Henstedt-Ulzburg. Mittelfeldmann sorgt für knappen Sieg des SV Henstedt-Ulzburg gegen Preetz. Todesfeldes Morten Liebert trifft viermal gegen Altenholz.

Jan Kaetow hatte noch nicht genug. Eigentlich hätte der grippegeschwächte Mittelfeldakteur der Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg maximal eine Stunde spielen sollen. Doch in diesem Fall hätte er sich denkbar schlecht aus der Partie gegen den Preetzer TSV verabschiedet. Erst wurde sein vermeintlicher Ausgleichstreffer zum 2:2 wegen einer Abseitsstellung aberkannt (56.), dann drosch der 25-Jährige vier Minuten später auch noch einen Foulelfmeter über das Tor. „Umso verbissener war er deswegen, sich zu rehabilitieren“, sagte sein Trainer Jens Martens.

Das Vorhaben gelang spät, aber genau rechtzeitig: Kaetow erlief einen Pass von Marcel Boldt und war frech genug, den Ball in der 93. Minute zum umjubelten 3:2 (1:2)-Sieg über den Preetzer Keeper Lennart Weidner ins Netz zu lupfen. „Und das ohne neun Spieler, davon fünf bis sechs Stammkräfte“, sagte Martens.

Der Coach hatte vor der Partie Sascha Schwarzwald aus dem Stand-by-Modus reaktiviert. Der Routinier bewies wieder einmal, dass Qualität keine Frage des Alters ist: Schwarzwald traf in bester Mittelstürmermanier doppelt. Fast noch verwunderlicher war das Comeback von Niclas Bessert, der letztmalig vor fast vier Jahren in der höchsten Landesklasse gekickt hatte. Martens: „Ich weiß, was Niclas kann.“

Gesagt, getan. Bessert bereitete die ersten beiden Treffer der Hausherren vor, und die stark ersatzgeschwächten Rhener sammelten gegen einen Mitkonkurrenten drei wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Beim SV Todesfelde beginnt und endet derzeit jeder Bericht mit Morten Liebert. „So einen Lauf müssen wir mitnehmen“, sagte Trainer Sascha Sievers. Und wie sie es taten, denn der Angreifer steuerte nicht weniger als vier Tore zum dramatischen 5:4 (2:1) gegen den TSV Altenholz bei. „Dieses Spiel hat mich das eine oder andere Jahr meines Lebens gekostet“, so Sievers. „Altenholz hat nie aufgegeben. Aber wir haben Zusammenhalt und Leidenschaft an den Tag gelegt, so wünsche ich es mir von einer Todesfelder Mannschaft.“

Tief enttäuscht war dagegen der TuS Hartenholm nach dem 1:1 (1:0) beim Tabellenletzten FC Reher/Puls. Trainer Jörg Schwarzer redete nach dem Schlusspfiff Klartext: „Die hatten vorher nur vier Punkte. Wenn wir nicht einmal gegen diesen Gegner Chancen produzieren können, haben wir in der Schleswig-Holstein-Liga nichts verloren.“ Zwar führte Hartenholm früh mit 1:0, ergab sich aber immer weiter in Passivität und hatte letztlich sogar noch Glück, nicht zu verlieren. (che)


Der zwölfte Spieltag in der Schleswig-Holstein Liga
SV Henstedt-Ulzburg – Preetzer TSV 3:2 (1:2).
Tore: 0:1 Torven Ziehmer (10.), 0:2 Viktor Dragusha (29.), 1:2, 2:2 Sascha Schwarzwald (37./71.), 3:2 Jan Kaetow (90.+3).
Rote Karten: Beuck (38./Handspiel außerhalb des Strafraums), Yurtseven (78./Tätlichkeit/beide Preetz).
SV Henstedt-Ulzburg: Zick – Höche, Geertz, Großmann, Boldt – Homp (85. Günther) – Bessert, Kaetow, Blunck, Pajewski – Schwarzwald.
SV Todesfelde – TSV Altenholz 5:4 (2:1).
Tore: 0:1 Paul Camps (8.), 1:1, 2:1 Morten Liebert (21./26.), 2:2 Timo Bruns (56.), 3:2, 4:2 Morten Liebert (60.; 70./Foulelfmeter), 4:3 Lasse Jensen (72.), 5:3 Philipp Möller (79.), 5:4 Didier Webessie (86.).
Rote Karte: Helge Stahl (Altenholz/69./Foulspiel). Gelb-Rote Karte: Timo Bruns (Altenholz/90.+3/Meckern).
SV Todesfelde: Schramm – Piper, Petzold, Koth, Chaumont – Lübcke, Schumacher (79. S. Bruhn), Senghore, Sixtus – Studt (77. P. Möller), Liebert (90. Fröhlich).
FC Reher/Puls – TuS Hartenholm 1:1 (0:1).

Tore: 0:1 Maximilian Kokot (3.), 1:1 Lasse Dau (72.). TuS Hartenholm: Lübke – Delfs, B. Bruhn, Quinting, Käselau – Voigt (76. Rehberg), Johannsson, M. Möller, Brumshagen (81. Gärtner) – Genz, Kokot (60. Gensmer).

Die Tabelle der Schleswig-Holstein-Liga