Henstedt-Ulzburg. Rund 50 Wohnungen und Häuser am Ortsrand: In Henstedt-Ulzburg sind die Planungen für ein neues Quartier in der Endphase.
Es dürfte die letzte Ergänzung sein für eines der wichtigsten Neubaugebiete, das momentan in Henstedt-Ulzburg auf den Weg gebracht wird. Wie mehrfach berichtet, will das Unternehmen Manke am Ortsrand von Henstedt ein modernes Quartier schaffen. Dieses würde nach aktuellem Stand 34 Reihenhäuser, sechs Doppelhaushälften sowie ein Mehrfamilienhaus mit zwölf Wohnungen umfassen, perspektivisch noch ein zweites Mal Geschosswohnungsbau ähnlicher Größe.
Vorgestellt wurde das Projekt bereits im August 2018, seitdem hat es an Reihe Veränderungen gegeben, zum Beispiel war noch bis Ende 2023 von bis zu vier Mehrfamilienhäusern die Rede. Mittlerweile steht fest: Im südöstlichen Teil der Fläche, die sich unweit des Friedhofs und der Erlöserkirche befindet, soll eine Kindertagesstätte mit 60 Plätzen hinzukommen, um den steigenden Bedarf in der Umgebung gerecht werden zu können.
Neubaugebiet am Friedhof: Kreisel auf Götzberger Straße in Henstedt-Ulzburg
Und auch einem Ansinnen des Friedhofs wird entsprochen: „Zur Sicherung der bestehenden Kapelle werden in westlichen Plangeltungsbereich zwei Baugrenzen festgesetzt“, heißt es in der Vorlage für den Planungsausschuss am Montag, 13. Mai (18.30 Uhr, Ratssaal). Und: „Da der friedhofseigene Betriebshof [...] bereits heute in seiner Auslastung an Kapazitätsgrenzen stößt und mehr Flächen benötigt, wird für diesen eine Fläche mit den dazugehörigen Lagerflächen vorgehalten.“
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Der Bebauungsplan muss, sofern die Politik das wie erwartet beschließt, noch einmal zwei Wochen öffentlich ausgelegt werden. Auch beteiligte Behörden sind dann erneut aufgerufen, Stellungnahmen abzugeben. Das war in diesem Frühjahr bereits geschehen, und gibt insbesondere bei dem wohl größten Streitpunkt einen Einblick in die Kommunikation.
Streit mit Landesbehörde über Erschließung des neuen Wohngebietes
Denn: Lange war nicht klar, wie das Wohngebiet an die Götzberger Straße angebunden werden sollte. Die Politik hatte schon früh als Prämisse einen Kreisverkehr vorgegeben. Doch es handelt sich um eine Landesstraße, sprich: Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr musste mit einbezogen werden, auch wenn der Straßenabschnitt innerorts liegt, also im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde.
In diesem Fall wurden sich Henstedt-Ulzburg und der LBV aber nie einig. Die Behörde lehnte einen Kreisverkehr immer ab, verwies auf den beeinträchtigen Verkehrsfluss, bemängelte eine aus ihrer Sicht nicht ausreichend Prüfung von Alternativen. Und schlug stattdessen eine Ampelkreuzung im westlichen Teil des Wohngebietes vor – was bei den Entscheidungsträgern in der Großgemeinde für Verwunderung sorgte.
Henstedt-Ulzburg: Gemeinde verteidigt Entscheidung pro Kreisverkehr
Der Kreisel wird kommen, das verdeutlichte die Verwaltung nun wieder in einer Antwort an den LBV, der geschrieben hatte, „weiterhin Bedenken“ zu haben. Die Argumente von Henstedt-Ulzburg: Eine Untersuchung aus dem Jahr zeige, dass der Kreisverkehr leistungsfähig sei mit einer Wartezeit von unter zehn Sekunden, demnach das „regelmäßige Verkehrsbedürfnis vollständig aufnehmen“ könne.
Zweiter Punkt: Dieser erfülle „einen besonderen städtebaulichen Zweck“, da „hierdurch der dörflichen Struktur in diesem Bereich Ausdruck verliehen wird“. Ferner erwartet Henstedt-Ulzburg, dass der Kreisel zu einer „angepassten, geringerer Fahrgeschwindigkeit bis zur Höhe des Ortsausgangsschildes“ führen werde.