Norderstedt. Norwegisches Special-Olympics-Team hat sich in Norderstedt wohl gefühlt. So verlief die Abschlussparty im Stadtpark.
Die inklusive Live-Band Splash rockt die Bühne am Kulturwerk im Norderstedter Stadtpark. Auf der Tanzfläche toben sich in der Abendsonne zahlreiche junge Menschen in roten T-Shirts aus und genießen die Stimmung. Die flotten Tänzer in Rot sind Sportler und Trainer der norwegischen Special-Olympics-Delegation, insgesamt 66 Personen, die an vier Tagen ein pralles Gast-Programm in Norderstedt erleben durften.
Wie berichtet, fungieren anlässlich der am Sonnabend beginnenden Special Olympics World Summer Games in Berlin 216 deutsche Städte als Host Towns – Norderstedt war Gastgeber für die norwegische Delegation. Nach dem eindrucksvollen Staffel-Fackellauf am Mittwochvormittag setzte die Party am Mittwochabend den krönenden Schlusspunkt.
Norderstedt: Special Olympics – Norweger haben unsere Herzen erobert
Rund um die Bühne sind etliche Stände und Mitmach-Aktivitäten aufgebaut. Das Angebot wird von Norderstedter Bürgern und norwegischen Gästen gleichermaßen begeistert angenommen. Die Tischkicker sind dauerhaft besetzt, eine riesige, aufblasbare Torwand der HSV-Ballschule wird penetrant beschossen, einige Norweger spielen Mini-Golf. Der Hamburg Airport hat eine Foto-Box mit Windmaschine bereitgestellt. Dazu kann ein original Follow-Me-Car besichtigt werden, das schon am Vormittag beim Staffel-Fackellauf durch Norderstedts Straßen zum Einsatz kam.
An den vielen Tischen tauschen sich die Norweger und ihre Gastgeber bei Snacks und Getränken über die Erlebnisse der vergangenen Tage aus. Darunter auch Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder. In einer kleinen Eröffnungsrede spricht sie an, was viele empfinden: „Die Norweger haben es geschafft, unsere Herzen zu erobern. Wir verabschieden Freunde und werden die Daumen für Berlin drücken. Die Begrüßung in der Hopfenliebe am Montag war ein schöner Start, diese Special-Olympics-Party im Stadtpark ist ein schöner Abschluss.“
Alle in Norderstedt haben mitgezogen und Ihr Bestes gegeben
OB Roeder betont, dass es eine gute Teamleistung von der Stadt, den Norderstedter Werkstätten und der Gastronomie gewesen sei. Man habe ein super Programm auf die Beine gestellt. Die Hopfenliebe, das Kulturwerk, Polizei und Feuerwehr, Schulen und Kitas, die Vereine – alle hätten mitgezogen und ihr Bestes gegeben. Die ganze Stadt habe funktioniert, das bedeute für die Arbeit der Inklusion enorm viel. „Wir sind glücklich darüber, dass wir uns als Host Town beworben haben“, resümiert die Oberbürgermeisterin.
Als die Band „Splash“ nach einer halben Stunde Live-Session ihre Instrumente einpackt, übernimmt ein DJ die Musikauswahl und animiert erneut viele Sportler vor dem Kulturwerk zu Tanzeinlagen.
Norwegische Special-Olympics-Athleten tanzen mit den Cheerleadern vom SVF
Ein echtes Highlight wird von Moderator Michael Eggert angekündigt. Die Cheerleader vom SV Friedrichsgabe stehen bereit. Das SVF-Sideline-Team hat schon Einsätze am Spielfeldrand der Basketball-Gemeinschaft Hamburg-West oder beim American Football hinter sich.
Als die Starlet-Mädels mit ihren Pompons loslegen, sind ihnen die Blicke der Zuschauer gewiss. Nach drei mitreißenden Auftritten zu rockigen Klängen entsteht ein schöner, inklusiver Moment. Michael Eggert schafft es, einige norwegische Sportler nach vorne zu lotsen, die gemeinsam mit den Cheerleadern eine Choreografie ausprobieren dürfen. Auf der Bühne wird es brechend voll. Die Norweger bemühen sich, Schritt zu halten und haben sichtlich Spaß. Ein tolles Bild.
Special Olympics: Feedback der Gäste ist durch die Bank positiv
Sozialdezernentin Katrin Schmieder teilt die Euphorie von OB Roeder: „Alles hat zusammengepasst. Es gibt offenbar einen guten Nährboden für solche Events in unserer Stadt, die Leute haben da Lust drauf.“ Das Feedback der Gäste ist durch die Bank positiv: „Die Norweger sind geflasht, wie herzlich und vielfältig die Tage abliefen. Vom ersten Moment an hatten sie das Gefühl, willkommen zu sein, wir hätten es ihnen leicht gemacht, hier anzukommen“, berichtet Schmieder.
Sie selbst war am Dienstag bei den angesetzten Trainings-Sessions mit sechs norwegischen Golfern auf der Anlage beim Golf-Club An der Pinnau. Dort konnte sie sich ein Bild davon machen, wie hervorragend das inklusive Trainingsangebot für die Norweger in Norderstedt geklappt hat.
Norweger konnten sich an die Hitze in Deutschland gewöhnen
Katja Kück bestätigt diesen Eindruck. Sie ist eine von zwei Delegationsassistentinnen, die den Norwegern in Deutschland zur Seite gestellt werden. Kück ist die ganze Zeit mit der Delegation zusammen, auch bei den Wettkämpfen in Berlin und fungiert als „Mädchen für alles“. Sie kommt gebürtig aus Norderstedt, wohnt aber mittlerweile in Norwegen. „Grandios, was Norderstedt hier geleistet hat. Die organisierten Trainings haben überzeugt. Jedes Training sollte Inklusiv ablaufen, da wurde viel Wert drauf gelegt und das kam bei den Norwegern extrem gut an.“ Katja Kück ergänzt: „Die norwegische Delegationsleiterin, Mette Berg, liebt das Strukturierte. Das war ein voller Erfolg.“
Ähnliches berichtet der norwegische Badminton-Coach André Høidebraaten (33). Sein männliches Mixed-Doppel, eine Unified-Kombination, durfte in der Badminton-Sparte des Norderstedter Sport-Vereins am Dienstag gegen vier ganz unterschiedliche Paarungen aufschlagen. „Das war sehr wichtig für uns, denn es war das letzte Training vor der Abreise nach Berlin. Es ging nicht nur um Spaß, sondern auch darum, sich noch einmal zu fokussieren und Sicherheit zu holen. Wir konnten uns auch an die Hitze in den Hallen gewöhnen, denn in Norwegen ist es deutlich kühler als hier in Deutschland.“
Norderstedt: Party im Stadtpark war der krönende Abschluss
Den Staffel-Fackellauf wird André Høidebraaten in sehr guter Erinnerung behalten. „Wir waren begeistert, dass fast die gesamte Stadt eingebunden war. Wir haben viele Schulkinder abgeklatscht, die Anfeuerung am Straßenrand war fantastisch. Diese Party hier im Stadtpark ist ein perfekter Abschluss.“
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Die 66-köpfige norwegische Delegation reiste also am Donnerstag mit ganz viel positiver Norderstedt-Power zu den Special Olympics World Games nach Berlin. Verabschiedet wurden sie am Vormittag von der Klasse 2c der OGGS Heidberg. Die Kinder hatten norwegische Abschiedsgrüße eingeübt und so, laut Schulleiterin Ingke Rehfeld, noch einmal für emotionale Momente bei den aufbrechenden Gästen gesorgt. Schon bei der Anreise am Montag bildeten Schüler der OGGS Heidberg das Empfangskomitee.
Special Olympics: Norweger und Norderstedter treffen sich in Berlin wieder
Bereits am Sonnabend sehen sich die Athleten aus Norwegen und vom Team Norderstedt im Olympiastadion zur Eröffnungsfeier der Weltspiele wieder. Mit dabei sein wird auch OB Roeder – sie wurde eingeladen, gemeinsam mit dem norwegischen Special-Olympics-Team ins Stadionrund einzulaufen. Ein weiterer Beleg dafür, dass es den skandinavischen Gästen in Norderstedt wahnsinnig gut gefallen hat. Die Norderstedter Sportler rund um Trainerin Maike Rotermund hoffen auf einen baldigen Gegenbesuch bei den neu gewonnenen Freunden.