Kreis Segeberg. Warum die CDU-Bundestagsabgeordnete im Kreis Segeberg, Melanie Bernstein für das häufigere Abschießen von Problemwölfen ist.
Melanie Bernstein, Bundestagsabgeordnete der CDU für den Wahlkreis Segeberg aus Wahlstedt, kritisiert den Schutzstatus des Wolfes. Die neuen Regelungen der Bundesregierung zum Umgang mit Problemwölfen seien „offensichtlich nicht praxistauglich“, argumentiert Bernstein. „Stand heute ist noch kein einziger Wolf auf dieser Basis geschossen worden. Gleichzeitig wächst die Wolfspopulation – auch bei uns in Schleswig-Holstein – weiter an: Erst vor wenigen Wochen hat das Wolfsmonitoring im Segeberger Forst mindestens vier neue Welpen nachgewiesen.“
Hintergrund für Bernsteins Kritik: Im Bundestag wird heute (17.15 Uhr) der Antrag der CDU/CSU-Fraktion debattiert, der die Umsetzung der Herabstufung des Wolfs von einer bisher „strenggeschützten Art“ auf eine „geschützte Art“ verlangt. „Die Bundesregierung muss endlich ihre Blockadehaltung aufgeben und dem Vorschlag der EU-Kommission zustimmen, den Schutzstatus für Wölfe in der Berner Konvention herabzustufen. Das wäre ein wichtiger Schritt in Richtung eines effektiven Bestandsmanagements.“
Bernstein: „Weidetierhaltung stirbt aus!“
Es gehe darum, die Wolfsbestände in Deutschland auf rechtssichere Weise kleinzuhalten, sagt Bernstein. „Wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion erwarten von der Bundesregierung ein klares Signal, dass sie sich hinter die Menschen im ländlichen Raum stellt. Ein ,Weiter so‘ kann es für die Landwirte und Tierhalter nicht geben. Nicht der Wolf ist vom Aussterben bedroht, sondern unsere Weidetierhaltung!“
- Wolfsrudel immer größer: Wieder Welpen im Segeberger Forst
- Kreis Segeberg: Wolf im Forst - Was Landwirte und Jäger sagen
- Wolfspaar im Segeberger Forst hat mehr Nachwuchs als gedacht
Laut dem Wolfsmonitoring des Landes Schleswig-Holstein, geschehen die Mehrzahl der Risse von Weidetieren fernab des bekannten Rudels im Kreis Segeberg und eines weiteren im Sachsenwald. Es seien also meist umherziehende und durchziehende Wölfe, die in Schleswig-Holstein Weidetiere töten. Und wildernde Hunde: Auf sie gingen von Mai 2023 bis April 2024 in Schleswig-Holstein elf getötete Schafe und Rinder bei sechs gemeldeten Attacken auf Weidetiere zurück. Im gleichen Zeitraum konnten Wölfen 16 getötete Weidetiere bei acht Attacken zugeschrieben werden.
Wölfe Segeberger Forst: Sei reißen vor allem Wild
Die Mehrzahl dieser tödlichen Angriffe hat sich in den Kreisen Rendsburg-Eckernförde (4), Nordfriesland (3) und Dithmarschen (2) zugetragen, gleichauf mit Dithmarschen folgen erst die Kreise Segeberg und Herzogtum Lauenburg mit je zwei verzeichneten Attacken auf Weidetiere.
Ein ganz anderes Bild zeigen die gemeldeten Risse von Wild, die zweifelsfrei Wölfen zugeordnet werden können. Diese stammen im Berichtszeitraum alle aus den Kreisen mit bekannter Wolfspopulation, aus Segeberg und Herzogtum Lauenburg.
Der CDU-Antrag soll heute nach 40-minütiger Debatte im Bundestag zur weiteren Beratung in den Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz überweisen werden.