Norderstedt. Das Norderstedter Einkaufszentrum hat einen Raum für Veranstaltungen aller Art eingerichtet. Was dort zurzeit zu sehen ist.
Mittlerweile ist Norderstedt mit mehr als 82.500 Bürgerinnen und Bürgern Schleswig-Holsteins viertgrößte Stadt. Und sie wächst rasant weiter. Wie sich Norderstedt von seinen einstigen vier Dörfern Garstedt, Glashütte, Harksheide und Friedrichsgabe zur mittelgroßen Stadt entwickelt hat, wer sie prägte, welche Prominenz sie besuchte, welchen Freuden sie erlebte, aber auch, welche Katastrophen sie heimsuchten, zeigt die Ausstellung „Norderstedter Ansichten – Fotografische Zeitreise“ im neu eingerichteten Veranstaltungsraum im Obergeschoss des Herold-Centers zwischen Berliner Allee und Europaallee.
Ein Teil der Fotografien, darunter Aufnahmen von Herbert Lau, langjähriger Bild-Journalist beim Hamburger Abendblatt, Klaus Dreger von der Norderstedter Archivwerkstatt und Walter Zachau vom Heimatbund waren bereits im Juni 2022 unter dem Titel „Fotografische Raritäten aus dem Stadtarchiv“ in der Bücherei im Rathaus zu sehen. Viele Fotografien wurden dem Stadtarchiv kostenfrei mitsamt dem Urheberrecht überlassen, beispielsweise von Klaus Dreger, andere hat das Archiv angekauft, teilweise mit Hilfe von Sponsoren.
Norderstedt: Im Herold-Center gibt es jetzt Stadtgeschichte zum Nulltarif
Nun also im Herold-Center. „Wir haben diesen Raum für Veranstaltungen aller Art eingerichtet“, sagte Center-Manager Carsten Gogol. 50 Fotografien, viele aufgrund des Zeitpunkts ihrer Aufnahme in Schwarz-Weiß, kommen in dem neuen Raum aufgrund ihrer großzügigen Hängung wirkungsvoll zur Geltung und geben einen aufschlussreichen Einblick in die Stadtgeschichte, beginnend mit einem Foto von der Stadtgründung 1970. Kuratiert haben die Schau Dr. Marlen von Xylander vom Stadtarchiv und Klaus Dreger von der Archivwerkstatt Norderstedt.
„Die Fotografien sprechen die Menschen an, sie zeigen ihnen ihr Zuhause, sie wecken Erinnerungen, zum Beispiel an das alte Freibad mit der Rutsche, wo wir unsere Sommerferien verbracht haben“, sagte Stadträtin und Kulturdezernentin Katrin Schmieder bei der Eröffnung.
Herold-Center: Gezeigt werden auch Straßenansichten von einst und jetzt
Die Fotoschau ist unterteilt in verschiedene Themen, beispielsweise „Einige bekannte Norderstedter“ mit einem Porträt von Heinrich Lönnies, dem „Löwen von Norderstedt“, der maßgeblich die Idee zum Zusammenschluss der vier Dörfer zur Stadt entwickelte. Oder mit Herbert und Charlotte Paschen, ehemals Stadtpräsidentin.
Auch der Ur-Harksheider Paul Lange, CDU-Mitglied und Gründer des Tabak-, Zeitungs- und Geschenkartikelladens im alten Harksheider Rathaus, heute am Marktplatz, und SPD-Mann Carl Lange mit Falkenbergkirchen-Pastor Hugo Hischer sind zu sehen, aufgenommen am 31. Januar 1979. Carl Lange war vom 1. Oktober 1946 bis 1950 Gemeinde-Direktor von Harksheide, dann Bürgermeister und ab 1970 Norderstedter Stadrat.
Die Rubrik „Ortsbilder früher und heute“ zeigt Straßenansichten von einst und jetzt, darunter gediegene Einfamilienhäuser, die neuen Wohnblocks weichen mussten – nicht immer zum Vorteil der städtebaulichen Architektur.
Ausstellung: Als es noch Verkehrspolizisten in Norderstedt gab
Unter dem Motto „Ereignisse, an die man sich erinnert“ werden der Harksheider Markt gezeigt, die Mountainbike-Meisterschaft, der Festumzug der Friedrichsgaber Schützengilde von 1971 bis zur ersten Konfirmation in der neu erbauten Schalom-Kirche am Lütjenmoor im April 1974, ebenfalls von Herbert Lau fotografiert. „Das waren und sind Orte, an denen sich die Norderstedter treffen“, sagte Schmieder.
Auch prominente Besucherinnen und Besucher wie Angela Merkel, Helmut Kohl und Robert Habeck, Dagmar Berghoff und Carlo von Tiedemann sind zu sehen und auch ein ganz besonderer Oldie, der VW-Käfer auf der Ochsenzoller Kreuzung im Dezember 1970, dirigiert von einem echten Verkehrspolizisten auf seinem Podest.
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Fotoschau „Norderstedter Ansichten“, Einkaufszentrum Herold-Center Norderstedt, Obergeschoss, Berliner Allee 38. Zu sehen bis 30. September, Mo–Sa, 9.30-20.00, Eintritt frei.