Norderstedt. Sieben Wochen Pause für den Badespaß: Was die Stadtwerke mit 1,4 Millionen Euro alles verändern. Wir zeigen erste Bilder.
- Beliebtes Spaßbad bekommt zeitgemäßen Stil.
- Rutschfeste Fliesen bringen mehr Sicherheit
- Neues Kassensystem soll Besuche und Wartezeiten planbarer machen.
- Energiesparende Lüftungsanlagen werden eingebaut
Das Wetter ist so herbstlich mies – da würden jetzt mutmaßlich nicht wenige Fans des Arriba lieber im warmen Wasser des Erlebnisbades in Norderstedt planschen, im Wellenbad dümpeln oder die Wasserrutschen hinuntersausen. Doch seit Montag ist das Arriba geschlossen. Und das für ganze sieben Wochen bis zum 19. Dezember. Mit einem Info-Video auf Facebook hat sich die Leitung des Bades gerade von seinen Fans verabschiedet: „Arriba bye, bye!“.
Alles viel heller, alles viel trittsicherer
Im Inneren des des 1994 eröffneten und 2005 erweiterten Erlebnisbades herrscht aber weiterhin reger Betrieb: Denn die Stadtwerke Norderstedt, Betreiber des städtischen Bades, investieren 1,4 Millionen Euro in eine Modernisierung etlicher Bereiche des Bades.
Bereits im März berichtete das Abendblatt über die bevorstehende Schließung zwischen dem 30. Oktober und dem 17. Dezember. „Der tägliche Betrieb mit mehreren Tausend Gästen beansprucht Materialien und Oberflächen. Damit unsere Gäste ein tolles Freizeiterlebnis haben und gern wiederkommen, renovieren wir das Bad nun großzügig“, sagt Betriebsleiter Stefan Mölck. „Gleichzeitig erneuern wir das Kassen- und Schließsystem, erweitern den Bereich für Menschen mit Handicap und strukturieren den Saunabereich um. Farben und Oberflächen werden im Bad und in der Gastronomie völlig neu gestaltet.“
Helle Wellness-Optik löst dunklen 80er-Jahre-Stil ab
Erste Veränderungen seien bereits im Außenbereich sichtbar. Die nicht mehr zeitgemäße gelbe Farbe an den Wänden sei einem hellen Anstrich gewichen, der sich auch im gesamten Innenbereich wiederfinden werde. Im Arriba setzt man jetzt mehr auf Wellness-Flair: Helle Farben kombiniert mit neuen Vinylboden in Holzoptik im Foyer sollen beim Betreten des Bads einen freundlichen und natürlichen Eindruck machen.
Das verbesserte Kassensystem soll die Kundinnen und Kunden über die sich in Spitzenzeiten immer bildenden langen Schlangen vor dem Arriba besser informieren. Bald nach der Neueröffnung soll es künftig eine Information der Gäste über die aktuelle Auslastung des Bads auf der Homepage sowie über neue Monitore ermöglichen. „Kein Gast wartet in seiner Freizeit gern. Mit dem neuen Service kann ich meine Anreisezeit planen. Dank der Monitore vor Ort weiß ich, wie lange es noch dauert und werde während dieser Zeit über aktuelle und anstehende Angebote informiert“, sagt Mölck.
900 Quadratmeter Fliesen werden herausgerissen
Das neue Schließsystem werde durch neue Schließkarten kontaktlos. Im Bad angekommen würden Menschen mit Handicap künftig noch größere Umkleidebereiche vorfinden, da sie nicht nur selbst diesen Platz benötigen, sondern häufig auch Begleitpersonen bei sich haben.
Die neben dem neuen Gestaltungskonzept umfangreichste Änderung im Innenbereich sei der Austausch von 900 Quadratmetern Fliesen. Davon etwa 500 Quadratmeter im Bereich des Schwimmer-, Sprung- und Nichtschwimmerbeckens sowie weitere 400 Quadratmeter im Übergang zum Thermal- und Wellenbecken.
Spiel- und Spaßbereiche werden thematisch neugestaltet
„Kinder und Jugendliche sind unbedarft, ältere Menschen vielleicht nicht mehr so sicher auf den Beinen. Rutschige Fliesen dämpfen das Vergnügen und können Unfälle verursachen“, sagt Mölck. „Wir tauschen die alten Fliesen daher nicht nur aus, sondern haben uns darüber hinaus entschieden, die geforderte Einstufung der Trittsicherheit nicht nur zu erfüllen, sondern Fliesen zu verwenden, die eine Stufe darüber liegen.“
Außerdem würden die Spiel- und Spaßbereiche für Kinder und Jugendliche neu gestaltet. Für die Kleinsten unter dem Motto „Piraten“, für die älteren unter dem Motto „Surfen“. Ebenfalls im neuen, zeitgemäßen Stil wird sich nach der Sanierung das Arriba-Restaurant „Siesta“ präsentieren.
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Die Saunen werden ein klein wenig kälter
Für die Saunagäste ändere sich zunächst wenig, so Mölck. Die Temperaturen der Außensaunen werden geringfügig von 80 auf 65, beziehungsweise von 90 auf 80 Grad Celsius reduziert. So soll Energie in Zeiten hoher Preise gespart werden. Der erholsame Effekt des Saunabesuches werde dadurch nicht geschmälert, sagt Mölck. „Natürlich haben wir auch den Energieverbrauch immer im Blick. Sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht. Aber wir haben uns für die Saunagäste auch ein paar neue Angebote einfallen lassen, die wir aber erst zur Wiedereröffnung am 18. Dezember verraten.“
Ausgetauscht werden auch betagte Energiefresser im Keller des Erlebnisbades. Dort stehen und arbeiten seit 1975 jene Lüftungsanlagen, die schon im Vorgänger des Arriba, dem Freibad Harksheide, für frischen Wind im Hallenbad sorgten. „Drei von fünf Belüftungsanlagen werden wir durch moderne und deutlich energieeffizientere Anlagen austauschen. Und sie werden an einen Standort versetzt, an dem sie deutlich besser zugänglich für die Wartung sind“, sagt Betriebsleiter Mölck.
Das Team des Arriba ist in den sieben Wochen der Schließung alles andere als arbeitslos. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden bei der Renovierung mitanpacken. Andere werden an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. „Außerdem erneuern wir den Personalbereich für das Team komplett, denn wir sind überzeugt, entspannte und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übertragen diese Stimmung auch auf die Gäste“, sagt Mölck.