Bad Bramstedt. Verena Jeske wehrt sich gegen Behauptung, sie lasse Politik bei ihrer Arbeit außen vor. Sie könne das Gegenteil beweisen.
Der Streit zwischen Bürgermeisterin Verena Jeske und ihren Widersachern in Bad Bramstedt geht weiter. Die Verwaltungschefin hat vehement den Äußerungen von Grünen-Fraktionschef Gilbert Sieckmann-Joucken widersprochen. Er hatte im Gespräch mit dem Abendblatt Jeske vorgeworfen, die Politiker nicht in ihre Arbeit einzubinden.
„Das ist nachweislich falsch“, sagte Jeske, die wegen ihrer Amtsführung immer wieder von Sieckmann-Joucken sowie mehreren CDU-Politikern kritisiert wird. Der Grüne hatte in dem Gespräch außerdem gesagt, das Verhältnis der Bürgermeisterin zu den Grünen, zur CDU und zur FDP sei nicht mehr zu reparieren.
Bad Bramstedt: Dauerzoff mit Politik – Bürgermeisterin weist Vorwürfe zurück
„Ich habe die Politik immer eingebunden und kann das auch belegen“, sagte Jeske. Als Beispiel nannte sie die Planungen für das umstrittene neue Wohnquartier Auenland. Die Verwaltung habe die Politik in mehreren Sitzungen über den Planungsstand informiert. Die Politiker seien zu jedem Zeitpunkt eingebunden gewesen.
Jeske wies nicht nur die Kritik zurück. Sie rief die Politik außerdem dazu auf, der Verwaltung klare Ziele für künftige Projekte und die Stadtentwicklung vorzugeben. Bislang seien diese Ziele nicht definiert worden, sagte die Bürgermeisterin. Auch ihr vor zwei Jahren gemachter Vorschlag, sich bei einer Tagung über die gemeinsame Arbeit zu verständigen, sei zurückgewiesen worden.
Bürgermeisterin hofft auch Verständigung mit der neuen Stadtverordnetenversammlung
„Man muss die Zusammenarbeit auch wollen. Ich habe sie immer wieder angeboten“, sagte die Bürgermeisterin mit Blick auf ihre Kritiker. Sie hoffe, dass die Kooperation mit der Stadtverordnetenversammlung in der neuen Zusammensetzung nach der Wahl einfacher werde.
Fortgesetzt wird die Mediation zwischen der Bürgermeisterin und Politikern. Die CDU hat als stärkste Fraktion nach der Kommunalwahl angedeutet, den Streit beenden zu wollen. Parteichef Reimer Fülscher sagte, er setze große Hoffnungen in das Mediationsverfahren. Dass sich beide Seiten in den Konflikten aufreiben, mache keinen Sinn.
CDU plant Gespräche über Nachfolger von Verena Jeske
Unterdessen wurde bekannt, dass die CDU schon jetzt Gespräche über einen Nachfolger Jeskes führen will. Das Vorgehen habe ihn überrascht, sagte der wiedergewählte FDP-Fraktionsvorsitzende Dennis Schröder und fügte hinzu: „Die Kommunalwahl war für die FDP keine Vorentscheidung für die kommende Bürgermeisterwahl.
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Die FDP würde es begrüßen, wenn es dazu Gespräche aller Parteien miteinander geben würde. Von Alleingängen könne die FDP nur abraten, sagte Schröder. Sollte die CDU auf einen Kandidaten aus ihrer Partei bestehen, könne nach Auffassung der FDP die Kandidatur von weiteren Bewerbern oder Bewerberinnen nicht ausgeschlossen werden. Grundsätzlich komme aus Sicht der FDP diese von der CDU begonnene Diskussion zu früh, sagte der Fraktionsvorsitzende.
Jeskes Amtszeit endet 2024. Sie hatte stets betont, für eine zweite Wahlperiode zur Verfügung zu stehen.