Henstedt-Ulzburg. Drittliga-Handballfrauen fertigen TSV Travemünde mit 29:14 ab und übernehmen mit 10:0 Punkten Tabellenführung in der Nordstaffel.
Nur wenige Augenblicke, nachdem die Schiedsrichterinnen Jennifer Gehls (Güstrower HV) und Julia Oldenburg
(TSG Wismar) das Handball-Match in der 3. Liga Nord zwischen den Frauenteams des SV Henstedt-Ulzburg und des TSV Travemünde abgepfiffen hatten, herrschte in der Halle 2 des Schulzentrums Maurepasstraße Fußballstadion-Atmosphäre. „So ein Tag, so wunderschön wie heute...“ dröhnte es aus den Lautsprechern – und die Fans des SVHU unter den 340 Zuschauern schmetterten den Evergreen begeistert mit.
Ihre Euphorie kam nicht von ungefähr. Bis auf eine nervöse Anfangsphase hatten die Henstedt-Ulzburgerinnen das Publikum mit einem furiosen Auftritt verzückt, den Gegner unerwartet deutlich mit 29:14 (14:7) abgefertigt und mit nun 10:0 Zählern die Tabellenführung vor der HSG Hannover-Badenstedt (8:0) übernommen.
Travemündes Coach Olaf Schimpf, der seinem Namen in der Halbzeitpause alle Ehre gemacht und die „Raubmöwen“ so lautstark zusammenstaucht hatte, dass sich seine SVHU-Kollegen Amen Gafsi und Frank Hamann im benachbarten Umkleideraum nur schwer verständlich machen konnten, erwies sich als fairer Verlierer. „Einige meiner Spielerinnen sind mit einem falschen Spannungsniveau in die Partie gegangen und waren völlig übermotiviert“, sagte er, „das ist voll nach hinten losgegangen. Aber für mich sind die Henstedt-Ulzburgerinnen auch ein Aufstiegsfavorit, alle anderen Aussagen charmanter Unsinn.“
Der stets kritische Frank Hamann wollte sich dieser Einschätzung nicht anschließen: „Das war eine sehr, sehr ordentliche Leistung, die nicht mehr als eine Momentaufnahme ist. Wir denken weiterhin von Spiel zu Spiel. In der Abwehr hat die Mannschaft einen tollen Job gemacht, lediglich sieben Gegentreffer pro Halbzeit sprechen für die Deckung und unsere Torhüterinnen. Aber im Angriff ist in manchen Phasen die Zahl der einfachen Fehler immer noch zu hoch.“ (fb)
Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Marleen Völzke (7/davon 5 Siebenmeter), Janicke Bielfeldt, Annika Jordt (beide 4), Tina Pejic (3), Marleen Kadenbach (3/1), Maren Gajewski, Kristin Bahde (beide 2), Helen Andersson, Annika Fimmen, Katharina Rahn, Karen Wessoly (alle 1).
Die Tabelle der 3. Liga Nord
