Norderstedt. Die Ehrenamtsmesse im und am Norderstedter Rathaus war ein voller Erfolg. Wer dabei war, und wer dringend ehrenamtliche Mitglieder sucht.

Der Wunsch, ein Ehrenamt anzunehmen, scheint nach der Corona-Krise bei vielen Menschen wieder zu wachsen. So besuchten viele Bürgerinnen und Bürger die Ehrenamtsmesse im und am Norderstedter Rathaus und informierten sich bei den 40 ausstellenden Vereinen, Verbänden und Organisationen über die ehrenamtliche Arbeit.

„Die Messe ist gut besucht, und die Aussteller freuen sich über interessante Gespräche“, sagte Elke Köhnke, mit dem DRK-Vorstandsvorsitzenden Christopher von Hardenberg Organisatorin der Ehrenamtsmesse. Unterstützt wurden Köhnke und von Hardenberg von Wolfgang Banse vom Kriminalpräventiven Rat der Stadt und von Stadtpräsidentin Kathrin Oehme, die als Stadtpräsidentin einmal im Jahr das Rathaus für eine Veranstaltung kostenfrei nutzen kann und dieses Privileg traditionell an die Ehrenamtsmesse gibt.

Norderstedt: Gut besuchte Messe: Interesse am Ehrenamt nimmt wieder zu

Während der Zuspruch auf dem Rathausmarkt und in der Rathauspassage besonders hoch war, klagten die Aussteller in der ersten Etage über weniger Publikum. „Das könnte etwas mehr sein“, sagten Hans-Harald von Xylander vom Lions Club Norderstedt Neo und Uwe Behrens und Wolfgang Grother vom Lions Club Norderstedt Forst Rantzau.

Hans-Harald von Xylander (v. l.), Lions Club Norderstedt Neo, Uwe Behrens und Wolfgang Grotherr, Lions Club Norderstedt Forst Rantzau machten Image-Pflege an ihrem Stand im Obergeschoss des Rathauses.
Hans-Harald von Xylander (v. l.), Lions Club Norderstedt Neo, Uwe Behrens und Wolfgang Grotherr, Lions Club Norderstedt Forst Rantzau machten Image-Pflege an ihrem Stand im Obergeschoss des Rathauses. © Heike Linde-Lembke

„Wir sind hier, um Gesicht zu zeigen und über unsere Arbeit zu informieren“, sagten die Lions Club Mitglieder.

Besondere Freude, sich öffentlich vorstellen zu können, hatten Elke Burmeister, Waltraud Kortum und Thomas Langeswand von der Landesarbeitsgemeinschaft Heimmitwirkung Schleswig-Holstein an ihrem Stand gegenüber dem Plenarsaal. „Wir sind eine bundesweit einmalige Organisation, die eine wichtige Beratungsaufgabe in stationären Pflege-Einrichtungen übernimmt und sowohl Heimbeiräte, Heimbewohner als auch Heimbetreiber berät“, sagt Elke Burmeister.

Norderstedt: „Wellcome“ bietet konkrete Hilfe für Eltern

„Wir werden vom Land Schleswig-Holstein unterstützt, investieren aber als Mitglieder ehrenamtlich unsere Zeit und unser Wissen“, sagt Thomas Langeswand. „Unser Ziel ist eine Verbesserung der Qualität in den Heimen, von dem alle profitieren“, sagt Waltraud Kortum (www.lag-heimmitwirkung.de).

Ganz konkrete Hilfe bietet die Evangelische Familienbildung mit ihrer Aktion „Wellcome – Praktische Hilfe nach der Geburt“, die ihren Sitz am Kirchenplatz 2 in Norderstedt hat. „Wir sind für alle Eltern da, die kein eigenes Netzwerk für Hilfe nach der Geburt eines Kindes haben“, sagt Doris Isenbürger vom Büro „Frühe Hilfen“. Sie sucht dringend Helferinnen und Helfer für Baby- und Kindersitter-Dienste. „Wir betreuen die Kinder, damit die Mütter einmal entspannen und wieder Kraft schöpfen können“, erklärt Doris Isenbürger (www.wellcome-online.de).

Ehrenamtsmesse: „Plan haben“ sucht noch Paten

Was „Wellcome“ für junge Familien, ist „Plan haben“ für Kinder und Jugendliche von acht bis 14 Jahren. „Plan haben“ ist die Arbeitsgruppe Jugend des Kriminalpräventiven Rats der Stadt und kümmert sich um Jugendliche, die eben keinen Plan haben. „Wir nennen uns Paten und begleiten die Kinder bei ihren Aktivitäten, wir hören ihnen zu, beraten sie, wenn sie es möchten, und sind einfach für sie da“, sagt Jürgen Hanke von „Plan haben“.

Die Organisation wendet sich an Eltern, die für ihre Kinder eine nicht familiäre Vertrauensperson wünschen, die oft einen anderen, unbefangenen Zugang zu den Jugendlichen haben. Wie bei „Wellcome“ ist die Warteliste lang, jedoch Paten werden ständig gesucht. „Wir freuen uns über alle, die bei uns als Paten mitwirken wollen“, sagt Oliver Strauch (www.plan-haben-norderstedt.de).

Norderstedt: Senioren-Union organisiert Treffen und Ausflüge

Die Senioren-Union wiederum ist für ältere und alte Semester zuständig. „Wer im Alter nicht allein sein will, ist bei uns richtig“, sagt Lilo Gätcke von der Senioren-Union Norderstedt. „Wir organisieren Treffen, Ausflüge und gemeinsame Unternehmungen“, sagt Susanne Rummel, Ortsvorsitzende der Senioren-Union, die unter Telefon 040/52 56 01 96 zu erreichen ist.

Susanne Rummel (l.) und Lilo Gätke vertraten die Senioren-Union Norderstedt.
Susanne Rummel (l.) und Lilo Gätke vertraten die Senioren-Union Norderstedt. © Heike Linde-Lembke

Viele Seniorinnen und Senioren hätten durch die Aktivitäten der Union schon Freundschaften gefunden, würden einander besuchen und miteinander aktiv sein (https://seniorenunion-norderstedt.de).

Auch die Parteien waren auf der Ehrenamtsmesse vertreten, beispielsweise die Grünen, deren prominentes Mitglied Katrin Schmieder, Kultur- und Sozialdezernentin der Stadt, den Ehrenamtlern Kaffee und Kuchen an ihre Stände brachte, oder auch die SPD, die an ihrem Stand mit Domenik Gerigk eines ihrer jüngsten aktiven Mitglieder vorstellte.

Der 18-jährige Domenik Gerigk will demnächst als SPD-Mitglied im Kulturausschuss der Stadt mitwirken und präsentierte seine Partei an einem Stand im Obergeschoss des Rathauses.
Der 18-jährige Domenik Gerigk will demnächst als SPD-Mitglied im Kulturausschuss der Stadt mitwirken und präsentierte seine Partei an einem Stand im Obergeschoss des Rathauses. © Heike Linde-Lembke

„Ich werde wohl demnächst im Kulturausschuss der Stadt mitwirken“, sagte der 18-jährige Schüler der Norderstedter Willy-Brandt-Schule, der auch im Amateurtheater Life spielt. Sein Ziel: „Ich will den Strömen der rechten Parteien entgegenwirken.“

Norderstedt: Am Ehrenamt Interessierte können sich im Rathaus melden

Informationen über ein Ehrenamt in Norderstedt gibt es auch bei der Stabsstelle Ehrenamt unter Telefon 040/53 59 56 81 oder www.norderstedt.de/ehrenamt auf der Website der Stabsstelle.