Norderstedt. Nach dem Verbot im Stadtpark warnt jetzt auch das Rathaus. Nachlässigkeit kann gravierende Folgen haben.
Erst zu Wochenbeginn hatte der Stadtpark Norderstedt die unpopuläre Maßnahme gezogen: In den Grünanlagen ist hier das Grillen und auch das Rauchen nun verboten. Die große Trockenheit, verbunden mit einem gestiegenen Risiko für Brände, die schon durch kleine Nachlässigkeiten ausgelöst werden könnten, hatte der Verwaltung des beliebtesten Ausflugsziels der Stadt keine andere Wahl gelassen.
Jetzt warnt auch das Rathaus: In sämtlichen öffentlichen Grünanlagen müssen die Menschen besonders vorsichtig sein, wenn sie Grillen. "Wer im öffentlichen Bereich grillen möchte, sollte nur die dafür vorbereiteten Stellen (Grillplätze) nutzen", heißt es in einer Mitteilung.
Trockenheit: Großes Risiko durch Grillen – in Norderstedt wächst die Sorge
Und weiter: "Feuer und Glut müssen jederzeit beaufsichtigt werden; Löschmittel sollten griffbereit sein. Nach dem Grillen müssen das Feuer und auch die möglicherweise noch glimmende Grillkohle vollständig abgelöscht werden." Ein alltägliches Problem stellen auch Raucher dar, die ihre Zigaretten achtlos zu Boden werfen. Hier mahnt die Stadt Norderstedt: "Wer in öffentlichen Grünanlagen raucht, muss die Kippen vollständig ausdrücken und in den Aschebehältern an den Mülleimern entsorgen. Keinesfalls dürfen noch glimmende Kippen leichtfertig im Freien weggeschnippt werden."
Kai Jörg Evers, Geschäftsführer des Stadtparks, hatte vor wenigen Tagen bereits erklärt, warum es keine andere Wahl gibt. „Momentan haben wir einen hohen Nutzungsdruck, es sind viele Grills, wir haben extrem viele Grillgruppen, wie in allen Parks. Aber es ist so knochentrocken – wenn wir einen Flächenbrand im Stadtpark haben, dann haben wir ein Riesenproblem.“
Norderstedt: Hohe Brandgefahr – Grillen und Rauchen im Stadtpark verboten
Ebenso sind alle Menschen, die den Park besuchen, dazu aufgerufen, keine Glasflaschen oder Glasscherben liegen zu lassen – es könnten durch einen Brennglaseffekt Brände entstehen.
Dass inmitten der Grünanlagen nicht mehr geraucht werden soll, war da quasi der logische nächste Schritt. „Wer im Bereich der Gastronomie sitzt, kann rauchen“, so Evers. Die Kippe gehört so oder so in einen entsprechenden Behälter, betont er. Kaum zu glauben, aber: Leider halten sich längst nicht alle Besucherinnen und Besucher daran. „Unsere Leute sammeln die weg – das ist eine Sisyphusarbeit.“
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Stadtpark Norderstedt: Trockenheit – Pflanzen müssen deutlich mehr gewässert werden
Der ausbleibende Regen ist für die Pflanzenwelt, ob nun Rasen, Büsche oder Blumen, eine Belastung. Also wird deutlich mehr gewässert. „Wir haben ein Brauchwassernetz, wässern mit Seewasser. Aber es ist ein erheblicher Aufwand“, sagt der Geschäftsführer. Dennoch verdunstet im Vergleich mehr Wasser, als es entnommen wird aus dem Stadtparksee.
Was bleibt, ist die Hoffnung auf Niederschlag. „Wir brauchen einen lang anhaltenden Landregen.“ Dieser ist derzeit nicht in Sicht. Also warnt Kai Jörg Evers: „Ich gehe davon aus, dass das Grillen in den nächsten Wochen nicht möglich sein wird.“