Henstedt-Ulzburg. Überraschende Idee: Eigentümer möchte auf alter Hofstelle fünf Mehrfamilienhäuser bauen. Auch Planungen für Scheelke-Fläche laufen.
Bei diesem überraschenden Vorschlag dürften viele Menschen in Henstedt-Ulzburg hellhörig werden. Insbesondere jene, die im Ortsteil Henstedt leben. Denn für eine brachliegende Fläche in der Straße Am Wöddel, unweit des idyllischen Teichs, über die schon seit längerer Zeit diskutiert wird, liegt nun eine Idee auf dem Tisch. Demnach möchte der Grundeigentümer dort bauen – und zwar fünf Mehrfamilienhäuser mit jeweils zehn Wohnungen, von diesen insgesamt 50 wären 20 gefördert.
Das Areal befindet sich direkt nördlich einer Seniorenwohneinrichtung, ist nach Westen durch einen Knick und Bäume von der vorhandenen Bebauung getrennt. Die Grünflächen könnten aufgewertet werden, statt nur Linden und Eschen in Zukunft etwas mehr Vielfalt bieten. „Außerdem würde hier eine Spielfläche für Kinder integriert werden“, heißt es. Die genaue Anzahl der benötigten Stellplätze stehe noch nicht fest, erwogen werde auch eine Tiefgarage.
Henstedt-Ulzburg: Neuer Vorschlag für 50 Wohnungen am Wöddel
Die Verwaltung begrüßt den Vorschlag laut der Vorlage für den Planungsausschuss, der am Montag, 17. Juni (18.30 Uhr, Ratssaal), hierüber berät. Aufgekommen ist diese mögliche Bebauung, da derzeit der Bebauungsplan 62 („Wöddel“) überarbeitet wird. Der Eigentümer der Fläche hatte sich während der formal vorgeschriebenen frühzeitigen Beteiligung gemeldet.
Anlass für das Verfahren war eigentlich etwas anderes gewesen. Ende 2021 schloss das ehrwürdige Hotel-Restaurant Scheelke an der Kisdorfer Straße für immer seine Türen, eine Institution endete nach 118 Jahren. Und seitdem stellt sich die Frage, was mit dem Eckgrundstück passieren soll. Zeitweise gab es Überlegungen, hier seitens der Gemeinde Flüchtlinge unterzubringen, doch das wurde letztlich wieder verworfen. Und es wäre sowieso nur eine vorrübergehende Lösung gewesen.
Ortsteil Henstedt: „Dörflicher Charakter“ soll erhalten bleiben, wünschen die Menschen
Parallel begann ein Architekturbüro damit, ein Konzept für eine neue Dorfmitte zu entwerfen – denn genau so sehen sich viele Menschen in Henstedt weiterhin, der „dörfliche Charakter“ ist hier mehr als nur ein Slogan, das zeigte sich unter anderem, als das Integrierte Gemeinde-Entwicklungskonzept erstellt wurde. Zu viel Veränderung ist hier nicht gewünscht.
Über die Scheelke-Fläche wurde zuletzt im Februar diskutiert, auch damals im Planungsausschuss. Luis Gomes Martinho, Projektleiter beim beauftragten Büro, bekräftigte: Vordringliches Planungsziel sei es, „den Erhalt des Ortsbildes sicherzustellen“. Für das einstige Hotel könnte das bedeuten, dass hier weiterhin Gastronomie mit einem Außenbereich, etwa einem Biergarten, ansässig sein könnte.
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Henstedt-Ulzburg: Früheres Hotel Scheelke – auch künftig Gastronomie gewünscht
Auch, weil es vor Ort Bedarf gibt, unter anderem durch die Nähe zur Kirche und zum Friedhof, sich in der Vergangenheit oftmals schon Trauergesellschaften getroffen hatten. Die Politik war allerdings geteilter Meinung, es wurde auch die Befürchtung laut, dass ein Fokus auf Gastronomie zu Leerstand führen könnte.
Für die nun als potenzielles Wohnquartier genannte Fläche wurde bereits in der Februarsitzung gesagt, dass sich diese für eine Innenentwicklung eigne, wenn auch mit einer „Hofstruktur“. Ob sich alle Beteiligten hierunter das Gleiche vorstellen, ist allerdings erfahrungsgemäß fraglich. Dennoch könnte der Ausschuss zunächst beschließen, dass diese Neuplanung ab sofort im Bauleitverfahren berücksichtigt wird.