Kayhude. Heimische Produkte Tag und Nacht: Neue Wege der Vermarktung bei „Ein Stück Land“ in Kayhude. Wie das finanziert werden soll.
Tag und Nacht frische Produkte einkaufen. 24 Stunden täglich, 7 Tage pro Woche. Das soll bald bei „Ein Stück Land“ in Kayhude möglich sein – wenn es nach Hinrich Carstensen und Lina Kypke geht. Denn die Inhaber des Start-ups, das in der Höhle der Löwen bekannt wurde, planen die Aufstellung eines Regiomaten – eines Verkaufsautomaten, an dem die Kunden rund um die Uhr eine Auswahl ihrer Produkte einkaufen können. Wie es dazu kam.
„Wir hören immer wieder von Kunden, dass sie es während unserer Öffnungszeiten oft nicht in den Laden schaffen“, sagt Inhaber Hinrich Carstensen. Das Problem: „Ein Stück Land“ ist nur drei Tage geöffnet, nämlich donnerstags bis sonnabends von 10 bis 17 Uhr. „Derzeit lohnt es sich einfach noch nicht, an weiteren Tagen den Laden aufzumachen“, so das Fazit der Inhaber.
Große Pläne: Ein Stück Land plant Verkaufsautomat für regionale Produkte
Damit die Kunden aber trotzdem die Möglichkeit zum Einkaufen haben, möchten sich die Gründer einen Verkaufsautomaten anschaffen, in dem 20 bis 25 gekühlte Produkte wie Bratwürste oder Rouladen Tag und Nacht zur Verfügung stehen und einfach per Kartenzahlung gekauft werden können.
Doch dieser Regiomat hat seinen Preis. Aus diesem Grund wollen sich Hinrich Carstensen und Lina Kypke bei der AktivRegion Alsterland um Fördermittel bewerben. AktivRegionen gehören zum „Landesprogramm ländlicher Raum“ des Landes Schleswig-Holstein, mit dem ländliche Regionen gestärkt werden soll.
Ein Stück Land hofft auf Fördermittel für den Verkaufsautomat
„Wir würden uns riesig freuen, wenn wir einen Zuschuss von bis zu 8o Prozent für den Automaten bekommen würden“, sagt Carstensen. Denn die letzten Jahre waren wegen der Pandemie und der Inflation nicht leicht für das Start-up. Oder, wie es der Gründer beschreibt: „Ein Auf und Ab der Gefühle.“
2017 gründeten Carstensen und Kypke „Ein Stück Land“ mit dem Ziel, weg vom Billigfleisch in Supermarkttheken und weg von Massentierhaltung sowie Massenschlachtung zu kommen. Dafür vermarkten sie Fleisch von regionalen Partnern. Ihr Motto: Erst vermarkten, dann schlachten.
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Ein Stück Land lädt zum Hofladen-Fest am 18. November ein
Nachdem „Ein Stück Land“ ausschließlich mit dem Verkauf von Fleisch gestartet war, kamen im Laufe der Jahre noch weitere Produkte von Manufakturen aus der Region hinzu, so wie Soßen, Öle, Honig, Kaffee, Landkäse, Brotaufstriche, Müsli und Säfte. Inzwischen betreiben die Schleswig-Holsteiner ein richtiges kleines Genuss-Kaufhaus.
Am Sonnabend, den 18. November, veranstaltet „Ein Stück Land“ von 11 bis 19 Uhr ein Hofladen-Fest an der Segeberger Straße 121 mit einem Dutzend Manufakturen, die an dem Tag ihr Produkte verköstigen. Es gibt Gulasch und Suppe, Holsteiner Kaffee, Bratäpfel mit Granola Topping, Kuchen, Glühwein und Saft, den die Kinder in einer alten Saftpresse selbst pressen können.