Henstedt-Ulzburg. Schleswig-Holstein-Ligist holt nach Gelb-Rot für Boldt Zwei-Tore-Rückstand auf. Hallenmasters in Kiel findet ohne Segeberger Club statt

Für Jens Martens, Trainer der Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg, gab es keinen Zweifel daran, wie die in solchen Fällen schon übliche „philosophische“ Frage nach dem gewonnenen oder verlorenen Punkt aus dem 2:2 (0:0)-Unentschieden im Heimspiel gegen den TSV Kropp zu beantworten sei. „Unter den gegebenen Umständen und nach dem Spielverlauf dürfen wir froh sein, dass es so gekommen ist“, sagte Martens mit erkennbarer Erleichterung im Mienenspiel.

Dass den SVHU-Übungsleiter die Partie sichtlich mitgenommen hatte, war der Folge der Ereignisse zuzuschreiben. Denn nicht nur, dass sein Team zuerst durch Gelb-Rot (62.) gegen Marcel Boldt die Unterzahl hinnehmen musste. Prompt nutzen die Gäste die anschließende Unordnung der Rhener und trafen gleich zweimal.

Nachdem der Linksverteidiger des SVHU in der 25. Minute für sein Einsteigen gegen Daniel Schwennsen verwarnt worden war, hielt Schiedsrichter Christopher Horn (Lunden) auch dessen Bodycheck 40 Minuten später gegen Schwennsen für gelbwürdig. „Eine überzogene Entscheidung“, beurteilte Coach Martens die folgenreiche Hinausstellung des 19-Jährigen. Noch ehe die Umstellung auf eine Dreierkette Früchte trug, hatte Kropp durch Jörn Vogt (65.) und zwei Minuten später durch Schwennsen nach Diagonalpass die fehlende Zuordnung im linken Defensivbereich ausgenutzt.

Nur scheinbar die Entscheidung. Mit den eingewechselten Timo Vanselow, Jan Kaetow und „Haudegen“ Sven Günther steckten die Hausherren nicht auf. Im Gegenteil: Die Bemühungen bis zum Abpfiff ließen nicht erkennen, dass die Rhener in Unterzahl agierten.

So kam der große Moment von Vanselow, der seit dem Match gegen den PSV Neumünster am 20. September verletzt nicht mehr gespielt hatte. Nachdem Kropp einen Distanzschuss von Michel Blunck halbherzig klärte, nahm der 22-Jährige aus 18 Metern Maß und besorgte den Anschluss (80.). Vier Minuten später folgte der beherzte Sololauf von Jannick Martens in den Strafraum, der mit einem Elfmeterpfiff endete. Der Goalgetter trat selber an und verwandelte flach links (84.). Es war der verdiente Punktgewinn.

Der SV Todesfelde wachte im Prestigeduell mit dem SV Eichede erst spät auf – zu spät, um eine Niederlage abzuwenden. Zwar verkürzte Morten Liebert mit seinem 20. Saisontor in der 78. Minute auf 1:2, doch die verzweifelte Schlussoffensive blieb erfolglos. „Die 1:2-Niederlage müssen wir so hinnehmen. Ein 2:2 wäre äußerst glücklich gewesen. Wir haben kurz am Punkt geschnuppert – nicht mehr und nicht weniger“, sagte Trainer Sascha Sievers.

Was vor 320 Zuschauern fehlte, war insbesondere die Qualität auf den Außenbahnen, wo Eichede individuell stark besetzt ist. „Da fehlten uns Power und Geschwindigkeit“, sagte Sievers.
„Und im Mittelfeldzentrum haben wir auch nicht den leidenschaftlichen Zweikämpfer, der alles abräumt.“ So konstatierte er: „Wir sind auch nicht besser, als es der momentane achte Tabellenplatz aussagt.“

Was die überhaupt erst zweite Pleite im heimischen Joda-Sportpark ebenso zur Folge hat: In dieser Saison wird definitiv kein Club aus dem Kreis Segeberg am SHFV-Lotto-Masters in Kiel, dem wichtigsten norddeutschen Hallenturnier, teilnehmen. Titelverteidiger TuS Hartenholm ist hierfür nicht automatisch qualifiziert.