Kayhude. Start-up in Kayhude vermarktet Produkte, bei denen artgerechte Haltung im Fokus steht. Limousin-Rinder von Promi-Landwirt im Angebot.
Hochwertig, regional, lecker – das Credo von „Ein Stück Land“. Das Genuss-Start-up von Hinrich Carstensen und Lina Kypke im Kayhuder Ortsteil Naherfurth vermarktet Fleisch und Fleischprodukte von regionalen Landwirten zu fairen Preisen – immer im Blick sind dabei Tierwohl und ökologische Landwirtschaft. Nun geht das Start-up auf dem Lande den nächsten Schritt. Am Sonnabend, 25. Juni, wird das Land-Kaufhaus in Naherfurth eröffnet.
Bislang verkauften Carstensen und Kypke dort in ihrer „Speisekammer“ ausschließlich Fleisch. Dann kamen kleine Ergänzungen hinzu. Und auf einmal waren die Räumlichkeiten zu klein – also wurde umgezogen. Und wieder stellte sich heraus, dass auch die neuen Räumlichkeiten nicht wirklich ausreichen. Nun also der dritte Umzug – dieses Mal aber so richtig.
Nachhaltigkeit: Regionale Produkte in Land-Kaufhaus
Es bleibt alles an derselben Adresse, aber die „Speisekammer“ wird jetzt eben zu einem Land-Kaufhaus. „Bisher haben wir kleine regionale Landwirte unterstützt, in dem wir ihr Fleisch vermarkteten. Aber warum sollen wir das nicht auch für andere kleine Manufakturen aus der Umgebung tun? Es gibt sehr viele gute Produkte, die viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen.“
Die sollen die Produkte sowohl in der neuen „Speisekammer“ bekommen, als auch künftig über den Online-Marktplatz von „Ein Stück Land“. Carstensen: „Damit gute Produkte aus der Nachbarschaft bekannter werden.“
Fleisch: Nicht nur bio, sondern auch unglaublich lecker
Zielsetzung dabei sei es, hochwertige Nahrungsmittel und später auch Küchenutensilien zu vermarkten. Die Produkte müssten den Anforderungen von „EinStückLand“ genügen. So soll bestmöglich regional und nachhaltig produziert werden und die Lebensmittel sollen nicht nur hochwertig und „bio“ sein, sondern auch „unglaublich lecker“.
Der Hofladen ist donnerstags, freitags und sonnabends geöffnet, zwischen 10 und 17 Uhr. Das Fleisch von Rind, Schwein und Geflügel, das man bei „EinStückLand“ online nur in Paketen kaufen kann, gibt es im Hofladen auch in kleineren Mengen, etwa in Form einer Rolle Hackfleisch. Wer von weiter her zum Einkaufen kommt, sollte eine Kühltasche mitbringen, denn das Fleisch ist nur tiefgefroren erhältlich. Weiterhin wird es im Laden Eier, Käse, Honig und viele weitere regionale Produkte geben.
Genuss ja – aber mit Qualität und Nachhaltigkeit
„Wir wollen ein Treffpunkt für Menschen werden, die sich für qualitativ hochwertige Lebensmittel begeistern“, sagt Lina Kypke. „Wer sich zum Beispiel eine gute heiße Schokolade wünscht, der soll zu uns kommen und sich informieren und nicht einfach im Supermarkt in das Regal greifen und fertiges Pulver kaufen, dass ein wenig Schokolade enthält“.
Die bisherigen Kunden der „Speisekammer“ hätten gezeigt, dass es viele Menschen gebe, denen Qualität, Nachhaltigkeit und Genuss wichtig sind, sagt Carstensen. „Und genau diesen Menschen wollen wir die Möglichkeit geben, hochwertige Lebensmittel zu kaufen“.
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Die Eröffnung des Hofladens soll ein fest für Kundinnen und Kunden werden. Am Sonnabend, 25. Juni, von 12 bis 19 Uhr kann man sich durch die leckeren Produkte des Ladens schlemmen. „Wir werden leckeres Essen und Getränke zubereiten und bereithalten. Es haben auch schon verschiedene Produzenten und Lieferanten zugesagt Verköstigungen anzubieten und über ihre Produkte zu informieren. Das Ganze wird also eine Mischung aus Information und Genuss“, sagt Hinrich Carstensen.
Land-Kaufhaus: Eröffnung mit „Grill-Masterclass“
Nebenher wird es Führungen durch die „EinStückLand“-Räumlichkeiten geben, die mit einer kleinen „Grill-Masterclass“ enden. Das derzeit geschlossene „Esszimmer“ – das Restaurant von „EinStückLand“ – wird in naher Zukunft wieder für Gäste bereit stehen, kündigen Carstensen und Kypke an. So soll es hier an einigen Tagen in der Woche wieder eine Abend-, und Mittagskarte geben. Außerdem sind in Kooperation mit dem Hofladen Verköstigungen und Vorträge geplant.
Kernprodukt des Start-ups bleibt das Fleisch. Zum Beispiel kommt es von Galloway-Rindern aus dem Norden Deutschlands, die artgerecht aufgezogen werden. So wie vom Hof der Eltern von Hinrich Carstensen. Die Tiere werden als Kälber nicht von den Muttertieren getrennt, wachsen in der Herde auf und stehen 365 Tage im Jahr auf der Weide. Zugefüttert wird so gut wie kaum.
Promi-Landwirt Detlev Buck vermarktet hier seine Limousin-Rinder
Geschlachtet werden die Tiere erst dann, wenn ihr Fleisch komplett verkauft wurde. Das soll ein Zeichen gegen Fleischverschwendung und unnötige Tiertötungen sein. Dafür bietet „EinStückLand“ verschiedene Fleischpakete an, in denen Steaks, Braten, Würste, Rouladen oder Hack enthalten sind und das Fleisch der Tiere somit umfänglich vermarktet wird.
Einem besonders prominenten Landwirt sind Hinrich Carstensen und Lina Kypke in mehrerer Hinsicht eng verbunden: Dem Regisseur, Schauspieler und Produzenten Detlev Buck. Wenn der nicht gerade vor oder hinter der Kamera steht, dann steckt er bevorzugt in Gummistiefeln und Bundeswehrparka und schaut auf der Weide nach seiner Herde Limousin-Rinder. Buck suchte nach einer passenden Vermarktung für sein hochwertiges Fleisch und stieß auf „EinStückLand“. Carstensen und Kypke nahmen das Buck-Fleisch gerne in die Produktpalette auf.
Detlev Buck wiederum konnte den beiden Jungunternehmern bei einem anderen Problem eine Lösung bieten. Das junge Paar suchte eine Wohnung – und Buck hatte auf seinem Hof im Kreis Segeberg noch was frei. Nun sind die Geschäftspartner auch Nachbarn.
„EinStückLand“-Hofladen, Segeberger Straße 121 in Kayhude-Naherfurth. Öffnungszeiten: Do+Fr+Sa, 10.00-17.00. Infos und Produkte unter www.einstueckland-hofladen.de