Kreis Segeberg. Die neue Bahnverbindung soll die Fahrt nach Neumünster und Kiel um bis zu 23 Minuten verkürzen. Was Land und Bahn noch planen.

Norderstedt und der Süden des Kreises Segeberg erhalten eine neue Bahnverbindung. Ab 2028 soll ein Expresszug Norderstedt-Mitte und Neumünster verbinden. Der Zug wird stündlich über Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen und Bad Bramstedt fahren und soll die Fahrtzeit um bis zu 23 Minuten gegenüber den bestehenden Verbindungen verringern. Derzeit dauert die Fahrt eine Stunde und acht Minuten.

Die AKN und das Land Schleswig-Holstein haben einen Vertrag über die neue Expressverbindung geschlossen, der zunächst bis zum Jahr 2032 gelten soll. Der direkte Zug soll die Anbindung an den südlichen Ballungsraum in Schleswig-Holstein mit Neumünster und Kiel verbessern. In der ersten Ausbaustufe wird die Zeitersparnis bei zehn Minuten liegen.

Ab 2028 startet der Expresszug in Norderstedt-Mitte

„Zwei Züge pro Stunde werden zwischen Neumünster und Norderstedt Mitte eingesetzt“, sagte AKN-Sprecherin Maren Brandt. „Davon fährt einer als Expresszug, der an ausgewählten Bahnhöfen hält.“ Im Streckenabschnitt zwischen Norderstedt-Mitte und Ulzburg-Süd soll außerdem in der Hauptverkehrszeit stets ein Zehn-Minuten-Takt eingeführt werden, von dem viele Schüler und Berufspendler profitieren werden.

Darüber hinaus soll der Fahrplantakt zwischen Kaltenkirchen und Neumünster verbessert werden. Davon profitieren auch die Kunden im Raum Bad Bramstedt. Zu bestimmten Zeiten fährt dort nur alle Stunde ein Zug. Schon seit Jahren fordern die Kommunen eine bessere Bahnverbindung in Richtung Norden und Süden.

Matthias Meyer, Geschäftsführer der AKN (links), und Tobias von der Heide, Staatssekretär im Verkehrsministerium, unterzeichneten den Vertrag.
Matthias Meyer, Geschäftsführer der AKN (links), und Tobias von der Heide, Staatssekretär im Verkehrsministerium, unterzeichneten den Vertrag. © AKN | AKN

Tobias von der Heide, Staatssekretär im schleswig-holsteinischen Verkehrsministerium, sagte: „Das ist eine gute Nachricht für die gesamte Region.“ Matthias Meyer, Geschäftsführer der AKN, erklärte: Die Verlängerung des Verkehrsvertrages ist ein Vertrauensbeweis in unsere Arbeit und in unser Konzept des Expresszugs, das uns sehr am Herzen liegt.“ Die Entscheidung des Landes sei ein starkes positives Signal für die Mobilität in der Region.“

Norderstedt: Die AKN investiert 40 Millionen Euro für den Express

Damit kommt der Expresszug parallel zur S-Bahn nach Kaltenkirchen. Ende 2028 soll die Strecke elektrifiziert sein. Außerdem müssen bis dahin Bahnsteige erhöht und verlängert werden.

Für den Betrieb des Expresszuges muss die AKN ins Netz investieren. Dazu gehören neue Stellwerkstechnik sowie der Ausbau von Streckenabschnitten, damit die Züge dort schneller fahren können. Die Gesamtkosten werden voraussichtlich etwa 40 Millionen Euro betragen. Die Kosten können voraussichtlich zu 75 Prozent vom Bund und zu 25 Prozent vom Land Schleswig-Holstein gefördert werden.

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Mit diesem Projekt sind möglicherweise Ideen aus der Norderstedter Politik und Verwaltung vom Tisch, die U-Bahn über Norderstedt-Mitte hinaus nach Norden zu verlängern. Vorsichtig geschätzt belaufen sich die Kosten dafür auf 100 Millionen Euro. Dass der Expresszug und die U-Bahn gemeinsam den Streckenabschnitt der heutigen Linie A2 von Norderstedt-Mitte bis zu einer Haltestelle im Norden der Stadt nutzen können, halten Experten für unwahrscheinlich.