Kiel/Nützen. 57-Jähriger tötete seine 81-jährige Mutter. Offenbar ließ ihn eine psychische Erkrankung zum Küchenmesser greifen.
Die Anklageschrift gegen den 57-Jährigen offenbart die ganze Grausamkeit jener Tat im Januar im kleinen Ort Nützen im Kreis Segeberg. Unzählige Mal, so teilt die Staatsanwaltschaft mit, habe der Sohn mit einem Küchenmesser auf Oberkörper und Kopf seiner 81-jährigen Mutter eingestochen, die wehrlos in ihrem Bett lag. Die Gerichtsmediziner stellen an der Leiche später etwa 39 Stich- und Schnittverletzungen fest. Die Seniorin verblutete, ehe Hilfskräfte an den Tatort kamen.
Nun wird der 57-jährigen Sohn der Prozess gemacht. Die 8. Strafkammer des Landgerichts in Kiel hat neun Termine bis Mitte Oktober für die Verhandlung festgelegt. Auftakt ist Montag, 24. Juli, um 9 Uhr. Der Angeklagte muss sich wegen des Verdacht des Totschlags verantworten.
Landgericht Kiel: Bluttat von Nützen – 39 Stiche gegen Kopf und Körper
Denn die Bluttat von Nützen geschah unter der psychischen Beeinträchtigung des 57-Jährigen. Laut Staatsanwaltschaft leidet der Mann unter einer polymorphen psychotischen Störung mit Symptomen einer Schizophrenie. Die Tötung der Mutter war offenbar die Folge seiner paranoiden Vorstellung.
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An jenem Dienstag, 24. Januar, gegen 16.40 Uhr, meldete sich der 58-Jährige Bruder des Angeklagten bei der Polizei. Er berichtete, gerade von seinem Bruder an der Eingangstür des Hauses seiner Mutter angegriffen worden zu sein.
Er habe den Bruder aber überwältigt und fixiert. Als die Polizei am Tatort eintraf, nahmen die Beamten den 57-Jährigen fest. In der Wohnung stießen sie dann auf die verblutete Seniorin in ihrem Bett. Der Angeklagte wurde von einem Amtsarzt in eine psychiatrische Fachklinik eingewiesen. Hier wird er seither betreut.