Kaltenkirchen. Großbrand an der Kieler Straße, 100 Einsatzkräfte kämpften in der Nacht vergebens gegen ein Flammenmeer. War es wieder Brandstiftung?

Ein Großbrand vernichtete in der Nacht zu Mittwoch das Reetdachhaus der Kirchengemeinde Kaltenkirchen am Friedhof an der Kieler Straße. Gegen 1.40 Uhr wurde der Feuerwehr ein Dachstuhlbrand gemeldet. Jugendliche sollen den Brand entdeckt haben. Kurze Zeit später stand bereits das gesamte Haus in Flammen.

Ein Anwohner machte in der Nacht dieses Foto: Das Reetdachhaus brannte gegen 2 Uhr lichterloh.
Ein Anwohner machte in der Nacht dieses Foto: Das Reetdachhaus brannte gegen 2 Uhr lichterloh. © Daniel Friedrichs | Danfoto

Ein Feuermeer erwartete die Einsatzkräfte der Feuerwehr Kaltenkirchen, als sie an der Kieler Straße eintrafen. Nach Angaben von Feuerwehrsprecher Christoph Rüter wurden Anwohner über Warnapps hingewiesen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Rauchentwicklung war enorm.

Feuerdram Kaltenkirchen: Feuerwehr konnte nichts ausrichten

Mehr als 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren in der Nacht im Einsatz. Die Bevölkerung wurde über Warn-Apps aufgerufen, Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Mehr als 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren in der Nacht im Einsatz. Die Bevölkerung wurde über Warn-Apps aufgerufen, Türen und Fenster geschlossen zu halten. © Westküsten News | Florian Sprenger

Die Einsatzkräfte versuchten noch, die Flammen zu bekämpfen, das Feuer breitete sich jedoch in kürzester Zeit aus und setzte das gesamte Gebäude in Brand. Im Büro der Kirchengemeinde hielt sich zum Brandzeitpunkt niemand auf, das Gebäude wurde durch den Brand komplett vernichtet.

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Hunderte Akten der Friedhofsverwaltung konnten gerettet werden und wurden mit einem Anhänger in Sicherheit gebracht. Aktuell reißt ein Bagger des THW den Dachstuhl des Gebäudes ein.

Brandstiftung Kaltenkirchen: Brandserie geht weiter

Der Morgen danach: Kräfte des THW suchen mit einem Bagger letzte Glutnester.
Der Morgen danach: Kräfte des THW suchen mit einem Bagger letzte Glutnester. © Daniel Friedrichs | Danfoto

Laut den Beamten vor Ort sei Brandstiftung zum jetzigen Zeitpunkt am wahrscheinlichsten. In der Nacht waren rund 100 Einsatzkräfte im Einsatz, um das Feuer zu bekämpfen.

Kaltenkirchen kommt nicht zur Ruhe, was die Brände in der Stadt angeht. Ein 24-jähriger Brandstifter aus Kaltenkirchen, der offenbar für acht Brände in der Stadt in den vergangenen Jahren verantwortlich ist, sitzt in Haft in Neumünster. Und in den Nächten zwischen dem 4. und 6. Mai gab es in Kaltenkirchen eine Serie von fünf Brandstiftungen, die noch nicht aufgeklärt sind.

Hunderte Akten der Kirchengemeinde wurden aus dem Gebäude gerettet.
Hunderte Akten der Kirchengemeinde wurden aus dem Gebäude gerettet. © Daniel Friedrichs | Danfoto

Weiterhin unaufgeklärt ist der Brand des Bürgerhauses, das im Herbst 2022 komplett zerstört wurde. Das war 1999 schon einmal geschehen, als Täter wurde in der Folge ein Mitglied der Jugendfeuerwehr ermittelt, der aber für die zweite Brandstiftung ausgeschlossen werden konnte. Der nun angeklagte Mann ist hingegen nicht bei der Feuerwehr.