Norderstedt. 18-Jähriger kam am frühen Dienstagmorgen mit der Bahn an: Am Ausgang zum Herold-Center wurde er von einer Bande erwartet.
Die Serie von Überfällen am rund um das Herold-Center und die U-Bahnstation Garstedt erlebt seine traurige Fortsetzung. Am Halloween-Morgen durchlebte ein 18-Jähriger eine gruselige Situation, die ihn bestimmt noch eine ganze Weile verfolgen wird. Er wurde von gleich fünf unbekannten Tätern ausgeraubt.
Nachdem der junge Mann am Dienstag, gegen 2.50 Uhr, aus einem Zug der Linie U1 am Bahnhof Garstedt ausgestiegen war, wollte er den Bahndamm über den Aufgang zum Herold-Center in Richtung Berliner Allee verlassen. Doch so weit kam er gar nicht.
Täter passten den 18-Jährigen am U-Bahnausgang ab
Denn am Treppenabsatz des Ausgangs wartete bereits eine laut seinen Aussagen fünfköpfige Gruppe von Männern. Sie fragten ihn angeblich nach einer Zigarette. Doch das war nur ein Ablenkungsmanöver. Denn bevor der 18-Jährige reagieren und weitergehen konnte, griffen die Unbekannten gewaltsam zu, so die Polizei, und durchsuchten ihn nach Wertsachen.
Sie wurden fündig und nahmen dem Norderstedter einen mittleren zweistelligen Eurobetrag ab. Dann ließen sie von ihm ab. Der junge Mann flüchtete und brachte sich in Sicherheit. „Er beobachtete noch, wie die Täter die Treppen nach unten auf den Bahndamm stiegen“, sagt Polizeisprecher Jens Zeidler. Danach verliert sich ihre Spur.
„Ob die Täter in eine U-Bahn gestiegen sind oder später wieder nach oben kamen, das kann noch nicht gesagt werden.“ Die Polizei hat die Videoaufnahmen vom Bahnsteig beim HVV angefordert. Ob es Aufnahmen der Gesuchten gibt, wird bald feststehen, sagt Zeidler.
Polizei ist präsenter – die Täter stört das offenbar nicht
Der 18-Jährige beschrieb den Haupttäter der Gruppe, ein seinen Angaben nach etwa 18-jähriger Mann mit dunkler Hautfarbe. Er soll etwa 1,80 Meter groß und kräftig sein. Er hatte eine dunkle Kurzhaarfrisur, trug eine schwarze
Daunenjacke und eine dunkle Jeans.
Es hatte in diesem Jahr bereits diverse Überfälle gegeben, zuletzt am 16. September, als zwei Männer auf dem Bahndamm in Garstedt von Unbekannten mit Pfefferspray und Reizgas angegriffen wurden. Deswegen hat die Polizei ihre Präsenz rund um das Herold-Center erhöht und schickt häufiger Streifen in den Bereich.
Zeugen gesucht: Wer hat die fünf Männer beobachtet?
Trotzdem lassen sich Fälle wie jener am Dienstag offenbar nicht verhindern. „Wir können eben nicht einen Streifenwagen rund um die Uhr dort hinstellen“, sagt Sprecher Zeidler. Im Übrigen: Dass die Täter sogar in unmittelbarer Nähe zum Polizeirevier an der Europaallee zuschlagen, zeigt, wie unbeeindruckt sie offenbar von der erhöhten Präsenz der Beamten sind.
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Die Ermittlungen führt die Kriminalpolizei in Norderstedt. Wer Hinweise auf die Täter geben kann, die sich möglicherweise auf vor und nach der Tatzeit im Bereich des U-Bahnhofs Garstedt und des Herold-Centers aufgehalten haben, soll sich unter 040/528060 melden.