Norderstedt. Betriebsamt ruft die Bevölkerung auf, die Bäume an Straßen und Wegen zu gießen. Wie und wann man das am besten macht.

30.000 Bäume stehen im Stadtgebiet von Norderstedt. Und sie brauchen täglich die ungeheure Menge von mindestens 3 Millionen Liter Wasser. Das meiste davon holen sich die Pflanzen aus dem Boden. Doch die anhaltende Trockenheit der letzten und auch voraussichtlich kommenden Wochen macht das für die Bäume immer schwerer.

Mit digitalen Sensoren, vergraben im Boden überall in der Stadt, überwacht das Betriebsamt Norderstedt den Feuchtigkeitsgrad der Erde. Und diese Sensoren haben nun Alarm geschlagen: Die Trockenheit setzt den Bäumen zu. Obwohl das Betriebsamt derzeit unablässig wässert, reicht das nicht aus, um den Trockenheits-Stress bei den Bäumen abzuwenden.

Norderstedt: 30.000 Bäume haben Trockenstress – jeder Eimer Wasser hilft

Alle Bürgerinnen und Bürger in Norderstedt sind deswegen aufgerufen, beim Bewässern der Bäume im Stadtgebiet mitzuhelfen. „Jeder Eimer Wasser zählt!“ hat die Stadtverwaltung die Devise ausgegeben. Dabei geht es vor allem um die Bäume entlang der Straßen und Wege.

Wer wässern will, sollte dies am frühen Morgen oder erst nach Sonnenuntergang tun, raten die Experten des Betriebsamtes. Bewässert werden sollte flächig innerhalb der Kronentraufe des Baumes – damit ist der Bereich gemeint, der von der Krone des Baumes abgedeckt wird. Viele Straßenbäume verfügen aber ohnehin nur über die begrenzte sogenannte Baumscheibe oder sie stehen auf Verkehrsinseln.

Wässern: Betriebsamt ist ab 3 Uhr morgens unterwegs

Zu viel Wasser kann man einem Baum nicht geben. Empfohlen wird vom Betriebsamt, die Bäume zweimal hintereinander zu wässern. Die erste Ladung Wasser öffnet den trockenen Boden, die zweite Ladung Wasser gerät dann besser und schneller in den Boden. Nach dem ersten Gießen sollten die Bäume alle zwei bis drei Tage weiter gewässert werden.

Bis zu 40 Mitarbeitende des Betriebsamtes der Stadt Norderstedt sind seit mehreren Wochen täglich bereits ab 3 Uhr morgens mit mehreren Fahrzeugen mit Gießvorrichtungen sowie einem Lastwagen mit einem 3000-Liter-Wasserfass nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit unterwegs. Vor allem die neu gepflanzten Bäume, aber auch Grünflächen entlang der vielbefahrenen Straßen benötigen zusätzliche Bewässerung.

Norderstedt: Zisternen ist Neubaugebieten sollen Regenwasser sammeln

Auch Wassersäcke mit 65-Liter-Fassungsvermögen werden in Norderstedt seit einigen Jahren verwendet. Die Säcke werden Jungbäumen umgebunden, die dadurch kontinuierlich und tröpfchenweise mit Wasser versorgt werden. In Neubaugebieten plant die Stadt Norderstedt, Zisternen im Straßenraum einzurichten, die dann später für die Bewässerung von Bäumen genutzt werden können.

Die Wettervorhersage deutet darauf hin, dass sich die Trockenheit in den kommenden Wochen eher noch verschärfen wird, teilt das Betriebsamt mit. Und selbst kurzzeitige Starkregenfälle bringen den Bäumen dann nicht genügend Wasser. Sie halten meist nur kurz an, das Wasser hat nicht genügend Zeit, im Boden zu versickern und läuft ab.