Norderstedt. Großer Andrang auf der Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt. Welches Team am Ende den begehrten Titel erringen konnte.
Auf seine Fans kann sich der HSV, obwohl er zum fünften Mal den Wiederaufstieg in die Bundesliga verpasst hat, verlassen. Das beweist nicht nur der Zuschauerschnitt von 53.529 in der abgelaufenen Zweitligasaison, sondern auch die Flut an Anmeldungen für das Fußballfanturnier um die 33. Westkurvenmeisterschaft (angelehnt an die Westkurve im alten Volksparkstadion) auf der Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt.
64 Mannschaften spielten am Ende in 16 Vorrundengruppen um den Turniersieg. Darunter so „klangvolle“ Namen wie „10 Rauten müsst ihr sein“, „Holstenritter Hamburg“ oder „Ajax Dauerstramm“.
HSV: Die Fans lieben die Westkurvenmeisterschaft
Organisiert wird der Fan-Kick vom HSV-Fanprojekt und vom Supporters Club. „Wir mussten irgendwann die Anmeldung schließen, weil wir gar nicht genug Kleinspielfelder auf der Anlage haben“, war auch Geneviève Favé vom HSV-Fanprojekt überwältigt vom Interesse am Turnier.
Bei hochsommerlichen Temperaturen ließen es die HSV Fans auf und auch mal neben dem Platz in Form von Pyrotechnik und Bengalos krachen. Mittendrin im Trubel: HSV-Maskottchen Dino Hermann der ein beliebtes Fotoobjekt war. Auch HSV e.V.-Präsident Marcell Jansen schaute vorbei.
HSV: Marcell Jansen hob die Bedeutung der Fans für Mannschaft und Verein hervor
Neben der 33. Westkurvenmeisterschaft wurde auf der Paul-Hauenschild-Anlage zeitgleich auch der 3. und 4. Spieltag der Amputierten Fußball-Bundesliga ausgetragen. Jansen hob noch einmal die Bedeutung der Fans für Mannschaft und Verein hervor: „Das ist das was den Klub am Leben hält. Schon als Spieler habe ich das gespürt. Diese unangefochtene Liebe zum HSV. Auch in den schwierigsten Phasen. So wie den HSV-Fan wünscht man sich seinen besten Freund.“
Eine Partie dauerte zehn Minuten. Fünf Feldspieler und ein Torwart bildeten ein Team. Hinter „Hackenporsche SV“ verbargen sich die Tennisspieler vom TC Garstedt um den Vorsitzenden Kai Hädicke (65). „Wir sind schon seit vielen Jahren dabei. Im Klub reden wir über nichts anderes als den HSV. Mitten im Juni. wenn die trostlose Fußballzeit ist, ist es eine tolle Sache, mal etwas ganz anderes zu machen.“ Bennet Krause von den 1. Herren des TCG hat die vergangene HSV-Saison immer noch nicht wirklich verdaut: „In der 2. Liga hätte man Erster oder Zweiter werden müssen. Es wurden aber zu viele Punkte leicht abgegeben.“ Für den „Hackenporsche SV“ war nach der Vorrunde Feierabend.
HSV: Fanclub „1887 geboren“ aus Norderstedt/Wilstedt wird 15 Jahre alt
Genauso wie für den offiziellen HSV-Fanclub „1887 geboren“ aus Norderstedt/Wilstedt. 2009 hatte Kim Jung (35) den Verein gegründet. 15 Mitglieder gehören aktuell dazu. „Zu den Heimspielen fahren wir immer zusammen. Auswärts waren wir in dieser Saison in Bielefeld und Karlsruhe.
Ein Auswärtsspiel haben wir sogar in einer Kneipe auf Sylt geschaut. Nächstes Jahr werden wir 15 Jahre alt. Da soll es eine große Feier geben. Hier und heute ist es einfach toll mit so vielen HSV-Fans zusammenzukommen. Das Wetter ist top und das Bier schmeckt“, so Jung.
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Auch nach dem fünften verpassten Aufstieg in Folge haben die Fans ihre Mannschaft gefeiert und nach dem 1:3 im Relegationsrückspiel gegen den VfB Stuttgart mit Standing Ovations in die Sommerpause verabschiedet. Mannschaft und Fans bilden eine Einheit. So sahen es auch viele der Fans bei der Westkurvenmeisterschaft: „Ich bin ganz stolz auf die Mannschaft. Ich bin stolz auf den Klub. Ich bin stolz HSV-Fan zu sein. Man merkt, dass die Spieler sich auch um die Fans kümmern“, sagt Enes Gökay vom Fanclub Semperfi Neumünster.
HSV: Westkurvenmeister wurde das Team „10 Rauten müsst ihr sein“
Auch bei den Jungs von „1887 Geboren“ hat man oft auf Trainer Tim Walter geschimpft, aber…: „Nach vorne ist das halt ein schöner Fußball, den sie spielen.
Man merkt auch, dass es zwischen Fans und Mannschaft funktioniert.“ Marcell Jansen verwies unterdessen noch einmal auf den besonderen Standort, an dem das Turnier in Norderstedt stattfand: „Wenn wir ein wenig nach links gucken, da sehen wir ein Haus mit einem Garten, in dem eine sehr große Persönlichkeit gewohnt hat. Mit Uwe Seeler hat hier einmal alles angefangen beim HSV. Deswegen finde ich es grandios, dass ausgerechnet hier gespielt wird.“
Sieger der 33. Westkurvenmeisterschaft wurde am Ende das Team „10 Rauten müsst ihr sein“.