Norderstedt. Meldungen über Zustellprobleme in der ganzen Stadt. Die Post beteuert, alles laufe regulär, das seien nur Einzelfälle.

In Norderstedt tauchen in den letzten Wochen immer wieder Meldungen über angebliche Zustellprobleme der Deutschen Post auf. Bürgerinnen und Bürger tauschen sich darüber in sozialen Netzwerke wie Facebook aus. „Ulzburger Strasse, 700er Hausnummern: Habe seit letzter Woche keine Post mehr bekommen“, schreibt ein Nutzer. Dabei habe ihm die Service-App Post & DHL reichlich Briefe angekündigt.“

Auch aus anderen Teilen der Stadt kommen Meldungen: „Wir in der Pestalozzistraße haben auch Probleme und das schon seit Wochen. Alle Nachbarn im Umkreis haben wohl das gleiche Problem, seitdem unser Stammverteiler nicht mehr hier ist.“ Am Kiefernkamp spricht ein Anwohner von andauernden Problemen: Er habe erst im kürzlich einen Brief erhalten, der im Juli abgeschickt worden sei.

„Keine massiven Verzögerungen bekannt“

„Hier in Friedrichsgabe, Hermann-Klingenberg-Ring, braucht ein normaler Brief aus Segeberg bis zu zehn Tage in meinen Briefkasten“, teilt ein Anwohner mit. Und aus Garstedt meldet ein Norderstedter: „Regelmäßig Postrückläufer. Teilweise sehe ich über eine Woche keinen Zusteller in der Straße, obwohl laut Briefankündigung Post kommen soll.“

Das Abendblatt hat die Deutsche Post mit den Meldungen konfrontiert. Stefan Laetsch, Sprecher der Post für den Norden, kann die Beschwerden der Kundinnen und Kunden nicht nachvollziehen. „Uns ist im Bereich Norderstedt nichts über massive Verzögerungen bekannt“, sagt Laetsch.

Vereinzelte Corona-Ausfälle

Zwar habe es bei den Zustellerinnen und Zustellern in der näheren Vergangenheit einige Corona-Ausfälle gegeben. Und einmal sorgte eine Mitarbeiterversammlung für Verzögerungen bei der Zustellung. Ansonsten sei die Personallage aber gut. Es gebe in Norderstedt weder hohe Krankenstände, noch den in vielen Branchen üblichen Fachkräftemangel. „Bei uns herrscht nur die übliche Fluktuation im Zustellungsbereich. Grundsätzlich finden wir aber genügend Anwärterinnen und Anwärter für die Jobs“, sagt Laetsch.

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Dass ein Brief von Bad Segeberg bis Norderstedt zehn Tage brauche, das kann sich Laetsch nicht vorstellen. „Das können höchstens bedauerliche Einzelfälle sein. Die Bundesnetzagentur gibt uns da ja klare Vorgaben bei der Zustellung.“

Die sehen so aus, dass die Post verpflichtet ist, mindestens einmal werktäglich Briefe zuzustellen.
Im Jahresdurchschnitt müssen mindestens 80 Prozent der Briefsendungen in Deutschland am folgenden Werktag ausgeliefert werden, 95 Prozent müssen nach zwei Werktagen ankommen. Jedoch: Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch, dass ein einzelner Brief innerhalb dieser Fristen befördert wird.