Henstedt-Ulzburg. Drittliga-Handballerinnen tun sich beim Letzten HSG Hude/Falkenburg schwer. Erst in den letzten 15 Minuten setzt sich der Ligazweite ab

Es gibt im Mannschaftssport ab einer gewissen Spielklasse keine leichten Partien mehr – egal, auf welchem Tabellenplatz sich der jeweilige Gegner befindet. Das gilt für die Nordstaffel der 3. Handball-Liga der Frauen ebenso wie für andere Ligen. Wer nicht in jedem Spiel 100 Prozent vom Leistungsvermögen abruft – und zwar in allen Mannschaftsteilen –, bekommt Probleme.

Diese Erfahrung mussten nun die Frauen des SV Henstedt-Ulzburg machen, auch wenn ihr Vorsprung beim 26:21 (10:8)-Auswärtssieg über Ligaschlusslicht HSG Hude/Falkenburg vermeintlich komfortabel wirkte. Doch erst im letzten Viertel gelang es dem Team von Coach Sebastian Schräbler, sich von den Gastgeberinnen aus dem Oldenburgischen von 13:13 auf 13:17 (49. Minute) entscheidend abzusetzen.

Schräbler, der nach Beendigung seiner dreimonatigen Elternzeit, in der er durch Männercoach Amen Gafsi vertreten worden war, erstmals wieder an der Seitenlinie das Sagen hatte, verzeichnete bei seinem Team eine ungewohnt hohe Fehlerquote beim Spielaufbau und im Abschluss. „14 Ballverluste durch Fehlpässe oder technische Fehler und dazu auch noch 17 Fehlwürfe, davon fünf Siebenmeter – so etwas dürfen wir uns gegen keinen Gegner erlauben“, sagte der SVHU-Trainer. „Das kann ganz leicht mal ins Auge gehen.“

Doch so kritikwürdig die Konzentration bei den Angriffsbemühungen der Gäste war, so erfreut nahm Sebastian Schräbler Einsatz und Effizienz der „Frogs-Ladies“ in der Defensive zur Kenntnis. „Unsere Abwehr war wirklich super“, sagte der Coach und verteilte an Annika Jordt und Marleen Kadenbach für deren Einsatz im Innenblock ein Sonderlob. „Damit waren alle auch die richtige Unterstützung für unsere Torhüterin.“ Merline Wünsche war mit dem Wissen in die Partie gegangen, dass sie volle 60 Minuten durchstehen musste. Celine Meißner saß zwar angeschlagen auf der Bank, sollte aber nur im Notfall eingesetzt werden. Mit einer agilen Abwehr vor sich parierte Wünsche zehn Bälle, darunter einen Siebenmeter.

Erfreulich auch das Comeback von Jugend-Nationalspielerin Maxie Bech: Die 17-Jährige kam nach fünfmonatiger Zwangspause wegen eines Kahnbeinbruchs in der Schlussphase zum Einsatz und traf noch zweimal. Schräbler: „Wir werden Maxie jetzt Schritt für Schritt wieder heranführen. Sie bedeutet jedenfalls aus unserem Rückraum heraus eine zusätzliche Gefahr und könnte einfache Tore bringen.“

Spielverlauf: 2:1 (5.), 3:2, 3:5 (14.), 5:5, 5:9 (21.), 6:9 (27.), 7:10 (30.), 8:10 – 9:11 (35.), 11:11 (37.), 11:13, 13:13 (44.), 13:17 (49.), 15:18, 15:21 (52.), 17:22, 18:23, 19:24 (56.), 20:25, 21:26.
Tore des SVHU: Tina Pejic (7/davon 2 Siebenmeter), Marleen Kadenbach (4), Marleen Völzke (4/3), Karen Wessoly und Janicke Bielfeldt (je 3), Annika Jordt
(je 2), Maxie Bech (2/1), Helen Andersson (1).