Todesfelde. In der SH-Liga setzt sich der SV Todesfelde souverän mit 3:0 gegen den TuS Hartenholm durch. Im Mittelpunkt steht dabei Morten Liebert.

Einen kurzen Augenblick lang zögerte Morten Liebert. Soeben hatte der Angreifer des SV Todesfelde im Fußball-Derby gegen den TuS Hartenholm einen Elfmeter zugesprochen bekommen. Zwar unter Protesten von Gästeverteidiger Thilo Quinting, der sich keiner Schuld bewusst war, doch Schiedsrichter André Röpke (TSV Altenholz) ließ sich nicht abbringen. Aber als Gefoulter selbst zu schießen, dann noch gegen die früheren Kollegen aus Hartenholm und Ex- Mitspieler Felix Rathjen, dazu gehörte Mut. „Ich habe überlegt, weil Felix mich gut kennt. Und er hat die Ecke dann ja auch richtig geahnt“, sagte Liebert.

Doch in dieser Saison klappt für den aktuell besten Torschützen der Schleswig-Holstein-Liga einfach alles. Also zischte in der 54. Minute auch der platzierte Penalty vorbei an Rathjens ausgestreckter Hand zum 2:0 ins Tor. Kurz darauf erhöhte Liebert sogar auf 3:0, diesmal per Kopf. Sein Sturmpartner Dennis Studt hatte einen Eckstoß von Luca Sixtus verlängert.

18 Treffer in 14 Punktspielen sind eine bemerkenswerte Quote für den 22 Jahre alten Morten Liebert. Seine bisherige Bestmarke waren 15 Tore – allerdings in 31 Einsätzen über die Saison 2014/2015 verteilt.

„Ich wundere mich selbst darüber, dass es so gut läuft. Aber oft muss ich den Ball ja nur noch reinschieben. Gerade Dennis Studt arbeitet vorne sehr viel.“

Besagter Studt ist mit vier Toren die Nummer zwei in der internen Rangliste, es kommt also auf Lieberts Treffsicherheit an, zumal mit einem Comeback von Oliver Zebold (Bandscheiben-Operation) erst in der Rückrunde zu rechnen ist.

Seinen Doppelpack gegen Hartenholm feierte der Goalgetter des SVT professionell, wenngleich nicht überschwänglich. Denn dass der Club aus dem Nachbardorf momentan eine sportliche Krise durchlebt, berührt ihn durchaus. „Ich bin mit vielen der Jungs eng befreundet, beispielsweise mit Kjell Brumshagen oder Bente Bruhn. Ich finde es sehr schade, dass sie in der Tabelle so weit hinten stehen.“

Was den Hartenholmern fehlt, wurde in Todesfelde wieder überdeutlich – gerade im Vergleich mit Morten Liebert und Dennis Studt. Der Langzeit-Ausfall von Christian Jaacks (Kreuzbandriss) hat für einen erheblichen Verlust an offensiver Schlagkraft gesorgt, Maximilian Kokot stand in den Duellen gegen die Abwehrhünen Florian Petzold und Lennard Koth auf verlorenem Posten.

Nur in einer Szene wurde der Tabellen-15. im Derby gefährlich, als eine Freistoßflanke von Arved Käselau beim Stand von 0:0 an den Pfosten klatschte. Trainer Jörg Schwarzer. „Uns fehlt die Qualität im Offensivspiel mit Ballbesitz, im Aufbau hatten wir viele schlechte Anspiele.“

Die Situation vor dem Heimspiel am kommenden Sonntag (14 Uhr) gegen den SV Henstedt-Ulzburg hat sich damit verschärft, eine weitere Niederlage darf sich Hartenholm nicht leisten. Die nächsten Aufgaben für den SV Todesfelde beim heimstarken TSV Kropp sowie danach gegen den SV Eichede (4.), Eutin 08 (2.) und Spitzenreiter TSB Flensburg haben es ebenfalls in sich.

Tore: 1:0 Lennard Koth (45.), 2:0, 3:0 Morten Liebert (58./Foulelfmeter; 74.).
Zuschauer: 410.
SV Todesfelde: Schramm – Piper, Koth, Petzold, Hamann (71. Fröhlich) – Sixtus, Schumacher, Senghore (69. S. Bruhn), Lübcke – Studt, Liebert (80. Gomez Abal).
TuS Hartenholm: Rathjen – Peters (69. Delfs), Quinting, B. Bruhn, Käselau – Johannsson, M. Möller – Rehberg (72. Gensmer), Brumshagen, Voigt – Kokot.