Kaltenkirchen. Polarlichter? Bei uns? Ja, das gibt es. Aber ganz selten. Kaltenkirchener Wissenschaftler hat eines erwischt – und erklärt das Phänomen.
Polarlichter – so etwas verbindet man eigentlich eher mit Expeditionen in Alaska oder vielleicht einem Urlaub in Finnland oder Norwegen. Hierzulande ist das Naturphänomen sehr selten. Manchmal lässt sich aber auch bei uns beobachten. So eine Gelegenheit nutzte jetzt der Kaltenkirchener Astrophysiker und Fachbuchautor Dr. Erik Wischnewski.
In der Nacht zu Montag, 25. September, war in Deutschland ein Polarlicht zu sehen, „in ganz Deutschland, bis zur Zugspitze, zwischen Mitternacht und 3.30 Uhr“, wie Wischnewski sagt. Er baute also seine Kamera bei sich in Kaltenkirchen auf und fotografierte alle 15 Sekunden den Himmel in nördliche Richtung. So entstand das gezeigte Bild, das bei ISO 2500 mit 10 Sekunden bei Blende 4.0 belichtet wurde.
Wie entstehen eigentlich Polarlichter? Dr. Wischnewski erklärt es
Was es mit den Polarlichtern auf sich hat, erklärt Wischnewski auch: „In diesen Monaten ist die Sonne besonders aktiv. Neben den bekannten Sonnenflecken kommt es auch immer wieder zu Eruptionen. Dabei werden große Mengen an Sonnenmaterie ins All geschleudert“, so der Physiker.
Und weiter: „Mit etwas Glück bewegen sie sich in Richtung Erde. Das irdische Magnetfeld liegt wie ein Schutzschirm über uns. Die Teilchen, die bis zu 800 Kilometer pro Sekunde zurücklegen, werden zu den Polen hin abgelenkt. Dort dringen sie in die Erdatmosphäre ein und erzeugen ab einer Höhe von 1000 Kilometern bis hinunter zu 70 Kilometern Licht, hauptsächlich in den Farben rot und grün.“
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In Höhe um 150-300 Kilometer wird dann der atmosphärische Stickstoff zum roten Leuchten angeregt, erklärt der Wissenschaftler. Die grüne Farbe, so Wischnewski, stamme vom Sauerstoff „aus geringeren Höhe um 120 bis 180 Kilometern Höhe“.