-Coach Sven Rusbült allerdings lange schwer und konnte sich erst in der zweiten Halbzeit entscheidend absetzen.

„Wir sind schlecht in die Partie gekommen und haben die nötige Spannung in unserem Spiel vermissen lassen“, sagte der 27 Jahre alte Coach. Bis zur 12. Minute lag der SVHU mit drei Treffern in Rückstand und tat sich gegen energisch agierende Elbstädterinnen sichtlich schwer. Erst als sich mit Katharina Rahn und Tina Genz der torgefährliche Rückraum der Hen­stedt-Ulzburgerinnen warmgeworfen hatte, kippte das Spiel zugunsten der Gäste. „Am Ende der ersten Hälfte war bei uns eine deutliche Steigerung zu erkennen“, kommentierte Rusbült den Führungswechsel.

Warum der SVHU zu Recht als Spitzenteam der 3. Liga Nord gilt und der VfL Stade schon zum Ende der Hinrunde als Absteiger feststehen dürfte, wurde unmittelbar nach dem Wiederanpfiff deutlich. Binnen zehn Minuten sorgten Nelly Thümer und Tina Genz mit jeweils drei Treffern für einen 6:0-Lauf ihres Teams und stellten so die Weichen auf Auswärtssieg.

Vollends zufrieden war Sven Rusbült trotz nun sicherer Führung aber nicht. Besonders die mangelnde Kon­stanz nach eigenen Wechseln wurmte den A-Lizenz-Inhaber. „Mitte der zweiten Hälfte habe ich auf einigen Positionen getauscht, woraufhin Stade das Ergebnis verkürzen konnte. Ich habe dann wieder auf die bewährten Kräfte gesetzt, um unsere Stabilität zu wahren.“

Auch wenn er den Erfolg besonders in den zweiten 30 Minuten zu keiner Zeit gefährdet sah, sei die Sicherheit mit den etablierten Akteurinnen größer gewesen. „Wir wollten einen klaren Sieg einfahren und es nicht mehr eng werden lassen. Diejenigen, die im zweiten Abschnitt hereingekommen sind, haben sich nicht aufgedrängt. Man hat gesehen, dass in der
3. Liga selbst gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten 60 oder 70 Prozent der Leistung nicht reichen.“

Mit dem deutlichen Erfolg gegen den VfL Stade holte sich der SV Hen­stedt-Ulzburg neuen Schwung für das letzte Spiel des Jahres am kommenden Sonnabend gegen den TSV Travemünde (18 Uhr, Schulzentrum Maurepas­straße). Die bittere 29:30-Auswärtsniederlage gegen den Frankfurter HC am habe man derweil abgehakt, glaubt Rusbült. „Wir haben dort zwar extrem unglücklich verloren, dafür aber ein tolles Spiel abgeliefert und sind nicht aus der Erfolgspur geworfen worden. Mit dem Sieg in Stade haben wir die richtige Antwort gegeben. Gegen die Raubmöwen müssen und wollen wir nachlegen.“

Ein Erfolg zum Abschluss der Hinrunde entscheide bei nur zwei Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze darüber, ob man weiterhin oben mitspielen werde oder nicht. Sven Rusbült: „Wir wollen den Fans einen tollen Abschluss bieten und die gute Entwicklung unserer jungen Mannschaft unter Beweis stellen.“

Ähnlich kämpferisch gibt sich SVHU-Mannschaftsführerin Tina Genz, die gegen Stade überragende elf Tore warf. „Das Derby gegen Travemünde vor eigenem Publikum ist enorm wichtig. Für dieses Match brauchen wir die richtige Einstellung.“ Diese hatte ihr und den Teamkolleginnen in Stade zu Beginn der Partie noch gefehlt. „Wir haben uns zu viele technische Fehler geleistet und die falschen Entscheidungen getroffen. Das hätte nicht sein dürfen“, sagte die 31 Jahre alte Linkshänderin selbstkritisch.

Ihre eigene Leistung wollte Genz nicht in den Vordergrund stellen. „Bei mir hat einfach alles geklappt. Das Spiel hat mir persönlich großen Spaß gemacht.“

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Tina Genz (11/2 Siebenmeter), Katharina Rahn (5), Marleen Kadenbach (4), Nelly Thümer, Annika Jordt (je 3), Lina Röttger, Marthe Nicolai, Maren Gajewski (je 1).