Kreis Segeberg. AfD-Kreisvorsitzender Julian Flak stand auf einer Leiter am Laternenmast, als ein Anwohner ihn angeht und beschimpft. Die Polizei ermittelt.
Michael Schick
Julian Flak wollte in Weddelbrook ein Wahlplakat der AfD aufhängen. Der stellvertretende Landesvorsitzende der in Teilen rechtsextremen Partei und Sprecher des Kreisverbandes Segeberg, tritt zur Europawahl am 9. Juni an. Doch ein Anwohner hatte etwas dagegen. Er attackierte den AfD-Politker, erst verbal, dann mit einer Leiter.
Der Vorfall ereignete sich vor einer Woche, Flak machte die Attacke über soziale Medien publik und veröffentlichte ein Video des Zwischenfalls. Der Anwohner erschien mit einer langen Leiter und sagte, er möchte nicht, dass das Plakat am Pfahl befestigt wird.
Anwohner attackiert AfD-Politiker Flak bei Wahlkampfaktion
Auf die Frage von Flak, was den Weddelbrooker denn am Plakat stört, sagte der, es störe ihn, dass das vor seiner Nase hänge. Dann versuchte der Mann offenbar die Leiter ebenfalls an den Laternenmast zu stellen. Hätte nicht ein AfD-Mitstreiter Flak und dessen Leiter festgehalten, hätte Flak fallen können. Der Mann zog sich dann in einen Garten zurück, lachte und rief: „Es gibt noch Leute, die haben Eier in der Hose, Ihr habt ja nur Luft.“ Flak wertete dies als „tätlichen Angriff und Beleidigung“.
Der Anwohner kam zurück, Flaks Mitstreiter ging auf den ihn zu. Er wich zurück, hatte die Leiter wie zur Abwehr quer vor sich postiert und rief: „Sieh zu, dass Du nach Hause kommst. Ich lass‘ mir von Dir nichts erzählen. Ich geh‘ nicht zurück. Piss‘ Dir nicht in die Hose!“ Dann kam er wieder und sagte: „Das dauert keine fünf Minuten, dann bin ich damit durch.“
Anwohner attackiert AfD-Politiker Flak bei Wahlkampfaktion
Die beiden Wahlkämpfer riefen die Polizei an. Die Reaktion des Mannes: „Dann macht das, wenn Ihr sonst nichts zu tun habt, die sind beschäftigt.“ Mit einem „Tschüs mein Freund“ ging der Anwohner davon. Sein letzter Kommentar: „Leg Dich zum Sterben hin, sag‘ ich immer.“ Flaks spontane Reaktion: „Ich weiß nicht, ob wir nur den Dorfirren erwischt haben.“
In seiner Pressemitteilung heißt es später: „Der Vorfall zeigt: Gewalt gegen Wahlkämpfer und Kandidaten ist allgegenwärtig. Wichtig ist: Wenn ein Täter tatsächlich ermittelt werden kann, muss auch hart durchgegriffen werden. Das gilt auch im vorliegenden Fall.“
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Die Polizei hat den Vorfall aufgenommen. „Wir ermitteln wegen Versuch einer gefährlichen Körperverletzung und Beleidigung“, sagt Polizeisprecherin Sandra Firsching. Andere verbale oder körperliche Angriffe auf Wahlkämpfer im Kreis Segeberg seien nicht bekannt.