Norderstedt. Das Unternehmen hat in der Moorbek-Passage eine Filiale eröffnet. In der Stadtmitte will man damit eine Angebotslücke schließen.
Für die Moorbek-Passage in Norderstedt-Mitte ist es eine der größten Neuansiedlungen der jüngeren Vergangenheit. Im Quartier erhofft man sich einiges von Denns, dem Biomarkt, der nun eröffnet hat und sogleich mit Rabattaktionen Kundschaft anlockt. Die seit 1974 bestehende Dennree-Gruppe expandiert in der Metropolregion – so gab es bislang im Kreis Segeberg nur eine Filiale in Henstedt-Ulzburg.
Wie Michael Rosenboom, verantwortlich für die Region Hamburg-Hannover, erklärt, habe man sich sehr bewusst für den Standort an der Rathausallee entschieden. „Norderstedt ist natürlich aufgrund der Einwohnerzahl schon interessant. Es ist eine 80.000-Einwohner-Stadt, vielleicht sogar einen Tick mehr. Wir suchen nach attraktiven Standorten – gezielt da, wo es kein Bio-Angebot gibt.“
Öko-Lebensmittel: Expansion trotz Inflation – Warum Denns auf Norderstedt setzt
Konkurrent Alnatura sitzt am Schmuggelstieg, also an der Grenze zu Hamburg und damit in einem anderen Einzugsgebiet als nun Denns. „Die Moorbek-Passage kenne ich aus meiner alten Vergangenheit“, so Rosenboom. Er habe den frühere Edeka-Betreiber Cordt ausgebildet, somit war ihm das Einkaufsquartier ein Begriff.
„Es gab aber nie ein Flächenangebot, das groß genug war. Unsere Expansionsleitung hat dann Verhandlungen mit der Vermieterseite geführt. Man hat dann die drei Flächen, die es gab, verlegt, sodass für uns 380 Quadratmeter da waren. Da reicht uns für einen guten SB-Markt. Es gibt auch größere, wir werden in Hamburg in diesem Jahr noch einen Standort mit über 800 Quadratmetern eröffnen.“
Biomarkt: Aus Platzgründen ist es ausschließlich ein SB-Angebot
Früher waren hier die Volksbank – sowie ein Friseur und ein Schuster, die beide ein paar Meter weiter gezogen sind in der Passage. „Für die Passage ist es ein Riesenvorteil, dazu auch für das Quartier. Gerade der Bedarf an Bio-Produkten wächst. Alle, die bisher nach Henstedt-Ulzburg fahren mussten, werden jetzt in Norderstedt bleiben. Und wir haben hier in Norderstedt-Mitte über 2000 Arbeitsplätze von Menschen, die nach Feierabend auch einmal einkaufen gehen“, sagt Quartiersmanager Thomas Will.
Zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden im Biomarkt tätig sein, man will auch ausbilden. Aus Platzgründen gibt es keinen integrierten Bäcker oder eine Käsetheke. Rosenboom: „Das ist für den Standort hier gut dimensioniert.“ Auch die verkehrliche Anbindung sei gut, dazu könne man zwei Stunden kostenlos parken. Ein „Pfund“ seien die vielen Ärzte, also potenziell mit Patienten, die sich bewusster ernähren wollen.
Denns: Umsatz trotz Inflation auf höherem Niveau als vor Corona
Dass die Inflation, generell die Preissteigerungen und das dadurch veränderte Einkaufsverhalten die Bio-Branche treffen, bestätigt er zwar, relativiert es aber zugleich. „Jeder konventionelle Anbieter hat das Thema Bio für sich entdeckt, aber schafft es natürlich nicht, die Kontinuität im Sortiment zu haben. Wir verkaufen nur Bio-Lebensmittel, jeder Artikel kommt aus ökologischer Landwirtschaft. Und wenn man sich das Vor-Corona-Jahr 2019 anguckt, haben wir immer noch deutlich zugelegt, auch in den Bestandsmärkten. Die zwei Corona-Jahre waren Ausnahmejahre auch für den Biohandel. Die Restaurants waren zu, alle wollten kochen“, so Rosenboom.
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„2022 haben wir Umsätze verloren, Dennree insgesamt zehn Prozent ungefähr. Aber es ist deutlich drüber im Vergleich zu vor Corona. Bio verteilt sich mehr, aber das ist es ja auch, was die ökologische Bewegung immer gewollt hat.“
Dennree ist auch Großhändler für den gesamten europäischen Markt, sagt der Regionalleiter. Und was liegt im Trend? „Was im Moment stark wächst, ist der Bereich Tiefkühlkost. Früher gab es da kaum ökologische Produkte. Mittlerweile bekommen Sie Pizzen oder Baguettes auch in Bio-Qualität.“