Norderstedt. Alles soll hübscher, effizienter und funktionaler werden. Was sich im Arriba ändert und wann nicht gebadet werden kann.
Das Arriba Erlebnisbad bekommt ein neues Erscheinungsbild – statt dunkler Teppiche, gelber Farbe und 80er-Jahre-Design soll jetzt alles zeitgemäß weiß werden. Dazu Naturstein, helle Vinylböden in Holzoptik und Meer-Panoramen. Und das ist noch längst nicht alles.
Für die umfassende Renovierung und den Austausch von Fliesen und Gebäudetechnik in Teilbereichen des Erlebnisbades und den Umbau der Saunalandschaft, muss das Arriba zwischen dem 30. Oktober und dem 17. Dezember geschlossen werden. 1,4 Millionen Euro investiert das Arriba in die Verschönerung.
Arriba Norderstedt: Norderstedts Erlebnisbad baut um und schließt zwei Monate
„Wir schließen direkt nach den Herbstferien“, sagt Arriba-Betriebsleiter Stefan Mölck. „Dann folgen die für uns ohnehin immer eher besucherschwachen Monate. Sie bieten sich für die Renovierung an.“ Die Arbeiten im größten Spaßbad Schleswig-Holsteins, das in Spitzenjahren bis zu 800.000 Badegäste besuchen, werden von Mölck und seinem Team schon seit Anfang 2022 geplant.
„Unsere Idee ist, dass alles effizienter, funktionaler und attraktiver wird“, sagt Oliver Weiß, Sprecher der Stadtwerke Norderstedt, zu denen der Arriba-Badebetrieb organisatorisch gehört. Zunächst gehe es darum, das Erscheinungsbild des 1994 eröffneten und 2005 erweiterten Erlebnisbades zeitgemäß zu gestalten. „Wir haben dunkle Teppiche im Foyer und in den Gängen, diese gelbe Farbe an den Wänden – das ist alles 80er-Jahre und etwas dunkel“, sagt Mölck.
Die Entwürfe eines mit der Planung beauftragten Architekturbüros verdrängen alles Dunkle aus dem Arriba und geben dem Bad eher die Erscheinung einer modernen Wellness-Anlage. „Aber wir wollen uns nicht verlieren in der Neugestaltung, sondern immer noch diese Arriba-typische Gemütlichkeit bieten“, sagt Mölck. „Doch im Erlebnisbad-Bereich haben wir ja auch schon viel mit Naturstein und Bangkirei-Holz gearbeitet. Das wollen wir nun im übrigen Bad aufgreifen.“
Helle Böden, Meeres-Panoramen und Natursteine
Entsprechend präsentiert sich das neue Arriba gleich am Eingang: Alles wird weiß getüncht, sowohl der Säulengang als auch die Gebäudeteile dahinter. Der Brunnen mit der sich auf dem Wasser drehenden Marmor-Kugel wird künftig mit natursteinverblendeten Sitzbereichen umfasst.
Der Stil setzt sich im Foyer fort. Helle Vinylböden in Holzoptik führen an den Empfangstresen und weiß gestrichenen Wänden vorbei. Auf dem Weg zu den Drehkreuzen und dem Eingang zum Badebereich begleitet die Badegäste künftig ein an den Strand brandendes Meerespanorama mit viel blauem Himmel.
Im Eingangsbereich wird auch die Technik zeitgemäßer. „Wir werden künftig an den Drehkreuzen einen Kartenleser haben, der den kontaktlosen Zugang möglich macht“, sagt Mölck. Die Schränke in den Umkleiden bekommen neue Schlösser, die Kassensystem eine neue Software. Die Umkleiden für Badegäste mit körperlichen Einschränkungen werden vergrößerst. „Damit hier auch Begleitpersonen mehr Platz haben“, sagt Mölck.
900 Quadratmeter Fliesen werden rausgerissen und durch neue ersetzt
Die umfassendsten Arbeiten jedoch sind für den Hallenbereich mit dem Sport-, dem Sprung- und dem Nichtschwimmerbecken geplant. Die drei Becken sind mit etwa 500 Quadratmetern an gefliesten Laufflächen umgeben. „Diese Fliesen sind seit 1994 und haben über die Jahre an Trittsicherheit verloren“, sagt Mölck.
Also werden sie nun komplett durch neue Fliesen ersetzt. Diese entsprächen modernsten Anforderungen und sorgten dafür, dass Badegäste barfuß nicht Gefahr laufen, auszurutschen. „Wir müssen eigentlich nur die Trittsicherheitsbestimmung B einhalten – die neuen Fliesen haben aber C“, sagt Mölck.
Auch im anschließenden Gang, der vorbei am Thermalbecken zum Wellenbad führt, werden Fliesen ausgetauscht – weitere 400 Quadratmeter. Diese Fliesarbeiten würden alleine schon die lange Schließung des Bades bedingen. Denn die Fliesen müssen gut anhaften auf dem neuen Estrich. Dazu muss dieser Zeit zum Aushärten haben.
Aus zwei Saunen wird eine Sauna gemacht – das spart Energie
Die Einsparung von Energie ist ein weiterer Leitgedanke bei der Renovierung. Dafür setzt Stefan Mölck in der Sauna-Landschaft an. Aus den beiden bisherigen 60- und 70-Grad-Saunen soll eine große 90-Grad-Eventsauna für bis zu 55 Leute gebaut werden. „Statt zwei Öfen ein Ofen“, sagt Mölck. Die 60- und 70-Grad-Saunen sollen in den Saunagarten wandern.
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Ausgetauscht werden auch betagte Energiefresser im Keller des Erlebnisbades. Dort stehen und arbeiten seit 1975 jene Lüftungsanlagen, die schon im Vorgänger des Arriba, dem Freibad Harksheide, für frischen Wind im Hallenbad sorgten.
„Drei von fünf Belüftungsanlagen werden wir durch moderne und deutlich energieeffizientere Anlagen austauschen. Und sie werden an einen Standort versetzt, an dem sie deutlich besser zugänglich für die Wartung sind“, sagt Betriebsleiter Mölck.
Arriba Norderstedt: Das ganze Team packt bei der Renovierung an
Zu guter Letzt wird den Mitarbeitenden im Arriba-Bad noch der Arbeitsalltag verschönert – indem die Personalräume optimiert und mit neuen Böden, Decken, einer neuen Küche und Sanitäranlagen ausgestattet werden. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten hier hochmotiviert. Mit den neuen Pausenräumen wollen wir einen neuen Impuls setzen“, sagt Mölck.
Die hohe Identifikation seines Teams mit dem Arriba Erlebnisbad will Mölck auch bei der Renovierung unter Beweis stellen. „Gerade beim Streichen der Wände und ähnlichen Arbeiten soll unser Team mit anpacken.“ Viele brächten aus einem früheren Berufsleben handwerkliche Fertigkeiten mit. „Das haben einige auch schon 2020 bei der Gestaltung des Außenbereiches gezeigt.“
Die lange Schließung des Bades müssen die Fans des Arriba für all die Verbesserungen in Kauf nehmen. Dauerhafte Nutzergruppen, etwa Schwimmkurse oder regelmäßige andere Gruppenangebote, habe Mölck schon informiert.
Für einige Angebote will Mölck für Schwimmzeiten im auf dem Arriba-Gelände beheimateten Lehrschwimmbecken der Stadt sorgen. „Da sind wir im Austausch. Wir wollen sicherstellen, dass die Kapazitäten zu 99,9 Prozent ausgelastet werden.“