Henstedt-Ulzburg. SV Henstedt-Ulzburg fährt in 3. Liga Nord gegen Verfolger TV Oyten einen Heimerfolg ein. Ein gehaltener Strafwurf bringt die Wende.

Wer hat behauptet, dass man unbedingt zu den Zweitligamännern des SV Henstedt-Ulzburg gehen müsse, um im Kreis Segeberg ein hochklassiges und packendes Handballmatch zu sehen? Hoffentlich niemand, denn die „Frogs-Ladies“ des SVHU, die in der 3. Liga Nord um Punkte kämpfen, stehen ihren männlichen Vereinskameraden in Sachen Kampf, Einsatz und eben auch Spannung in nichts nach. Jüngster Beweis: der knappe wie verdiente 27:26 (15:13)-Heimsieg über den bisherigen direkten Verfolger TV Oyten.

Es war ein Match, das in jedem Fall eine stattlichere Kulisse als die nur knapp 110 Fans auf den spärlich gefüllten Rängen in der Halle des Schulzentrums Maurepasstraße verdient gehabt hätte. Allerdings kamen die SVHU-Spielerinnen, die von Coach Sebastian Schräbler und Co-Trainer Frank Hamann unermüdlich von der Seitenlinie lautstark dirigiert wurden, erst langsam in Schwung.

Nervosität und Konzentrationsmängel in Aufbau und Angriff, die in den ersten 15 Minuten fünf Fehlwürfe und einen Ballverlust zur Folge hatten, ließen die Gäste beständig mit ein, zwei Toren in Führung gehen. Doch Coach Schräbler blieb geduldig, nahm keine Auszeit. „Warum auch? Wir hatten ja die Chancen, haben sie nur nicht verwandelt“, so Schräbler, „eine Besprechung hätte da wenig gebracht.“ So sah der Coach zu, wie sich die „Frogs-Ladies“ in der Tat aus eigener Kraft besannen, heranarbeiteten und von der 16. Minute an ein besonderes Momentum nutzten, um erstmals mit 10:9 (20.) in Führung zu gehen.

Torhüterin Franziska Nikolaus hatte zu dem Zeitpunkt für einen Siebenmeter den Platz von Merline Wünsche eingenommen und parierte prompt den Wurf von Oytens brandgefährlicher Rückraumshooterin Denise Engelke. Nikolaus blieb im Kasten und steuerte im restlichen Spielverlauf 13 weitere gehaltene Bälle bei – darunter noch ein Siebenmeter.

„Das hat Franziska toll gemacht, ich bin ohnehin ein Fan von ihr und ihrer Art“, sagte Mannschaftsführerin Tina Pejic, die selber sechs Treffer zum Erfolg beigesteuert hatte. Co-Trainer Hamann ergänzte: „Die gesamte Mannschaft hat in der Abwehr stark gearbeitet. Das war der Schlüssel zu einem Sieg. der wirklich verdient ist.“

Spielverlauf: 1:2 (2.), 2:3, 3:3, 3:5 (6.), 5:7 (11.), 6:8, 7:9 (14.), 10:9 (20.), 11:9 (24.), 11:11, 13:11 (27.), 13:12, 14:13 (29.), 15:13 – 15:15 (35.), 16:16 (38.), 18:16 (40.), 18:17, 20:17 (42.), 20:18, 21:19, 22:21 (47.), 23:21, 23:22 (49.), 24:22 (52.), 24:23, 26:23 (55.), 26:24, 27:24 (56.), 27:25 (57.), 27:26 (59.).
Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Janicke Bielfeldt (6), Tina Pejic (6/davon 2 Siebenmeter), Marleen Völzke (4/1), Maren Gajewski, Annika Fimmen, Annika Jordt und Karen Wessoly (je 2), Marleen Kadenbach, Katharina Rahn und Maxie Bech (je 1).