Norderstedt. 1000 tanzfreudige Besucher feiern in Norderstedt ausgelassen Karneval. Warum die größte Party der Stadt so beliebt ist.
Es ist die größte Faschingsfeier in der Region. Gut 1000 Menschen strömten in ihren schicksten und buntesten Kostümen in die Falkenbergsporthalle, um Karneval zu feiern und richtig abzutanzen. Die Freiwillige Feuerwehr Harksheide hatte zum 33. Mal zur wilden Feuernacht geladen. Und der Reiz der größten Party des Jahres in Norderstedt ist ungebrochen.
„Die 500 Karten, die wir in den öffentlichen Verkauf gegeben haben, waren innerhalb von 39 Stunden weg“, sagt Shawn Kleese, stellvertretender Wehrführer und einer der Mitorganisatoren, „das ist ein neuer Rekord.“ Im vorigen Jahr dauerte es noch fünf Tage, bis die Halle ausverkauft war. Doch der Veranstalter geht mit der digitalen Zeit. Vorbei die Zeiten, als die Fans frühmorgens stundenlang an der Feuerwache Schlange standen, um Eintrittstickets zu ergattern.
Norderstedter Feuernacht: Eintrittskarten werden jetzt online angeboten
Die Karten werden jetzt online angeboten. „Das macht es für uns einfacher“, so Kleese. Zumal er nun mit einem Blick aufs Handy sehen kann, wie viele feierlustige Menschen im Saal sind. Schon 300 Leute sind es diesmal um kurz vor acht. Die von den 140 Helferinnen und Helfern liebevoll und aufwendig geschmückte Halle füllt sich immer mehr. Gegen 21 Uhr kommt der größte Schwung. Bis weit auf den Parkplatz stehen da die Leute in ihren feschen Cowboy-, Piraten-, Bienchen-, Prinzessinnen- oder Harlekin-Kostümen, sie tragen Hüte, Helme, Mützen, Masken, um endlich eingelassen zu werden.
Die größte Faschingsfeier Norderstedt fand diesmal genau an dem Wochenende statt, an dem auch am Rhein Karneval gefeiert wurde. Das ist am zweiten Februar-Wochenende, an dem die Harksheider Wehr ihre große Sause steigen lässt, nicht immer der Fall.
DJ Gary Zender und DJ Matt sorgen bis um 3 Uhr für Stimmung
DJ Gary Zender geht jetzt an sein Mischpult und begrüßt die Leute mit einer lauten Stimme vom Tonband. Die Menge jubelt, die Tanzfläche ist sofort gut gefüllt. „Ich kenne das schon aus dem vergangenen Jahr“, sagt der Lübecker, der mit seinem Kollegen DJ Matt bis frühmorgens um 3 Uhr die tanzende Schar auf den Beinen halten soll. Eine Live-Band gibt es nicht mehr. Es habe jedes Mal die Stimmung gekillt, wenn diese Pause machte, erklärt Veranstalter Kleese die wohl wichtigste Neuerung an diesem Abend.
Das Konzept geht auf. DJ Gary kennt sich mit der Stimmung aus. Er weiß, wie die Jecken im Norden ticken, was sie hören und zu was sie tanzen wollen. „Von Schlager bis Pop und Ballermann“, sagt er, „alle Gäste wollen Spaß.“ Eine Woche zuvor war er schon bei der FuBaMa-Faschingsparty in Wilster hinter Itzehoe im Einsatz gewesen. Dort kamen sogar mehr als 6000 Fasching feiernde Menschen.
Für einige Gäste ist die Feuernacht eine Art Nachbarschaftsfest
In der Sporthalle des Harksheider Gymnasiums ist es für einige Gäste eine Art Nachbarschaftsfest. „Wir wohnen hier alle in der Umgebung“, sagt Katrin Kahnert, die mit ihren Freundinnen im Schmetterlingskostüm da ist. „Kapitän“ Bernd Meier hat seinen Kumpel Andreas Irmisch vom TuRa-Sportplatz mitgebracht. Meier: „Schon meine Eltern waren hier.“
„In den Jahren zuvor habe ich immer keine Karte gekriegt“, sagt Cornelia Uhse, die sich freut, dass es diesmal endlich geklappt hat. Sie ist mit ihrer Freundin Sansorai Reimers gekommen. Die hatte ihr von der Feuernacht immer vorgeschwärmt. „Hier ist eine so tolle Stimmung und man trifft nette Menschen.“ Beide haben sich ordentlich in Schale geworfen und um die 100 Euro in ihre Steam-Punk-Outfits mit Melone investiert.
Die Preise an den Motto-Tresen waren kaum höher als im Vorjahr
Ganze Gruppen wie die von Christian Hartramp und seinen Freunden kommen im selben Kostüm. Diesmal als Sträflinge schwarz-weiß gestreift, mit Hütchen und zum Teil in Ketten. „Wir sind Stammgäste“, sagt Hartramp. „Ich bin bestimmt schon das zehnte Mal hier. Es ist eine tolle Atmosphäre. Man kann tanzen, trinken, lustig sein.“ Die Freiwillige Feuerwehr habe wieder mal „einen Super-Job“ gemacht bei der Vorbereitung und dem Aufbau. Und auch die Preise an den verschiedenen Motto-Tresen waren kaum höher als im Vorjahr.
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Der Erlös der Feuernacht geht erneut in die Kameradschaftskasse der Wehr mit ihren 86 aktiven Kameraden, sagte Shawn Kleese, beim Abbau am Sonntagvormittag. „Damit finanzieren wir unsere Ausfahrten, Getränke, Aktionen und Ehrungen.“ Das Konzept sei aufgegangen. „Die Veranstaltung war wieder ein voller Erfolg, die Tanzfläche ständig gefüllt.“
Jetzt werde bald die 34. Feuernacht am 8. Februar 2025 geplant. Die Gäste vom Wochenende werden noch per Mail gefragt, was sie denn gut fanden und was vielleicht anders sein sollte. Kleese: „Das Feedback der Besucher ist uns wichtig.“