Kreis Segeberg/Kreis Pinneberg. Andauernde Personalprobleme: Wann sich die Fahrgäste der AKN auf Verzögerungen und Busse statt Bahnen einstellen müssen.
Die Nachricht klingt zunächst paradox: Die AKN streicht Verbindungen aus ihren Fahrplänen, um die Attraktivität im Schienenverkehr zu erhöhen. Doch der Plan folgt der Logik, dass den Fahrgästen ein verlässlicher Plan lieber ist als viele angekündigte Touren, von denen aber nicht jede stattfindet. Am 23. März treten die neuen, ausgedünnten Fahrpläne auf allen Linien des Kaltenkirchener Verkehrsunternehmens in Kraft.
Mit dieser Maßnahme reagiere die AKN „auf die Herausforderungen des aktuellen Personalmangels“, sagte Unternehmenssprecherin Maren Brandt. Dass zu wenige Lokführer bereitstehen, führt auch an diesem Wochenende zu Problemen im Schienenverkehr. Aufgrund von Personalengpässen komm es von Sonnabend, 16. März, ab 2.30 Uhr, bis Sonntag, 17. März, 5.30 Uhr, zu einzelnen Zugausfällen auf der Linie A1, teilte das Unternehmen mit. Züge würden durch Busse ersetzt.
Zu wenige Lokführer: AKN streicht den Fahrplan zusammen
Ausfälle wie diese soll es nicht mehr geben, wenn der neue Fahrplan gültig ist. „Die Entscheidung folgt auf die Zugausfälle in den vergangenen Monaten und soll die Verlässlichkeit der Fahrpläne für unsere Fahrgäste sicherstellen“, erklärte Maren Brandt. „Mit der Anpassung kann die AKN eine deutlich höhere Zuverlässigkeit des Fahrplans und damit eine bessere Vorhersehbarkeit für die Fahrgäste gewährleisten.“ Immer wieder muss das Verkehrsunternehmen kurzfristig Fahrten absagen, weil nicht genug Lokführer zur Verfügung stehen.
Bei den neuen Fahrplänen habe die AKN den Fokus auf die Bedürfnisse der Berufspendler gelegt. Brandt: „Die Optimierungen sind so ausgelegt, dass die gewohnten Verbindungen von Montag bis Freitag unverändert bleiben. Die AKN möchte den Nahverkehr insbesondere für die Berufstätigen und Schüler mit größtmöglicher Zuverlässigkeit abwickeln, um ein verlässliches Angebot sicherzustellen.“
AKN: Sonnabends entfallen Züge auf der Linie A1
Die ab dem 23. März geltenden Änderungen des Fahrplans betreffen zumeist das Wochenende. Auf der Linie A2 von Norderstedt-Mitte nach Neumünster fahren die Züge im 30-Minuten-Takt statt wie bisher alle 20 Minuten. Die gravierendste Änderung betrifft die Linie A1 von Hamburg nach Ulzburg-Süd Am Sonnabend entfallen alle Zugfahrten auf der Strecke. Fahrgäste müssen in die Busse des Schienenersatzverkehrs umsteigen. Die Busse im Bereich der Baustelle für die S-Bahn nach Kaltenkirchen fahren sonnabends weiter im 20-Minuten-Takt.
Ganz gestrichen hat die AKN den Nachtverkehr von Freitag auf Sonnabend und von Sonnabend auf Sonntag auf der Linie A1 zwischen 1.30 und 4 Uhr. Auch diese Züge werden durch Busse ersetzt. Der Nachtverkehr der A2 fällt am Wochenende ebenfalls aus, wird aber nicht durch Busse ersetzt. Die AKN bittet ihre Kunden, alternativ die Fahrten der Buslinie 293 zu nutzen.
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Auf der AKN-Linie A3 von Ulzburg-Süd über Alveslohe nach Elmshorn ändert sich der Fahrplan im Abschnitt von Barmstedt nach Ulzburg-Süd. Die Züge fahren an Sonnabenden ab Barmstedt wenige Minuten früher ab, um die Anschlüsse in Ulzburg-Süd zu optimieren.