Norderstedt. OB Elke Christina Roeder wird von zwei Personen herausgefordert. Was anders ist als bei der letzten Wahl.
Es geht um das wichtigste Amt in der Stadt. Wer Oberbürgermeisterin oder Oberbürgermeister von Norderstedt ist, leitet nicht nur das Rathaus, sondern ist das Gesicht nach außen, verhandelt richtungsweisende Projekte auf höchster Ebene, ob nun mit Politik, Verbänden oder Investoren aus der Wirtschaft.
Jetzt steht fest: Es wird in Norderstedt einen Dreikampf darum geben, wer in Zukunft für die nächsten sechs Jahre die Spitze der Verwaltung sein wird. Die Wahl findet am 8. Oktober statt, eine Stichwahl wäre am 5. November.
OB-Wahl Norderstedt: Diese drei bewerben sich um das wichtigste Amt der Stadt
Die Namen sind seit Monaten bekannt. Amtsinhaberin Elke Christina Roeder (56) gab ihre Kandidatur Anfang des Jahres beim SPD-Neujahresempfang bekannt, sie ist offiziell die Nominierte ihrer Partei. Die erste Herausforderin kommt aus dem eigenen Haus: Sozialdezernentin Katrin Schmieder (55) bestätigte ihre Ambitionen Mitte Februar, nachdem sich über Monate Gerüchte gehalten hatten.
Sie ist zwar Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen, tritt aber unabhängig an, wie sie betont. Daher musste sie Unterschriften von wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern sammeln – eine reine Formalie.
Im März folgte dann die CDU. Sie setzt auf Robert Hille, einen Kulturmanager aus Hamburg-Eimsbüttel. Zuvor hatten die Christdemokraten mehrere Personen gesichtet, ehe sich Ortsverband und Fraktion für den 47-Jährigen aussprachen.
Seitdem war nur noch die Frage offen, ob es weitere Bewerbungen geben könnte. Doch weder schlug eine Partei oder Wählergemeinschaft jemanden vor, noch ergaben sich weitere eigenständige Kandidaturen.
An diesem Montag lief um 18 Uhr die Frist schließlich ab. „Es ist bei den drei bekannten Kandidatinnen und Kandidaten geblieben“, bestätigte Bernd-Olaf Struppek, Sprecher der Stadtverwaltung.
Wahlkampf: Ab 26. August darf in der Stadt plakatiert werden
In letzter Instanz wird das der Gemeindewahlausschuss am Freitag, 18. August (17 Uhr, Rathaus), in öffentlicher Sitzung feststellen. Und spätestens nach den Sommerferien wird sich Norderstedt im Wahlkampf befinden. Ab dem 26. August dürfen Plakate aufgehängt werden, hier werden Roeder, Schmieder und Hille mit Sicherheit keine Zeit verstreichen lassen.
Das wird jedoch nicht alles sein. Wer sich an den letzten OB-Wahlkampf erinnert, damals ging es um die Nachfolge des in die Landesregierung gewechselten Hans-Joachim Grote (CDU), weiß: Es fanden unter anderem zwei gut besuchte öffentliche Vorstellungs- und Diskussionsrunden in der TriBühne statt. Zudem stellten sich die acht Kandidatinnen und Kandidaten auf einer Art Marktplatz im Foyer vor.
Norderstedt: Bisher ist nur eine öffentliche Podiumsveranstaltung geplant
Vieles deutet darauf hin, dass es diesmal anders ablaufen wird. 2017 war die Stadt Organisatorin, das ist nun nicht vorgesehen – allerdings ist auch nicht vorgeschrieben, dass es derartige Formate geben muss.
Letztlich hängt so etwas in erster Linie von den Absprachen der Kandidatinnen und Kandidaten oder der Parteien untereinander ab, sowie davon, wer derartig aufwendige Veranstaltungen ausrichten kann. Theoretisch könnte die Politik per Beschluss die Verwaltung dazu auffordern – aber das gilt als unwahrscheinlich, da die Sitzungspause erst Anfang September endet, also knapp einen Monat vor der Wahl.
Bisher ist nur ein Datum bekannt, bei dem die drei Anwärterinnen und Anwärter vor Publikum aufeinandertreffen. Der Kinder- und Jugendbeirat sowie der Seniorenbeirat sind am Dienstag, 12. September, zusammen Gastgeber in der Aula des Coppernicus-Gymnasiums (Beginn: 18 Uhr, Ende ca. 20 Uhr).
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Norderstedt: Kein „Triell“ im Live-TV – Kandidaten organisieren individuelle Termine
Geplant war auch, dass der lokale TV-Sender Noa4 ein „Triell“ live überträgt. Doch hier fand sich kein Termin, an dem sowohl Elke Christina Roeder als auch Katrin Schmieder und Robert Hille Zeit gehabt hätten. Dafür wird der Regenta-Verlag mit seinem „Stadtmagazin“ eine Dreierrunde aufzeichnen mit verschiedenen Themen. Auf YouTube sollen dann mehrere Videos veröffentlicht werden.
Nicht ausgeschlossen ist, dass weitere Termine hinzukommen, eventuell auch organisiert von einer Schule. Ansonsten dürfte es gesonderte Angebote des Trios geben. So wie von Katrin Schmieder, die mit dem Motto „Auf ein Wort...“ Gespräche mit Gästen führen wird, um sich vorzustellen.
Zwei Termine stehen fest: am Dienstag, 29. August, 18 Uhr, in der Hopfenliebe und am Montag, 11. September, 18 Uhr, im Foyer der TriBühne. Und auch Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder lädt, zusammen mit den Jusos, ein – auf „Pizza und Politik“ am Mittwoch, 6. September (19 Uhr, SPD-Podium).