Kaltenkirchen. Großbrand an der Kieler Straße, 100 Einsatzkräfte kämpften in der Nacht vergebens gegen ein Flammenmeer. War es wieder Brandstiftung?
Ein Großbrand vernichtete in der Nacht zu Mittwoch das Reetdachhaus der Kirchengemeinde Kaltenkirchen am Friedhof an der Kieler Straße. Gegen 1.40 Uhr wurde der Feuerwehr ein Dachstuhlbrand gemeldet. Jugendliche sollen den Brand entdeckt haben. Kurze Zeit später stand bereits das gesamte Haus in Flammen.
Ein Feuermeer erwartete die Einsatzkräfte der Feuerwehr Kaltenkirchen, als sie an der Kieler Straße eintrafen. Nach Angaben von Feuerwehrsprecher Christoph Rüter wurden Anwohner über Warnapps hingewiesen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Rauchentwicklung war enorm.
Feuerdram Kaltenkirchen: Feuerwehr konnte nichts ausrichten
Die Einsatzkräfte versuchten noch, die Flammen zu bekämpfen, das Feuer breitete sich jedoch in kürzester Zeit aus und setzte das gesamte Gebäude in Brand. Im Büro der Kirchengemeinde hielt sich zum Brandzeitpunkt niemand auf, das Gebäude wurde durch den Brand komplett vernichtet.
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Hunderte Akten der Friedhofsverwaltung konnten gerettet werden und wurden mit einem Anhänger in Sicherheit gebracht. Aktuell reißt ein Bagger des THW den Dachstuhl des Gebäudes ein.
Brandstiftung Kaltenkirchen: Brandserie geht weiter
Laut den Beamten vor Ort sei Brandstiftung zum jetzigen Zeitpunkt am wahrscheinlichsten. In der Nacht waren rund 100 Einsatzkräfte im Einsatz, um das Feuer zu bekämpfen.
Kaltenkirchen kommt nicht zur Ruhe, was die Brände in der Stadt angeht. Ein 24-jähriger Brandstifter aus Kaltenkirchen, der offenbar für acht Brände in der Stadt in den vergangenen Jahren verantwortlich ist, sitzt in Haft in Neumünster. Und in den Nächten zwischen dem 4. und 6. Mai gab es in Kaltenkirchen eine Serie von fünf Brandstiftungen, die noch nicht aufgeklärt sind.
Weiterhin unaufgeklärt ist der Brand des Bürgerhauses, das im Herbst 2022 komplett zerstört wurde. Das war 1999 schon einmal geschehen, als Täter wurde in der Folge ein Mitglied der Jugendfeuerwehr ermittelt, der aber für die zweite Brandstiftung ausgeschlossen werden konnte. Der nun angeklagte Mann ist hingegen nicht bei der Feuerwehr.