Wittenborn. Britta Bischoff kommt aus der Modebranche – doch dann machte sie Papas Talent für Räucherlachs zu einer neuen Businessidee.
Sie nennt sich das „Fischmädchen“, bester Zuchtlachs aus Norwegen ist ihre Passion und alles, was sie über das Räuchern, Marinieren und Zubereiten von Lachs weiß, hat sie von ihrem Papa in Bad Bramstedt gelernt. Und so kam es, dass Britta Bischoff den Weg aus ihrem ersten Leben in der Modebranche und dem Verkauf schicker und hochwertiger Alpaka-Kleidung zu ihrem zweiten Leben in einer eigenen Fischveredelungsmanufaktur samt großem Verkaufswagen in Wittenborn ging. Ihr Motto: „Jetzt mal Britta bei die Fische!“
Dass die Unternehmensgründerin in dem kleinen Dorf im Kreis Segeberg landete, kam auf Vermittlung der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Kreises Segeberg (WKS) zustande. „Vor knapp drei Jahren kam Britta Bischoff auf mich zu“, sagt René Knakowski, der für die WKS den Gewerbeflächenservice betreut. Sie suchte nach einem geeigneten Standort für ihren fischigen Business-Plan – was gar nicht so einfach war. Schließlich stießen die WKS und Bischoff auf das Firmengebäude einer ehemaligen Zimmerei an der Bundesstraße 206 in Wittenborn.
Gastronomie: Beim „Fischmädchen“ räuchert Lachs 50 Stunden mit Herzblut
Ein Teil der Halle wurde nach Um- und Ausbau und unter Berücksichtigung der vorgegebenen Lebensmittelstandards das Zuhause der Fischveredelungsmanufaktur des „Fischmädchens“. Hier entsteht nun der kulinarische Gaumenschmaus für Lachsfans.
Britta Bischoff hat drei Räucheröfen, in denen das Buchenholzfeuer lodert. Ganze Lachseiten räuchert sie darin nach einem Spezialrezept schonend über 50 Stunden. Aber es gibt den Lachs selbstredend auch graved. „Wir veredeln Lachse nach alter Tradition mit viel Aufwand und Herzblut“, teilt Bischoff auf ihrer Internet-Seite mit.
Der Papa hat ihr alles über das Räuchern von Lachs beigebracht
In Bad Bramstedt, wo die Familie herkomme, habe ihr Vater schon immer Freunde, Nachbarn und Verwandte mit seinen Spezialitäten versorgt, erzählte Britta Bischoff den „Kieler Nachrichten“. Papas Spezialrezept für die Würzmischung, in der Britta Bischoff ihren Lachs vor dem Räuchern im „Altonaer Ofen mindestens 18 Stunden einlegt, ist jetzt das bestgehütete Firmengeheimnis.
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Wer nun den frisch geräucherten Lachs oder den Graved Lachs genießen möchte, hat beim „Fischmädchen“ diverse Möglichkeiten. Auf der Internetseite der Manufaktur kann man eine ganze Lachsseite oder Stücke davon bestellen. Dabei sollte man mindestens fünf Tage Vorlauf einplanen, ehe man ihn in Wittenborn frisch vakuumiert abholen kann.
Knuspriges Roggenbaguette und selbst gemachte Saucen
Man kann den Lachs aber auch direkt bei Britta Bischof in der Manufaktur futtern. Denn hier steht auch der Foodtruck „Karl“, der große Verkaufswagen des „Fischmädchens“. Da verkauft Bischoff dann in knusprigem Roggenbaguette ihren Lachs, belegt mit Rucola oder Schafskäse, darüber selbst gemachte Saucen wie Senf-Dill oder die Heidelbeer-Tomaten- oder Rhabarber-Chutneys.
Mit „Karl“ fährt die Unternehmerin auch auf Events oder zu privaten Veranstaltungen. Auch hierbei hatte die WKS Hilfestellung geleistet. Der Unternehmensbetreuer Till Gottstein gab Britta Bischoff den Rat, wie sie an die nötigen Genehmigungen und die passenden Ansprechpartner auf Behördenseite kommen konnte. Auch bei der Prüfung von möglichen Fördermitteln zur Einstellung von Personal bekam sie Tipps von ihm.
Wer sie Brötchen in Wittenborn frisch aus Foodtruck „Karl“ probieren möchte, hat dazu am Sonntag, 7. Mai, von 11 bis 16 Uhr, an der Segeberger Straße 19 in Wittenborn die Möglichkeit. Danach wieder am Sonntag, 21. Mai, 11 bis 16 Uhr und am Pfingstmontag, 29. Mai, ebenfalls von 11 bis 16 Uhr.
Die Fischmädchen, Segeberger Straße 19, Wittenborn, Kontakt über diefischmaedchen.de, diefischmaedchen@gmx.de oder 0172/966 26 96