Kaltenkirchen. Kurzfristig haben sich diverse Mitarbeiter krankgemeldet. Warum immer die Linien A1 und A3 betroffen sind.
Die Fahrgäste der AKN sind genervt: Bis Freitag fallen auf den Linien A1 (Eidelstedt–Quickborn–Ellerau–Ulzburg-Süd) und A3 (Henstedt-Ulzburg–Barmstedt–Elmshorn) zahlreiche Züge aus. Weil es an Personal im Triebwagen fehlt. „Leider haben sich seit Anfang der Woche zahlreiche Triebfahrzeugführende krankgemeldet, sodass wir die Ausfälle nicht kompensieren konnten“, sagt Maren Brandt, Sprecherin der AKN. Der Krankenstand liege in dieser Woche bei 18 Prozent, normal seien fünf bis sechs Prozent.
.„Und das bei dem Wetter! Super AKN danke für nichts“, kommentiert ein Fahrgast die Zugausfälle auf Facebook. Ein anderer nimmt es mit Sarkasmus: „Ich fahr’ nicht mehr nach Hamburg rein. Dafür fehlt mir die Zeit.“ Denn auf Linie A1 verringert sich die Häufigkeit der Fahrten vom üblichen 20-Minuten-Takt auf einen 20- bis 40-Minuten-Takt. Und im Nachtverkehr werden nur noch Busse eingesetzt. Auf der Linie A3 verkehren gar keine Züge mehr, nur noch Ersatzbusse. Das gilt am Wochenende, 18. und 19. November, für alle Züge der A1: Busse statt Bahnen.
AKN setze alles daran, die Situation zu stabilisieren
„Wir möchten uns bei Ihnen für die Zugausfälle und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten entschuldigen“, teilt die AKN mit. „Uns ist bewusst, dass viele von Ihnen auf unsere Züge angewiesen sind und dass solche Ausfälle Ihren Alltag erheblich beeinträchtigen können.“ Man werde alles daran setzen, die Situation so schnell wie möglich zu stabilisieren und den gewohnten Fahrbetrieb wiederherzustellen.
Unter den Fahrgästen beschweren sich viele darüber, dass immer die Linien A1 und A3 von Ausfällen betroffen seien. So wie schon Ende September und Anfang November, als eine ähnliche Situation herrschte wie in dieser Woche. Ein Fahrgast argumentiert auf Facebook: „Seit dem die A2 Hauptlinie ist, interessieren die anderen Linien keinen mehr bei der AKN, zumindest bekommt man den Eindruck. Warum kann man den Takt nicht auf allen Linien ein wenig zusammenstutzen und so jedenfalls alle drei Linien bedienen?“
Immer A1 und A3? Personalumverteilung von der A2 ist nicht möglich
Bei der AKN ist diese Forderung bekannt. Eine simple Personalumverteilung ist aber offenbar nicht möglich: „Die Schichtplanungen sind sehr komplex, dadurch ist es nicht möglich, auf der Linie A2 einzelne Schichten ausfallen zu lassen. Die Linien A1 und A3 sind von der Schichtstruktur anders, hier wechseln die Lokführer:Innen nicht so häufig während eines Halts im Bahnhof auf z. B. einer Strecke von Neumünster nach Norderstedt Mitte“, teilt Sprecherin Maren Brandt mit.
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Damit zukünftig solche Zugausfälle seltener werden, will die AKN mehr Personal einstellen: „Wir investieren aktuell intensiv in das Recruiting und die Ausbildung von Triebfahrzeugführenden. Nach einer erfolgreichen Personal-Kampagne hatten vier sehr viele Bewerbungen. Ein Kursus mit 15 Teilnehmenden startet bereits Mitte Dezember, der Zweite im März 2024. Diese Aktivitäten benötigen jedoch etwa ein Jahr, um zu greifen, sie sind eine sehr gute Investition in die nahe Zukunft“, sagt Brandt.
Manche Fahrgäste haben angesichts der Zugausfälle bei der AKN schon gemutmaßt, das Unternehmen werde von der Lokführer-Gewerkschaft GDL bestreikt. Doch das ist nicht der Fall, sagt Maren Brandt. „Voraussichtlich ist die AKN vom aktuellen GDL-Streik nicht betroffen.“