Norderstedt. Bannmeilen und Cannabis-Konsum: So bereitet sich der Stadtpark Norderstedt auf die neue Rechtslage vor. Es gibt viele kritische Bereiche.
Längst zirkulieren sie im Internet: Stadtpläne voller roter Kreise, dazwischen mal mehr, mal weniger Platz. Diese Karten – auch Smartphone-Apps sind mit Sicherheit bald verfügbar – werden ab dem 1. April eine gewisse Bedeutung erlangen. Denn sie zeigen, wo das Kiffen künftig in der Öffentlichkeit erlaubt sein wird. So auch in Norderstedt. Seitdem der Bundesrat am vergangenen Freitag den Weg frei gemacht hat für das Cannabisgesetz, ist dessen Umsetzung und die neue Realität hier in der Stadt großes Gesprächsthema.
Klar ist: Im Umkreis von 100 Metern zu Kitas, Schulen, Jugendzentren oder öffentlichen Sportstätten gilt weiterhin ein Verbot. Ansonsten wird es Erwachsenen vielerorts plötzlich gestattet sein, sich eine Tüte anzustecken. Das trifft in Norderstedt sogar auf den Rathausmarkt zu. Doch interessanter wird es sein, wie sich die Besucherinnen und Besucher im Stadtpark verhalten. Schließlich flanieren, spielen und entspannen hier an warmen Tagen viele Tausend Menschen.
Stadtpark Norderstedt: Sicherheitsdienst soll für neue Cannabis-Regeln sensibilisiert werden
„Wir werden uns die Vorschriften im Gesetz angucken und unsereren Sicherheitsdienst dafür sensibilisieren, darauf zu achten“, sagt Geschäftsführer Kai Jörg Evers. Die Hausordnung erwähnt den Konsum bisher nicht – klar, es war ja sowieso gesetzlich verboten, Cannabis zu besitzen. Das Rauchen an sich fiel nicht darunter, doch wer kifft, ist eben auch Eigentümer einer gewissen Drogenmenge.
Der Heide-Bereich oder die Hangwiese sind okay. Bannmeilen wird es im Stadtpark aber definitiv geben. Das betrifft den gesamten Bereich der Feldparkwiese mit dem großen Spielplatz und den Sportflächen, ebenso alle weiteren großen und kleinen Spielplätze oder die Wasserskianlage. „Auch im Strandbad ist es nicht zulässig“, so Evers.
Stadtpark Norderstedt: „Nicht hinter jeder Joint-Wolke herlaufen“
Ansonsten, so der Stadtpark-Chef, werde man aber nicht damit beginnen, „legale und illegale Bereiche auszuweisen“. Sondern: Es soll situativ reagiert werden. „In der Regel sind immer ein bis zwei Sicherheitskräfte im Park unterwegs. Die werden jetzt aber nicht hinter jeder Joint-Wolke herlaufen.“
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Gänzlich neu ist das Szenario sowieso nicht. „Wir hatten auch vorher schon Cannabis-Konsum im Park.“ Rausgeflogen sind die Gäste in der Regel nicht sofort, sondern sie sollten mit dem Kiffen einfach aufhören. „Im Sinne der Deeskalation.“