Norderstedt. Zeugen finden Norderstedter im Vorraum einer Bank. Drastischer Fall setzt die Reihe von Straftaten der letzten Monate fort.
Im gerade laufenden Oberbürgermeister-Wahlkampf ist die Innere Sicherheit Thema – nicht zuletzt wegen der zuletzt immer wiederkehrenden Überfälle und Straftaten rund um die U-Bahnhöfe und das Herold-Center. Was am Mittwochabend im Vorraum einer Bank am Herold-Center passiert ist, erreicht aber eine neue Qualität, was die kriminelle Energie angeht.
Gegen 20 Uhr wurden am Mittwoch Rettungsdienst und Polizei zum Einkaufscenter gerufen. Zeugen hatten im Vorraum der Bank eine bewusstlose Person vorgefunden. Die Einsatzkräfte kümmerten sich um den 24-jährigen Mann, ein Rettungswagen brachte den Norderstedter vorsorglich in ein Krankenhaus.
Täter griffen an und stahlen eine Umhängetasche
Gegenüber der Polizei machte der Mann aber noch eine Aussage. Nach den bisherigen Erkenntnissen sollen danach drei zumindest zum Teil maskierte Personen den 24-Jährigen in der Bank angegriffen und ihm eine Umhängetasche abgenommen haben.
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In den vergangenen Wochen und Monaten hatten es etliche Zwischenfälle gegeben: Prügeleien, Überfälle unter Jugendlichen mit vorgehaltenen Waffen oder Drogendelikte. Dabei gab es immer wieder Verletzte und dramatische Szenen. Etwa im Mai, als ein 23-jähriger Täter seinem 14-jährigen Opfer nach einer Prügelei am Herold-Center eine Schreckschusswaffe an den Kopf setzte und mehrfach abdrückte – eine Art inszenierte Hinrichtung.
Sicherheitsdienst und Videoüberwachung gefordert
Die Politik forderte zuletzt mehr Unterstützung für die Polizei von der Stadt Norderstedt. Etwa ein Konzept zur Videoüberwachung der kritischen und neuralgischen Schwerpunkte krimineller Handlungen und Straftaten. „Angsträume“ müssten identifiziert und aufgelöst werden. Auch ein städtischer Sicherheitsdienst ist im Gespräch.
Die Ermittlungsgruppe Jugend der Norderstedter Kriminalpolizei ermittelt in den meisten der Fälle. Manche der involvierten Intensivtäter sind den Beamten gut bekannt. Im aktuellen Fall sucht die Ermittlungsgruppe Zeugen und bittet unter 040/52 80 60 um Kontaktaufnahme.