Henstedt-Ulzburg. Älterer Nachwuchs und höhere Frauen-Handballteams des SVHU sollen durch zwei Trainer eng verzahnt werden. Ziel könnte die 2. Liga sein.

Volle Ränge und eine tolle, packende Atmosphäre. Nichts Ungewöhnliches für ein Handballspiel in der Halle des Schulzentrums an der Maurepasstraße. Ist dies doch schließlich die Heimstätte der Zweitligamänner und Drittligafrauen des SV Henstedt-Ulzburg. Aber über 200 lautstarke Fans unter der Woche, abends, und das auch noch beim Match eines Nachwuchsteams der „Frogs“? Das hat Seltenheitswert. Bis jetzt.

Aber geht es nach den Wünschen der Spartenleitung und ganz speziell der Trainer Antje Kasemeyer-Strzysio und Sebastian Schräbler, so könnte ein solches Szenario zumindest im weiblichen Nachwuchsbereich bald von der Ausnahme zur Regel werden.

Besagtes Abendspiel fand zwischen den von Kasemeyer-Strzysio trainierten B-Jugend-Oberligamädchen des SVHU und der starken HSG Marne/Brunsbüttel statt. Es endete mit einem auch in der Höhe verdienten 26:17 (9:9)-Sieg der jungen „Frogs-Ladies“. Diese führen zusammen mit dem AMTV Hamburg und jeweils 11:1 Punkten auf dem Konto die Tabelle an.

Ein Anblick, an den sich nicht nur die B-Jugend-Trainerin gerne gewöhnen möchte. Die Spartenleitung hat mit der Rückkehr von Drittliga-Frauentrainer Sebastian Schräbler aus dreimonatiger Elternzeit – er war in dieser Phase von Männercoach Amen Gafsi vertreten worden – sowie als Reaktion auf die Abschiede von Tina Bahnsen (weibliche A-Jugend) und Stefan Franck (zweite Frauen) aus ihren Trainerämtern neue Strukturen geschaffen.

Auffälligstes Merkmal der neuen Rahmenbedingungen in den älteren und höherklassigen weiblichen Teams: Der Übergang aus der Jugend in den Erwachsenenbereich soll – wie schon bei den Männern mit Amen Gafsi als A-Jugend- und Zweitligacoach – erleichtert und harmonisiert werden.

So wird Kasemeyer-Strzysio auch die A-Jugend, die sie schon während der Bundesliga-Vorrunde betreut hat, gemeinsam mit Sebastian Schräbler trainieren. Dieser hingegen wird neben den Drittligafrauen auch das zweite Team in der Schleswig-Holstein-Liga coachen und betreuen. Zwei Trainer, vier Mannschaften.

„Es ist uns gelungen, Antje Kasemeyer-Strzysio als erfolgreiche Trainerin über die laufende Saison hinaus an uns zu binden“, verkünden die SVHU-Spartenvorsitzenden Thomas Häuser und Matthias Bornholdt zufrieden in einer Erklärung. Auf Trainerebene sei so alles getan, um das Miteinander von Jugendteams und Erwachsenenbereich zu harmonisieren.

„Das Gute ist, dass Antje und ich uns über das Training so oft sehen, dass wir uns für notwendige Absprachen nicht extra treffen müssen“, sagt Sebastian Schräbler. Der hatte im ersten Einsatz nach Wiederaufnahme seiner Tätigkeit mit dem zweiten Frauenteam eine deutliche 20:27-Schlappe gegen den VfL Bad Schwartau einstecken müssen. Am Sonntag, 16.30 Uhr, geht es mit den Drittligafrauen (3./10:2 Punkte) nach Hude zum Ligaschlusslicht (12./0:12). „Klar, da sind wir Favorit; das ist Fluch und Segen zugleich“, so Schräbler, „alle – und auch wir selber – verlangen hier zwei Punkte von uns.“

Das muss ohne Hilfe aus der A-Jugend gelingen – die tritt ab 14 Uhr bei der SG Bergedorf/VM an. Grundsätzlich will das Trainerduo aber bei zurzeit vier Jugend-Nationalspielerinnen im Kader neben der Teilnahme in den höchstmöglichen Jugendklassen auch ständig Mädchen in Frauenteams an höhere Aufgaben heranführen. Kasemeyer-Strzysio: „Zumindest sportlich wollen wir mittelfristig versuchen, vielleicht in der 2. Liga anzuklopfen.“

Tore der weiblichen SVHU-B-Jugend gegen die HSG Marne/Brunsbüttel: Lina Röttger (9), Annika Lott (8), Tara Schumacher (5), Merle Blan, Helen Aagaard, Anna Nowatzki und Jenny Janczek (je 1).